Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 437 Eltville, Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul 1553

Beschreibung

Grabplatte der Agnes von Koppenstein mit neunzeiliger Grabinschrift. Zweitverwendung der Grabplatte wohl des Pfarrers Hamann Jussel d.J. (Nr. 205). Beschreibung siehe dort.

Maße: H. 248, B. 105-108, Bu. 4 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, Foto: TGTempel [1/1]

  1. A(NN)Oa) 1553 DE(N) 16 NOVE(M)BRIS / IST DIE EDEL VND DVG/ENTHAFTIGE FRAW / AGNES VO(N) KOPPE(N)STA(IN) / DES EDELN VND E(HRENFESTEN)b) FRID/ERICH VO(N) STOCKHAIMS / VITZTVMBS IM RINGKAWc) / HAVSFRAW VERSCHIED[EN] D[ER] GOT GNADT ∙ A(MEN) ∙

Wappen:
Koppenstein.

Kommentar

Die Wiederverwendung der Grabplatte mutet angesichts der hohen Stellung des Ehemannes der Verstorbenen etwas seltsam an. Größerer Wert wurde offensichtlich auf die Ausgestaltung des Epitaphs (folgende Nr.) gelegt. Die Grabinschriften beider Denkmäler sind weitgehend identisch.1)

Die Verstorbene war die Tochter des Kreuznacher und Simmerner Amtmanns Meinhart V. (d.J.) von Koppenstein und der Agnes von Sponheim.2) Die soonwäldische, außerehelich von den Grafen von Sponheim abstammende Familie war an vielen Orten, u.a. in Geisenheim, ansässig. Agnes von Koppenstein war die zweite Ehefrau des Friedrich von Stockheim, Sohn des gleichnamigen Ritters und Rheingauer Viztums und der Irmel von Karben (Nr. 410).3) Friedrich war von 1544 bis 1556 ebenfalls Rheingauer Viztum.4)

Textkritischer Apparat

  1. O klein hochgestellt.
  2. Kleinformatiges, in der Zeile hochgestelltes E.
  3. W über den Rand hinausgeschrieben.

Anmerkungen

  1. Helwich setzte seiner Abschrift des Epitaph-Textes hinzu: „sepulta ibidem (...) eadem tumuli inscriptione“, ohne den Text der erhaltenen Grabplatte wiederzugeben.
  2. Humbracht Taf. 146; Zwiebelberg, Koppenstein 149 Nr. 23 zu den Eltern, zu Agnes ebd. Nr. 31. Lühmann-Schmid 2, 85 Anm. 27 und Zwiebelberg Nr. 31 geben als Todesdatum den 10. November an.
  3. Vgl. Möller, Stammtafeln AF II Taf. LXXXI.
  4. Witte 229 Nr. 51.
  5. Helwich, Syntagma 241.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma S. 241 (dort Hinweis auf den mit dem des Epitaphs (folgende Nr.) identischen Text und Information zu den Wappen).

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 437 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0043702.