Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 377† Idstein, Unionskirche 1518

Hinweis: Die vorliegende Online-Katalognummer ist im Vergleich zum gedruckten Band mit Ergänzungen und Korrekturen versehen. Sie finden diese am Ende des Artikels. [Dorthin springen]

Beschreibung

Namensinschriften, sog. „Chortafel“, 1). 1614 mit einem Wappen kopial überliefert, Gestaltung unbekannt.

Nach Helwich.

  1. 1518Nicolaus de Schwalbach decanusHenricus de Herberna) plebanusJoannes Brun de Itzstein canonicusPaulus Nemo de Itzstein vicariusJoannes Seratorb) de Itzstein vicariusMartinus Sartorb) de Itzstein praemissariusAndreas Dasbecher de Itzstein canonicusHenricus Dore de Itzstein canonicusJacobus Pistoris de Itstein vicariusJoannes Kompel de Limperckc) vicariusJoannes Siedebeck de Itstein vicarius Michaelisd)Engelbertus Ne(min)is de Itstein vicarius Katherinaed).

Wappen:
Roth von (Burg-)Schwalbach.

Kommentar

Nikolaus von Schwalbach aus dem niederadligen Geschlecht der Roth von Burgschwalbach war der Sohn des kurfürstlich-mainzischen Marschalls Rudolf von Schwalbach und einer H. von Selbold.2) Als Nachfolger des bis 1494 im Amte nachweisbaren Johann Kirburg aus Idstein versah Nikolaus von 1502 bis zu seinem Tode im Jahre 1534 das Amt des Stiftsdekans.3)

Heinrich aus Herborn war 1491-1518 Kanoniker und Pfarrer.4) Johann Braun (Brun) und Andreas Dasbecher aus Idstein sind von 1502- vor 1535 bzw. 1502-1518 als Kanoniker,5) Paul Niemands 1496-1535 als Vikar des Andreasaltars6) belegt. Heinrich Dorr wird als Vikar des Liebfrauenaltars 1473 anläßlich eines Verkaufsgeschäftes zwischen dem Ehepaar Waffenschmied aus Niederseelbach und dem Kanoniker Mathias Floeborn urkundlich greifbar,7) während Engelbert (Engelbrecht) Niemands nur mit seinem Vornamen für die Idsteiner Präsenz 1510 erwähnt ist.8) Johann Seratoris stammte aus Idstein und ist 1504 als Kanoniker und Pfarrer zu Oberlahnstein,9) Johann Kompel 1509-1530 als Vikar nachgewiesen.10)

Textkritischer Apparat

  1. Nach anderen Quellen hieß er Hernborn.
  2. Bei Helwich ohne Schluß-r.
  3. Gemeint ist Limburg an der Lahn.
  4. Helwich ohne Endsilbe.

Anmerkungen

  1. Helwich: „supra in tabulatu chori“.
  2. Humbracht Taf. 271.
  3. Investiert am 13. November 1502 durch Erzbischof Johann II. von Trier; Kaiser Karl V. reservierte ihm ein Benefizium zu 1521 Februar 26 am Frankfurter Bartholomäusstift, vgl. Struck, Stifte 537f.
  4. Ebd. 546, Erstbeleg zu 1491 August 22 unter den fünf Kapitelsherren, die den Dekan wählten.
  5. Ebd. 547f. zu Braun, der an zweitletzter Stelle bei der Dekanswahl 1502 stand; zu Andreas Dasbecher ebd. 548.
  6. Ebd. 559.
  7. Struck, Quellen Klöster II Nr. 988 zu 1473 September 8; Struck, Stifte 549f.
  8. Struck, Stifte 558f.
  9. Ebd. 548f.
  10. Ebd. 560; zu den Kanonikern Jakob Pistor (Bäcker), Martin Sartoris und Johann Siedebeck vgl. ebd. 559f., 561.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 421.
Addenda & Corrigenda (Stand: 22. Juli 2021):

Zeitnah zum Druck (Mai 1997), jedoch nicht mehr verwertbar, erhielt die Bearbeiterin Kenntnis von zwei Fundberichten von Brettern, die zusammen die sogenannte „Chortafel“ bildeten. Die Berichte von 1862 und 1938 (Archivalien des ev. Kirchenarchivs Idstein, Abt. I, Nr. I.) lassen das Arrangement der Namen und auch Varianten sowie weiteren Text erkennen (freundliche Mitteilung von Dr. K. J. Schmidt, Idstein). Die Nachforschungen hierzu werden so umfangreich sein, dass ein Nachtrag, der auch inhaltlichen Mehrwert enthält, erst später veröffentlicht werden kann.
Die Bretter sind nach Angaben aus der Pfarrverwaltung nicht mehr vorhanden (Stand Juli 2021).

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 377† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0037704.