Inschriften: Santa Maria dell’Anima

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 3: Santa Maria dell’Anima, Rom (2012)

Nr. 97† Santa Maria dell’Anima (1521) 1540

Beschreibung

Gemeinsames Grabdenkmal aus Marmor für das Ehepaar Johanna Smedt und Johannes a Quot aus Brabant, ehemals vor der Barbara-Kapelle1), seit unbekannter Zeit verschollen. Die Inschrift wird von Chacon und Schrader in zwei Varianten überliefert.

Nach Chacon (I) und Schrader (II).

  1. I D(EO) O(PTIMO) M(AXIMO)DIGNA BRABANTINAE SMEDT HAEC MONVME(N)TA IOAN(N)AEET IOANNIS A QVOT CONIVGIS ATQ(VE) VIRIERGO FIDES PIETAS CHARITAS CO(N)CORDIA VIRTVSCONDVNTVR LAPIDE HOC VIR POSVIT TVMVLVMCONIVNX VIX(IT) AN(NOS) XLV OBIIT II NON(AS) AVGVSTI M D XXI / VIR VIXIT ANNOS LXXVIII OBIIT III NONAS AVGVSTI M D XLa)II CONIVGVMDIGNA PROBAE POSITAb) HIC EXSTANT MONVMENTA IOANNAEATQ(VE) IOANNISc) CONIVGIS ATQ(VE) VIRIERGO FIDES PIETAS AMOR AC CONSTANTIA VIRTVMd)CONDVNTVR LAPIDE HOC VIR POSVIT TVMVLVMCONIVX VIXIT ANNOS XLV OBIIT III NON(AS) AVGVSTI M D XXII VIXIT VIR ANNOS LXXVIII OBIIT NON(AS) AVGVSTI M D XL

Übersetzung:

(I) Dem besten und größten Gott. – Dies ist ein würdiges Denkmal für Johanna Smedt aus Brabant und für ihren Mann und Gatten, Johannes a Quot (?). Also werden Treue, Frömmigkeit, Liebe, Eintracht und Tugend unter diesem Stein begraben; der Mann setzte (ihr) den Grabstein. Die Frau lebte 45 Jahre und starb den 4. August 1521; der Mann lebte 78 Jahre und starb den 3. August 1540.

(II) Eines Ehepaares. – Hier steht ein würdiges Denkmal für die gute Johanna und für Johannes, ihren Mann und Gatten. Also werden Treue, Frömmigkeit, Liebe, Beständigkeit und Tugend unter diesem Stein begraben; der Mann setzte (ihr) den Grabstein. Die Frau lebte 45 Jahre und starb den 3. August 1522; der Mann lebte 78 Jahre und starb den 5. August 1540.

Versmaß: Zwei Distichen.

Kommentar

Das aus dem heute zwischen Belgien und den Niederlanden geteilten Brabant stammende Ehepaar lässt sich im Bruderschaftsbuch der Anima nicht nachweisen. Ob mit a Qvot eine unbekannte Herkunftsbezeichnung oder vielleicht mit „van Kot“ oder ähnlichem der Familienname des Ehemannes gemeint war, bleibt offen2). Insgesamt scheint die von Chacon überlieferte Version der Grabinschrift dem Original am nächsten zu kommen.

Textkritischer Apparat

  1. Zeilentrennung nach Galletti.
  2. Merkwürdigerweise wird hier die geographische Bezeichnung eliminiert.
  3. Das offensichtlich unverständliche A QVOT wurde hier ausgelassen, damit fehlen dem Pentameter zwei Silben.
  4. Sic!

Anmerkungen

  1. Lib. Mort. fol 6v, unter dem Jahr 1521: „3a Aug(us)tii obiit digna Brabantina Smedthae mulier Ioannis a Quot qui obiit 3o nonas Aug(us)ti 1540 uterq(ue) sub uno eodemq(ue) monumento ante sanctam Barbaram“.
  2. Freundlicher Hinweis von Dr. Michiel Verweij, Schreiben vom 16. August 2012.

Nachweise

  1. Chacon, Inscriptiones fol. 181v.
  2. Schrader, Mon. Italiae 144.
  3. Galletti Nr. 323.
  4. Mon. Sepulcralia 19.
  5. Forcella 3 Nr. 1095.
  6. NN., Inschriften fol. 314.

Zitierhinweis:
DIO 3, Santa Maria dell’Anima, Rom, Nr. 97† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio003r001k0009700.