Inschriften: Santa Maria dell’Anima
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DIO 3: Santa Maria dell’Anima, Rom (2012)
Nr. 36† Santa Maria dell’Anima 1476
Beschreibung
Grabdenkmal aus Marmor für Johann Paschalis, Sohn der Dorothea Transsilvana aus Schönberg (Siebenbürgen), ehemals im Boden der Kirche vor dem Hl.-Kreuzaltar1), heute verschollen.
Nach Chacon2).
DOROTHEA TRANSSILVANA / DE PVLCRO MONTE MATER / IOANNI PASCHALIa) / DVLCISSIMO FILIO SVO / VIXIT ANNOS III MENSES V DIES XIII / DECESSIT PRIDIE CALENDAS OCTOBRIS M CCCC LXXVICARE PVER MVLTIS MIHI PARTE LABORIBVS IN QVOSPES ERAT HAC MATREM DESTITVIS MISERAMTE SINE QVOD VITAE SVPEREST PER TOEDIAb) DVCAMSED TV COELICOLIS ASSOCIATE VALE AMEN
Übersetzung:
Die Mutter Dorothea Transsilvana aus Schönberg, ihrem allerliebsten Sohn Johannes Paschalis; er lebte 3 Jahre, 5 Monate und 13 Tage; er starb am Tag vor den Kalenden des Oktober (30. September) 1476. – Teures Kind, wie viel Schmerzen hast du mir bei der Geburt bereitet, nun lässt du, in dem die Hoffnung lag, deine arme Mutter allein. Ohne Dich werde ich in Leid den Rest meines Lebens verbringen, du aber, vereinigt mit den Himmelsbewohnern, lebe wohl! Amen.
Versmaß: Zwei Distichen.
Textkritischer Apparat
- Lib. Mort. fol. 4 hat die Variante „Joannes Pascasius“.
- Sic! Für TAEDIA.
Anmerkungen
- Lib. Mort. fol. 4.
- Zeilentrennung nach Galletti.
Nachweise
- Schrader, Mon. Italiae 144.
- Chacon, Inscriptiones fol. 182r-v.
- Galletti Nr. 292.
- Forcella 3 Nr. 1051.
- NN., Inschriften fol. 330.
Zitierhinweis:
DIO 3, Santa Maria dell’Anima, Rom, Nr. 36† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio003r001k0003603.
Kommentar
Über die aus dem transsilvanischen Siebenbürgen stammende Mutter und ihren jung verstorbenen Sohn ist außer der vorliegenden Inschrift nichts bekannt. Auch hier sind Einflüsse der literarischen Renaissance auf die Textgestaltung unverkennbar.