Inschriften: Santa Maria dell’Anima

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DIO 3: Santa Maria dell’Anima, Rom (2012)

Nr. 10† Santa Maria dell’Anima 1433

Beschreibung

Grabplatte des Edelknappen Hermann Uterwijck aus Kampen, ehemals im Fußboden der Kirche zwischen den letzten beiden Säulen vor dem nördlichen Seitenportal1), heute verschollen.

Nach NN.

  1. HIC IACET CORPVS NOBILIS VIRI HERMANNI / ITERWIJBCa) DE CAMDENb) ARMIGERI TRAIECTEN(SIS) DIOC(ESIS) QVI OBIIT AN(NO) D(OMI)NI / MCCCXXXc) DIE XXIV MENSIS / DECEMBRIS CVIVS ANIMA REQVIESCAT IN PACE AMEN

Übersetzung:

Hier liegt der Leib des edlen Mannes Hermann Uterwijck, des Edelknechts aus Kampen in der Diözese Utrecht, welcher verstarb im Jahr des Herrn 1430 am 24. Tag des Monats Dezember; dessen Seele ruhe in Frieden Amen.

Kommentar

Der um 1380 geborene, vermutlich aus dem niederländischen Kampen2) (Prov. Overijssel) stammende Hermann Uterwijck war mit Berta van Rees verheiratet, mit der er die 1412 geborene Tochter Berta hatte3). Seit unbekannter Zeit in Rom, vermachte er dem Hospital testamentarisch 40 rheinische Gulden4). Da das zuverlässige Totenbuch der Anima den 24. Dezember 1433 als Todestag angibt, ist unter dem Gesichtspunkt der offensichtlichen Ungereimtheiten bei der Überlieferung des Datums dieser Quelle der Vorzug zu geben.

Textkritischer Apparat

  1. Sic! für Uterwijch (Lib. Mort. fol. 1) bzw. Uterwyk (Lib. Confr. 270); VTERWCK Galletti; UTERW..CK Mon. Sepulcralia..
  2. Vermutlich verschrieben für CAMPEN, vgl. Anm. 2.
  3. MCCCXX Galletti; M CCCC XXIV Mon. Sepulcralia; MCCCCXX Forcella.

Anmerkungen

  1. Lib. Mort. fol. 1.
  2. Ein Camden ist in den mittelalterlichen Niederlanden nicht nachzuweisen. Daher ist eine Verschreibung für das gut bezeugte Campen in der Utrechter Diözese anzunehmen, aus dem mit dem 1615 an der Universität Heidelberg eingeschriebenen „Henricus ab Uterwick Campensis“ sogar ein namensgleicher Student belegt ist (vgl. Toepke, Matrikel Heidelberg II, 273). – Die Familie führte drei 2:1 gestellte Kannen im Wappen (vgl. Siebmachers Wappenbuch 3 Taf. 133).
  3. Vgl. www.geni.com/people/Herman-van-Uterwyck/6000000012501870543.
  4. Ob sie tatsächlich eingegangen sind, bleibt offen: „nondum sunt soluti dicti floreni“, so Lib. Confr. 270.

Nachweise

  1. NN., Inschriften Anima.
  2. Galletti S. 78, Nr. 194.
  3. Mon. Sepulcralia 1.
  4. Gaillard, Épitaphes 23.
  5. Forcella 3, Nr. 1028.

Zitierhinweis:
DIO 3, Santa Maria dell’Anima, Rom, Nr. 10† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-dio003r001k0001003.