Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)

Nr. 542 Privatbesitz 1625

Beschreibung

Gemälde. Öl auf Leinwand. Porträt des Ludolf von Münchhausen. Das Gemälde befindet sich auf der Rückseite einer Leinwand, auf deren andere Seite in Zweitverwendung ein Porträt mutmaßlich der Anna von Bismarck gemalt wurde.1) Die Darstellung zeigt Ludolf von Münchhausen in Halbfigur, in schwarzer Kleidung mit weißer Halskrause. Über seine rechte Schulter läuft eine schwarze Schärpe. In der linken Hand hält er einen Schlüssel (?), den er an einer Kette um den Hals trägt. In der rechten oberen Ecke ein Vollwappen; darunter ist die Inschrift in hellbrauner Farbe auf dunklem Grund aufgemalt. Der rechte Rand der Inschrift ist durch den Holzrahmen, auf den die Leinwand aufgespannt wurde, verdeckt.2)

Maße: H.: 88,1 cm; B.: 73,5 cm (ohne Rahmen); Bu.: 1,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis, teilweise schrägliegend.

  1. AETATIS SVAE [ . . ] / ANNO 1625.

Übersetzung:

Im […] Lebensjahr/im Alter von […] Jahren im Jahr 1625.

Wappen:
Münchhausen3)

Kommentar

V mit u-Haken. Am oberen Bogenende des S ausgeprägter Sporn. In ANNO ragt der Mittelbalken nach links über den linken Schrägschaft hinaus. Das Gemälde dürfte vom selben Maler stammen wie die Porträts der Söhne Ludolf von Münchhausens (Nr. 543 u. 573).

Zu Ludolf von Münchhausen Nr. 413.

Anmerkungen

  1. Es trägt in der linken oberen Ecke die vermutlich nicht aus der Zeit vor 1650 stammende Inschrift ANNA V(ON) BISMARCK / FR(AU) V(ON) Münchausen. Am Ringfinger ihrer rechten Hand ein Ring, auf dessen Stein der Buchstabe A zu erkennen ist. Eine weitere Fassung des Gemäldes (Öl auf Holz) befindet sich ebenfalls in Familienbesitz. Es trägt eine Inschrift aus jüngerer Zeit: ANNA VON BISMARK / LUDOLF V(ON) MünHAUSEn’s EHEFRAU / * 1584 † 16 (die Minderzahl der Jahreszahl fehlt, weil das Todesdatum der Anna von Bismarck unbekannt ist). Der hölzerne Rahmen des Gemäldes stammt aus der Zeit Börries von Münchhausens d. Ä. († 1931); er ist als Gegenstück zu dem Rahmen für das Porträt Ludolfs von Münchhausen (s. die folgende Anm.) gestaltet. Um das Gemälde in der Größe an das zweite Gemälde anzupassen, wurde rundherum Holz angestückelt.
  2. Eine Kopie des Gemäldes (Öl auf Leinwand) befindet sich ebenfalls in Familienbesitz. Es trägt eine Inschrift aus jüngerer Zeit: LUDOLPH V(ON) MÜNCHHAUSEN / ERBHERR AUF REMERINGSHAUSEN / * 1570 † 1640. Der hölzerne Rahmen des Gemäldes stammt aus der Zeit Börries von Münchhausens d. Ä. (vgl. Anm. 1).
  3. Wappen Münchhausen (Mönch); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 3, Abt. 2,1, S. 274 u. Tafel 325.

Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 542 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0054202.