Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 379(†) Hattenheim 1501-1605

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Bau- und Jahreszahlen an verschiedenen Gebäuden des Ortes, teilweise verloren.

Dr.Monsees_Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [1/1]

1.† Wohnanwesen Hauptstr. 32. Jahreszahl auf verlorener Wetterfahne.

Nach Kdm.

  1. [1518]a)

 
Wappen:
Zum Jungen.

Die älteste erhaltene Wetterfahne Deutschlands stammt aus Korbach und ist 1515 datiert.1) Mit der Datierung auf 1518 gehört die Hattenheimer Fahne unter der Voraussetzung eines korrekt überlieferten Datums zu den frühesten überlieferten Exemplaren. Wohl seit der Spätgotik kam Wetterfahnen nicht nur eine funktionale Bedeutung als Windrichtungszeiger, sondern darüber hinaus auch als Repräsentationsobjekte zu.2)

2. Wohnhaus Georg-Müller-Str. 3. An der Hofeinfahrt des ehemaligen Greiffenclauschen Hofes befindet sich der Wappenstein mit der Jahreszahl in die Wand eingelassen. Das Wappen ist in der oberen Zone an der Oberfläche beschädigt.

  1. 1527

 
Wappen:
Zum Jungen.

3.† Burg, Wohnturm. Jahreszahlen auf verlorener Wetterfahne.3)

Nach Kdm.

  1. 1584

4. Wohnhaus Hauptstr. 43. An der Hofseite eine Holztafel mit Jahreszahl, Initialen und Hausmarke.4) Neue Farbfassung.

  1. 1605

 
Wappen:
? (Schaft mit hinterer Mittelabstrebe, vorderer Fußstrebe, oben in eine Lilienendigung auslaufend, begleitet von Initialen H M.)

Eine höhere Anzahl an Bau- und Jahreszahlen als die vorstehenden ist wahrscheinlich, da Verluste durch Abriß, Verwitterung oder Veränderungen durch Renovierungen anzunehmen sind.

5. Grenzstein. An der Gemarkungsgrenze zu Hallgarten, an der Landstraße. Roter Sandstein, zwei Wappen.

Nach Zorn

.

Maße: H. 72, B. 45, T. 16 cm.

  1. 1613

 
Wappen:
Mainz, St. Peterstift; Mainz, St. Viktorstift.

Der Stein bezeichnet die alte Zehntgrenze zwischen den Liegenschaften beider Stifte.

Textkritischer Apparat

  1. Befund nicht eindeutig.

Anmerkungen

  1. Jens Kulick, Wetterfahnen an Eder und Diemel. Zur Typologie nordhessischer Wetterfahnen, insbesondere ihrer Drachendarstellungen. Korbach 1989 (Museumshefte Waldeck-Frankenberg. 10.) 9.
  2. Ebd. 12.
  3. Kdm. 190; die zweite dort belegte Jahreszahl auf der Fahne war 1787.
  4. Kdm. gibt falsch Hauptstr. 47 an.

Nachweise

  1. Kdm. 190 (3); 193 (1, 3, 4) m. Abb. 242 (4).
  2. Dehio (1982) 395 (2, 3).
  3. Zorn, Grenzsteine Nr. 282 a,b Taf. 32 (5).
Addenda & Corrigenda (Stand: 06. Oktober 2021):

0. Hauptstraße 41. Jahreszahl am Straßengiebel innen, bei der Restaurierung des Hauses entdeckt und zusammen mit alten anderen Putzresten erhalten.

  1. 1501

Die Restaurierung wurde 1997 mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet, vgl. N.N., Hessischer Denkmalschutzpreis 1997. In: Denkmalpflege in Hessen 2 (1997), S. 54f.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 379(†) (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0037902.