Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 485 Mittelheim, Kath. Pfarrkirche St. Aegidius 1574

Ergänzung zum Kommentar: Das Epitaphienbuch Zum Jungen weist einige geringe Abweichungen im Text auf, gibt einen von Konsolen gestützten Bogen wieder und außerdem einen Dreiecksgiebel.

Beschreibung

Epitaph der Margaretha von Frankenstein, geb. von Oberstein, heute an der Westwand des Südseitenschiffes angebracht. Hochrechteckige Platte aus rotem Sandstein mit dem Flachrelief der Verstorbenen in langem, auf die Füße fallendem Kleid unter einem reich gefältelten Mantel, auf dem Kopf eine Haube. Die Hände sind betend aneinandergelegt. Die Gestalt steht in einer Rundbogennische, die von zwei Seitenpilastern mit floralen Ornamenten gerahmt wird. Auf den Pilastern und den Zwickeln vier Ahnenwappen mit Beischriften; auf dem Sockel auf querrechteckiger Tafel vierzeilige Grabinschrift. Feuchtigkeitsspuren und Beschädigungen im unteren Plattenbereich, sonst gut erhalten.

Erg. nach Helwich.

Maße: H. 212, B. 106, Bu. 3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Foto: TGTempel [1/2]

  1. ANNO · DOMINYa) · 1574 · VFF · SONTAG · NOCH · MICHAELIS / ZWISCHEN · 9 VND · 10 · VOR · MITTE(R)NACHTb) · IST · IN · GOTT · VERSCHIDEN / DIE · EDEL · VND · TVGENTSAME · FRAVW · MARGRETHA · VO(N) · FRANCK(EN)/[S]TEINc) · WIDTWE · GEBORN · VO(N) · OBERS[TEIN] DER · SELLEN · GOT [GNADT]d)

  1. Wappen mit Beischriften: OB(E)RSTEIN, [ER]LEBACH; WILLICHe), ERNBERG

Datum: 3. Oktober 1574.

   
Wappen:
Oberstein Wilch von Alzey
Erlenbach Erenberg

Kommentar

Zur Biografie der Verstorbenen vgl. vorherige Nr.

Textkritischer Apparat

  1. Sic!
  2. Helwich mittennacht, Kdm. MITENACHT; der vorhandene Kürzungsstrich läßt sowohl die Auflösung mit einem zweiten N als auch mit einem R zu.
  3. Kdm. FRANCE/STEIN.
  4. Die Platte ist hier mit Mörtel ausgebessert und an ihrer Unterseite im Boden versenkt; dort wahrscheinlich G für GNADT oder ausgeschrieben.
  5. Wilch von Alzey.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 384.
  2. Epitaphienbuch Zum Jungen, Einzelbl. [alte Sign. Me 19].
  3. Würdtwein, Epitaphienbuch 394.
  4. Roth, Geschichtsquellen III 283.
  5. Luthmer (1907) 230.
  6. Kdm. 275 Nr. 1.
  7. Monsees, St. Aegidius 18 m. Abb. 2.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 485 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0048501.