Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 307 Dickschied, Ev. Kirche 15.Jh.

Beschreibung

Namensansage, Meister- und Herstellungsinschrift auf Glocke. Einzeilige Inschrift auf der Schulter zwischen je einem beim Guß verbogenen Kordelsteg, starker Steg am Schlagring, Buchstaben auf Plättchen. Gut erhalten.

Maße: H. m. Krone ca. 100, Dm. 98, Bu. 2,4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [1/2]

  1. +a) · osanna · heisz ichb) ·hans · srigec) · von · wiszenbvrgd) · gosz · mich ·

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Der Gießer, bisher durchweg Hans Frige genannt, ist sonst nicht nachgewiesen; auch bleibt ungeklärt, ob es sich bei der angegebenen Herkunftsbezeichnung um Weißenburg im Elsaß oder um das fränkische Weißenburg handelt.1) Aus dem elsässischen Weißenburg stammte Hans Huter, der 1458 eine kleine Glocke mit deutschsprachiger Inschrift und Kordelstegen für die Ev. Filialkirche St. Ulrich in Hausen goß.2) Sie entspricht jedoch weder in der Form noch im Schriftduktus der Dickschieder Osanna-Glocke, deren Buchstaben keilförmig erhaben sind. Als Worttrenner dienen kleine Rosetten.

Textkritischer Apparat

  1. Tatzenkreuz.
  2. Lotz heiszig, ich eng an das vorherige Wort angefügt.
  3. Lotz, Luthmer frige; der Buchstabe am Wortanfang sieht aus wie ein retrogrades, rundes s, wie es auch im Wort davor benutzt wurde.
  4. Luthmer Wisenburg.

Anmerkungen

  1. Walter 733 erwähnt nach Lotz (1880); erw. auch bei Berger 221; Luthmer (1921) 123.
  2. DGA Bayerisch-Schwaben Nr. 1370.

Nachweise

  1. Lotz (1880) 74.
  2. Luthmer (1921) 123.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 307 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0030705.