Inschriften: Santa Maria dell’Anima
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DIO 3: Santa Maria dell’Anima, Rom (2012)
Nr. 53† Santa Maria dell’Anima 1508
Beschreibung
Grabplatte für den Rotanotar Georg Wolf aus Siegen, ehemals im Boden vor der Anna-Kapelle1), heute verschollen.
Nach Galletti.
M D VIII D(EO) O(PTIMO) M(AXIMO) V AVGVSTI / GEORGIO WOLF DE SEGEN ECCL(ESIE) DIVI QVI(N)/TINI MAGVNTIN(ENSIS) PLEBANO DILIGE(N)TISSIMO EX MAGNA SVOR(VM) DEIEa) EXPECTATION(E) PREMA/TVRE FATO SVBLATO EXECVTORES TES/TAMENTO IVSTI MERENTES POSVERVNT
Übersetzung:
Dem besten und größten Gott (geweiht). – 1508, am 5. August. – Für Georg Wolf aus Siegen, den umsichtigsten Pleban der Kirche des heiligen Quintin in Mainz, aus den großen Erwartungen der Seinen durch das Schicksal vorzeitig hinweggerafft, haben die Testamentsvollstrecker (dieses Denkmal) in Trauer um den Gerechten gesetzt.
Textkritischer Apparat
- Sic! Von Galletti durch Großbuchstaben hervorgehoben und mit einem „(sic)“ versehen.
Anmerkungen
- Lib. Mort. fol. 6.
- Vgl. Schwinges, Bakkalarenregister 233; freundlicher Hinweis Dr. Tobias Daniels, Schreiben vom 11. September 2012, auch mit dem Vorschlag zur Identifizierung des Ortsnamens.
- Freundlicher Hinweis Dr. Christiane Schuchard, Schreiben vom 8. August 2012.
- Lib. Confr. 119.
- Vgl. Lib. Confr. 253 und ASMA, Lib. Rec. 1, 329v.
Nachweise
- Galletti Nr. 93.
- Forcella 3 Nr. 1067.
Zitierhinweis:
DIO 3, Santa Maria dell’Anima, Rom, Nr. 53† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio003r001k0005302.
Kommentar
Obwohl sich die Kirche der Anima mitten in der Neubauphase befand, wurde der vermutlich aus dem hessischen Siegen stammende Georg Wolf, Priester der Mainzer Pfarrkirche St. Quintin, bereits in der Kirche begraben. Zum Sommersemester 1489 als „Georgius Wulff de Segen“ im Bakkalarenregister der Universität Erfurt nachgewiesen2), fungierte er in Rom seit 1503 als Notar an der Rota3). Er war am 7. November 1507 der Anima-Bruderschaft beigetreten4) und hinterließ ihr 40 Dukaten für den Neubau des Hospitals und der Kirche sowie ein Messgewand mit zwei Alben; dies konnten die Testamentsvollstrecker, die Rotanotare Johannes von Unna und Heinrich van Rin, am 6. März 1509 in Empfang nehmen5).