Inschriftenkatalog: Landkreis Schaumburg
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 104: Landkreis Schaumburg (2018)
Nr. 186 Privatbesitz 1559
Beschreibung
Fragmente einer Sonnenuhr. Stein. Die Fragmente wurden auf dem Grundstück des sogenannten Breinhofs oder Bredehofs (No. 1) in Rolfshagen gefunden. Von der ehemals vollrunden Scheibe, die eine Horizontalsonnenuhr bildete, sind zwei benachbarte Bruchstücke erhalten, die nicht ganz die obere Hälfte der Sonnenuhr bilden. In der Mitte sind siebzehn Skalenstriche erkennbar sowie die Vertiefung, in der der Schattenstab angebracht war. Der Ziffernkreis läuft auf der Oberseite am Rand um die Scheibe um. Vier von den erhaben in vertiefter Zeile ausgeführten Ziffern (A) sind noch am rechten und linken Rand der Fragmente erkennbar. Sie werden hier, beginnend rechts oben, im Uhrzeigersinn wiedergegeben. Die ersten beiden Ziffern sind von innen, die letzten beiden Ziffern von außen zu lesen. Auf der Flanke der Scheibe die erhaben in vertiefter Zeile gearbeitete Inschrift B, die von senkrechten Stegen unterbrochen ist.
Maße: H.: 9,5 cm; Dm.: 44 cm; Bu.: ca. 3 cm (A), ca. 3,5–4,5 cm (B).
Schriftart(en): Minuskel mit Versalien (B).
- A
5 6 [ . . . . . . . . . . . ] 6 7
- B
de · Heft // gemak[t] // 59 // HANS // Bred[ - - - ]
Übersetzung:
[…] hat hergestellt im Jahr 59 Hans Bredemeier […]. (B)
Anmerkungen
- Rolfshagen. Ein Dorf erinnert sich, S. 20f.; Hermann Eggers, Der Bredehof zu Rolfshagen, in: Schaumburg-Lippische Heimatblätter 59, 2008, H. 4, S. 81–87, dort S. 82f.
Nachweise
- Rolfshagen. Ein Dorf erinnert sich, S. 24 (Abb.).
- Hermann Eggers, Der Bredehof zu Rolfshagen, in: Schaumburg-Lippische Heimat-Blätter 59 (2008), S. 81–87, dort S. 83 (B).
Zitierhinweis:
DI 104, Landkreis Schaumburg, Nr. 186 (Katharina Kagerer), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di104g020k0018604.
Kommentar
Die Schrift ist unregelmäßig ohne besonderen künstlerischen Gestaltungswillen gearbeitet. Die Minuskeln sind keiner gängigen Schriftform zuzuordnen. Sie nehmen Gestaltungselemente verschiedener Schriften auf; bei m und r sind Brechungen anzutreffen, wie sie für die gotische Minuskel typisch sind, zum Teil auch beim e, doch sind alle vier e etwas unterschiedlich geformt. N retrograd. S mit ausgeprägtem, fast waagrecht verlaufendem Mittelteil. Die Gestaltung der Schrift erlaubt zusammen mit der Jahreszahl 59 eine Datierung auf 1559.
Ein Hans Bredemeier ist für die Zeit um 1550 als Hofbesitzer überliefert.1)