Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 588 Wiedensahl, Heimatmuseum 1. D. 17. Jh.

Beschreibung

Fragment eines Balkens. Holz. Das Fragment stammt vom heute abgerissenen, in Fachwerkbauweise errichteten Nebengebäude des Hofs No. 83.1) Die eingeschnitzte und in Weiß gefasste Inschrift verläuft auf der linken Seite des Fragments zweizeilig und setzt sich dann rechts eines senkrechten Trennstrichs fort.

Maße: H.: 20,5 cm; B.: 105 cm; Bu.: 7,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften zu Göttingen (Inga Finck) [1/1]

  1. WER VF GOT VERTRAVT / DER HAT WOL GEBAWT2) . // TI[ - - - ]

Versmaß: Deutsche Reimverse (Z. 1f.).

Kommentar

Sporenlose Kapitalis mit verschränktem W. Beim E sehr schmaler Mittelbalken. Auffällig ist das vom spitzovalen O abgeleitete sechseckige O.

Die Buchstaben TI dürften den Anfang des Eigennamens „Tileke Ernsting“ bilden, der 1609 und 1630 als Hofbesitzer nachweisbar ist.3)

Anmerkungen

  1. Am selben Gebäude befand sich ein Balkenfragment mit der Inschrift JOHANN D, das beim Abriss verloren ging (Peeck, Heimatgeschichte Wiedensahl, S. 55). Ob diese Inschrift aus der Zeit vor 1650 stammte, ist nicht mehr zu klären.
  2. Wander, Sprichwörterlexikon, Bd. 2, Sp. 90f., Nr. 2200.
  3. Ronnenberg, Häuserliste Wiedensahl, S. 133; ab 1649 ist ein Paul Hemeker als Besitzer bezeugt (ebd.). Peeck (Heimatgeschichte Wiedensahl, S. 55) datiert den Balken ebenfalls aufgrund besitzgeschichtlicher Erwägungen auf die Zeit um 1620.

Nachweise

  1. Peeck, Heimatgeschichte Wiedensahl, S. 55.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 588 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0058808.