Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 419 Rehburg (Lkr. Nienburg/W.), Heimatmuseum, Auf der Bleiche 2 1602
Beschreibung
Grenzstein. Der Stein, der von der nördlichen Grenze der Grafschaft Schaumburg (und des heutigen Landkreises Schaumburg) in der Nähe von Wiedenbrügge stammen dürfte, war zum Zeitpunkt der Aufnahme im März 2017 vor dem Museumsgebäude in Rehburg (Lkr. Nienburg/Weser) aufgestellt. Er zeigt auf der einen Seite das holstein-schaumburgische Wappen in Ritzzeichnung, darüber die eingehauene Jahreszahl. Auf der Rückseite das braunschweigische Wappen im Relief.
Maße: H.: 80 cm; B.: 53 cm; Zi.: 6,5 cm.
1602
Holstein-Schaumburg,1) Braunschweig2) |
Anmerkungen
- Wappen Holstein-Schaumburg (Nesselblatt mit drei in der Mitte zusammentreffenden Nägeln belegt); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 1, Abt. 1, Teil 2, S. 32 u. Tafel 38.
- Wappen Braunschweig (zwei Leoparden übereinander); vgl. Veddeler, Leopardenwappen, S. 23–45 sowie Veddeler, Landessymbole, S. 85.
- Helmut Rein, Wappen-geschmückte Grenzsteine im Kreis Hameln-Pyrmont. Acht Beiträge über Grenzen und Grenzverträge aus der Zeit vom 16. bis zum 19. Jahrhundert, Hameln 1985, S. 40; vgl. NLA HA, Cal. Or. 31 Nr. 750 u. 751 vom 17. Februar 1602; NLA HA, Cal. Or. 31 Nr. 752 vom 10. August 1602 (nach Findbuch).
- Einige Steine im Deister beschreibt Rein (s. oben Anm. 3), S. 42–48. Nicht alle tragen eine Inschrift. Teilweise ist auf ihnen statt des holstein-schaumburgischen Wappens eine Wolfsangel angebracht, was darauf schließen lässt, dass sie in braunschweigischem Auftrag aufgestellt wurden. Sie werden daher hier nicht berücksichtigt, auch wenn sie auf der heutigen Landkreisgrenze des Landkreises Schaumburg liegen. Weitere Grenzsteine, die das holstein-schaumburgische Wappen zeigen (einer davon beispielsweise heute in Wunstorf vor dem Gebäude Südstraße 1), markierten 1602 einen Grenzverlauf, der heute auf dem Gebiet des Landkreises Hameln-Pyrmont oder der Region Hannover liegt.
Nachweise
- Heine, Schaumburger Land – Burgenland, Schutzumschlag (Abb.).
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 419 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0041905.
Kommentar
2 in Form eines Z.
Die Grenzbefestigungsmaßnahme des Jahres 1602 erfolgte aufgrund von Grenzverträgen, die Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel und Graf Ernst von Holstein-Schaumburg im Februar und August 1602 schlossen.3) Eine Reihe weiterer vergleichbarer Grenzsteine aus diesem Jahr ist erhalten.4)