Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 445† Geisenheim, Kath. Pfarrkirche Zur Kreuzauffindung 1557

Beschreibung

Grabplatte des Altaristen Johannes Loer, die einst im Kirchenschiff nahe des Taufsteines lag.1) Nach einer erhaltenen Abzeichnung des 18. Jahrhunderts handelte es sich um eine schlichte, hochrechteckige Steinplatte mit umlaufendem Grabtext auf dem Rand; im Mittelfeld war in Zweitverwendung der Text für einen Verstorbenen mit dem Todesjahr 1738 eingehauen.2) Schrift Kapitalis.

Nach Würdtweinsche Epitaphiensmlg.

  1. ANNO 1557 DIE 2 IVNII / O(BIIT) VENERABILIS D(OMI)N(VS) IOHA(NN)ES LOER ALTARISTA / HVI(VS) ECCL(ES)IAE CVI(VS) / ANI(M)A REQVIESCAT IN PACE AMEN

Kommentar

1401 werden außer dem Pfarrer noch vier weitere Altaristen genannt,3) für das Jahr 1614 sind insgesamt sechs Nebenaltäre bekannt.4) Nachrichten zu den einzelnen Altären und deren Inhabern sind nur spärlich vorhanden; zu den Amtsfunktionen und zur Person des Verstorbenen liegen keine Informationen vor. Für Eltville ist allein ein Johannes Loer urkundlich 14925) und vielleicht sein Sohn 1539 belegt.6) Möglicherweise war dieser mit dem Verstorbenen identisch.

Anmerkungen

  1. So Würdtwein, Epitaphienbuch; in der Würdtweinschen Epitaphiensmlg. heißt es: „ex parte cornu epistolae“.
  2. Deren Text lautete nach der Abzeichnung (wie Anm. 1): Anno 1738 die 15 Septemb(ris) obiit venerabilis D(ominus) Sebastianus Heurich Altarista huius Ecclesiae cuius Anima requiescat in Pace Amen.
  3. Zaun, Landkapitel 249; damals war der Kreuzaltar noch nicht vorhanden.
  4. Zaun, Landkapitel 250 inklusive des Magdalenenaltars in der Sakristei; vgl. auch Struck, Geisenheim 163f.
  5. Roth, Geschichtsquellen I 267 Nr. 205; darin ist die Rede von Loers Witwe.
  6. Ebd. I 275 Nr. 269.

Nachweise

  1. Würdtweinsche Epitaphiensmlg. H. 4, Bl. 15.
  2. Würdtwein, Epitaphienbuch 375.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 445† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0044503.