Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 346† Idstein, Unionskirche 1509
Hinweis zu Anm. 5: Zu den Epitaphien Adolfs III. und seiner Frau Margarethe vgl. DI 51 (Wiesbaden) Nrr. 45, 48.
Beschreibung
Epitaph des Grafen Philipp von Nassau-Wiesbaden-Idstein. Vier Wappen, sonstige Ausführung des 1615 kopial überlieferten Inschriftenträgers unbekannt. Der Grabplatz befand sich in der Sebastianskapelle,1) deren datierter Schlußstein (folgende Nr.) den Grafen als Erbauer ausweist.
Nach Helwich.
Anno domini m ccccc ix nona die mensis iunii obiit generosus dominus dominus Philippus comes in Nassaw dominus in Itstein cuius anima requiescat in pace.
Datum: 9. Juni 1509.
Nassau-Wiesbaden-Idstein, Baden; Nassau-Dillenburg, Wassenaer.2) |
Anmerkungen
- Struck. Helwich hat „a dextris in choro“.
- Helwich hat als Identifizierung „domina Bredae“ zu einem Wappen mit drei 2:1 gestellten Halbmonden, das entspricht dem Wappen Wassenaer, s. Siebmacher V Taf. 392.
- Europ. Stammtafeln NF I Taf. 109.
- Ebd. In dem Epitaphienbuch von Dors, der Philipps Grabplatte (?) nicht überlieferte, wird von fremder Hand die Grabplatte einer unbekannten Gräfin von Sayn falsch als diejenige von Philipps Ehefrau bezeichnet, vgl. Dors, Genealogia 179f. Noch Hagelgans meinte, Graf Philipp sei mit Margaretha von Pfalz-Zweibrücken nur verlobt gewesen, s. Hagelgans 36.
- Die Linie wurde von Philipps Bruder Adolf III. mit seinen fünf Kindern aus der Ehe mit Margarethe Gräfin von Hanau fortgesetzt. Das Ehepaar wurde in der Wiesbadener Mauritiuskirche bestattet. Beider Epitaphien nahm Dors in sein Epitaphienbuch auf, vgl. Dors, Genealogia 144-150 mit Abb. 49-52.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 421.
- Struck, Stifte 416.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 346† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0034605.
Kommentar
Graf Philipp entstammte der 1437 geschlossenen Ehe des Grafen Johann II. mit Maria von Nassau-Dillenburg (Nr. 241) und wurde 1450 geboren.3) Im Alter von zwanzig Jahren verheiratete er sich mit Margarethe, der erst vierzehnjährigen Tochter Ludwigs I. von Pfalz-Zweibrücken und Veldenz.4) Ihre Ehe blieb kinderlos.5) Philipp von Nassau residierte auf Burg Idstein und übernahm 1480 nach dem Tod des Vaters gemeinsam mit seinem in Wiesbaden lebenden Bruder Adolf die Regierung.
Warum Dors das Epitaph, das Helwich wenige Jahre vor ihm sah, nicht abzeichnete, ist unbekannt.