Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 330† Idstein, sog. Hexenturm 1501

Beschreibung

Name und Jahreszahl auf der hölzernen Helmstange des Hexenturmes. 1767 wurde sie im Zuge der Ausbesserungsarbeiten am Turm entfernt.

Nach Ziemer.

  1. Philipp(vs) m ccccc i comesa)

Kommentar

Man hat als mutmaßliche Bauzeit des ursprünglich wohl dachlosen Bergfriedes der 1102 erstmals belegten Burg1) die Jahre um 1355 im Zusammenhang mit der Teilung des Walramschen Territoriums in Nassau-Idstein und Nassau-Weilburg angenommen.2) Um 1500 wurde der Turm unter Graf Philipp (Nr. 346) erhöht und erhielt einen Spitzhelm mit vier Wichhäuschen. Als 1502 Kaiser Maximilian I. die Stadt besuchte, dürfte der Turm gerade fertig gewesen sein, da die Anbringung der beschrifteten Helmstange den Abschluß der Bauarbeiten voraussetzt. Infolge starker Witterungseinflüsse kam es immer wieder zu Ausbesserungsarbeiten am Turmhelm, so auch 1767, als die Helmstange mit der Inschrift entfernt und durch eine neue ersetzt wurde. Erst 1810 kürzte man den Turm und ersetzte den Spitzhelm durch ein Kegeldach.3)

Textkritischer Apparat

  1. Falls die Inschrift umlief, wäre auch die Reihenfolge comes Philippus m ccccc i möglich.

Anmerkungen

  1. Vgl. Geisthardt, Idsteins Geschichte, passim.
  2. Claudia Grandpierre, Idstein, ein Spaziergang durch Jahrhunderte. Idstein 1989, 7. Vgl. auch die Beschreibung des Turmes bei Reuter, Hexenturm.
  3. Grandpierre, hier 9.

Nachweise

  1. Ziemer, Bausteine 26 mit Abb. 3.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 330† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0033000.