Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 209 Lindhorst, St. Dionysius 1565
Beschreibung
Wappenstein. Der Stein ist an der Westseite des Turms über zwei Fenstern eingemauert. Er zeigt unter einem Dreiecksgiebel einen Wappenschild. Unterhalb des Wappenschilds eine Beschlagwerkkartusche mit der erhaben ausgehauenen Inschrift.
Maße: H.: 71 cm; B.: 58 cm; Bu.: 3 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
ANNO 1565 / ALBERT LOMEIIERa) / HANS HOVEMEIIERb) / OLDERLVDE
Holstein-Schaumburg1) |
Textkritischer Apparat
- LOMEIIER] LOHMEHER Kdm.
- HOVEMEIIER] HOVEMEHER Kdm.
Anmerkungen
- Wappen Holstein-Schaumburg (Nesselblatt mit drei in der Mitte zusammentreffenden Nägeln belegt); vgl. Siebmacher, Wappenbuch, Bd. 1, Abt. 1, Teil 2, S. 32 u. Tafel 38.
- Nothold, Lindhorster Chronik, ed. Rausch, Kap. 5, S. 56.
- Eine entsprechende Untersuchung fand in den Jahren 1591–1593 statt; vgl. NLA BU, L 1 Nr. 9008 (nach Findbuch).
- Nothold, Lindhorster Chronik, ed. Rausch, Kap. 6, S. 59.
- Nothold, Lindhorster Chronik, ed. Rausch, Kap. 8, S. 74.
Nachweise
- Kdm. Kreis Schaumburg-Lippe, S. 113.
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 209 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0020909.
Kommentar
A mit nach rechts überstehendem Deckbalken.
Die Inschrift datiert den Bau des Kirchturms, der unter dem Pastor Nicolaus Kleisen (Nr. 375) erfolgte. Die damals amtierenden Älterleute Albert Lomeier und Hans Hovemeier werden auch in Anton Notholds Historia Lindhorstana im Zusammenhang mit dem Turmbau erwähnt.2) Hovemeier wurde später der Veruntreuung von Kirchengütern bezichtigt.3) Er verschaffte dem Kanzler Johannes Gogreve (Nr. 241) ein Stück Land bei Stadthagen, das der Lindhorster Kirche dadurch verloren ging.4) Hovemeier wurde nach Sachsenhagen vor Gericht zitiert. Da er Beweisunterlagen manipulierte, wurde er seines Amtes enthoben.5)