Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 281 Geisenheim, Forsthaus Weißenturm (aus Rheingauer Gebück, ehem. Bollwerk Weißenturm) 1491
Beschreibung
Bauinschrift auf quadratischem Wappenstein aus gelbem Sandstein. Oben im Dach eingemauert. Abguß, Original gegenwärtig nicht auffindbar.1) Im eingetieften Feld Wappenschild mit Allianzwappen, auf dem erhöhten Rand umlaufende, von innen lesbare Inschrift. Beschädigung im linken oberen Eck mit Buchstabenverlust.
Nach Abguß.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
[D]is werck ist gemacht / in de(m) iar 1491 vnd / ist bwemeste(r) gewest / hans i[s..]eck iacopi [s...]a)
Geisenheim; Rüdesheim. |
Textkritischer Apparat
- Vom Formular her gesehen könnte hier son gestanden haben.
Anmerkungen
- Frdl. Hinweis Prof. Paul Claus, Geisenheim, dem auch für die Überlassung des Fotos zu danken ist. Um den Wappenstein herum ist der moderne Rahmen mit der neueren aufgemalten Inschrift versehen: Stein vom alten / Bollwerk / Weissenthurm 1491.
- Cohausen, Gebück 157 nennt zum Weißenturm die Jahreszahl 1425 (!); vgl. auch Theis, Gebück 18-20; vgl. auch Einleitung Kap. 2.1.
Nachweise
- Claus, Grenzsteine 28 Abb. 25a.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 281 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0028107.
Kommentar
Das nördlich von Geisenheim gelegene Bollwerk gehörte zu den Schanzen, die den Rheingauer Schutzwall, das sog. „Gebück“, an besonders empfindlichen Stellen wie etwa an Straßendurchbrüchen schützten.2) Es wurde von den drei Gemeinden Rüdesheim, Assmannshausen und Geisenheim unterhalten und besetzt. Nach dem Ende des 30jährigen Krieges verfielen das Gebück und seine Bollwerke, auch der Weißenturm, der 1816 schließlich abgerissen wurde.