Inschriften: Santa Maria dell’Anima
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DIO 3: Santa Maria dell’Anima, Rom (2012)
Nr. 15† Santa Maria dell’Anima 1447
Beschreibung
Grabplatte des Utrechter Domherrn und Kurienprokurators Jakob Becker (aus Arnheim), ehemals im Boden vor dem nördlichen Seitenportal1), seit unbekannter Zeit verschollen. Hochrechteckige Platte aus Marmor mit Umschrift, im Feld reliefierte Figur des Verstorbenen2).
Nach NN.
HIC IACET CORPVS VENERABILIS VIRI / MAG(IST)RI IACOBI DE AERNHENa) CANONICI ECCL(ES)IAE TRAIECTEN(SIS) AC IN ROMANA CVRIAb) / PROCV(RATORIS) QVI OBIIT ANNO D(OMI)NI / M CCCC XLVII DIE XXIIII MENSIS DECEMBRIS CVIVS ANIMA REQVIESCAT IN PACE
Übersetzung:
Hier liegt der Leib des verehrungswürdigen Mannes, des Magisters Jakob von Arnheim, Domherr der Kirche zu Utrecht und Prokurator an der römischen Kurie, welcher starb im Jahr des Herrn 1447 am 24. Tag des Monats Dezember, dessen Seele in Frieden ruhen möge, Amen.
Textkritischer Apparat
- AERNHEM Galleti; Mon. Sepulcralia.
- Folgt CAVSAR(VM) bei Galletti.
Anmerkungen
- Lib. Mort. fol. 1v.
- So Forcella.
- Vgl. zu ihm Sohn, Prokuratoren 366f. sowie die Einzelnachweise (Jacobus Becker de Arnhem) in RG Online, RG V 03559, URL: http://rg-online.dhi-roma.it/RG/5/03559 (Datum 22.08.2012).
- Vgl. zur Tätigkeit Schuchard, Kurie 191ff.
- Lib. Confr. 227; ASMA, Lib. Rec. 1 fol. 76v.
Nachweise
- NN., Inschriften Anima fol. 46 Nr. 129.
- Galletti Nr. 74.
- Mon. Sepulcralia 3.
- Gaillard, Épitaphes 29.
- Forcella 3 Nr. 1037.
Zitierhinweis:
DIO 3, Santa Maria dell’Anima, Rom, Nr. 15† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio003r001k0001508.
Kommentar
Der um 1417 geborene, aus dem gelderländischen Arnheim stammende Jakob Becker3) lässt sich erstmals 1437 als Utrechter Kleriker und späterer Domherr im Umfeld der römischen Kurie nachweisen. Er erwirbt 1441 das Bakkalaureat im Kirchenrecht, wird 1441 Familiar des päpstlichen Kammerherrn Jacob de Oratoribus und 1443 des Kardinals Franziskus Condulmer. Als Notar und Kurienprokurator4) vertrat er Einzelpersonen mit ihren speziellen Anliegen in den verschiedenen Abteilungen der päpstlichen Kurie, darunter etwa auch König Alfons I. von Aragon. Jakob spendete kurz vor seinem Tod Geld für die Orgel der Anima und vermachte ihr testamentarisch eine Tunika im Wert von 14 Dukaten, um daraus ein Antependium für den Hochaltar zu machen sowie weitere 25 Dukaten für dreitägige Exequien mit Vigil5).