Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 267† Winkel, Kath. Pfarrkirche St. Walburga 1484
Beschreibung
Engelsgruß und Gußjahr auf Glocke; dritte von insgesamt fünf Glocken, von denen zwei 1855 bzw. 1860 gegossen worden waren.1) 1897 sprang die Marienglocke und wurde von Hamm aus Frankenthal umgegossen, 1917 mit den drei anderen großen Glocken abgeliefert und eingeschmolzen. An ihre Stelle ist die 1947 von Rincker in Sinn gegossene Rabanusglocke getreten. Gestaltung unbekannt, Schrift wohl gotische Minuskel.
Nach Zaun.
Ave Maria gratia plena dominus tecum2) anno domini m cccca) lxxxiiii.
Übersetzung:
Gegrüßet seist du Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Im Jahre des Herrn 1484.
Textkritischer Apparat
- Roth M CCC.
Anmerkungen
- Vgl. Helsper, Glocken 22 ohne Inschriftzitat, ders. auch zum folgenden.
- Nach Lc. 1,28.
- Beispiele bei Walter 174-176.
- Die Verkürzungen auf den Spruchbeginn AVE MARIA sind hier nicht berücksichtigt. In Lorch wird der Spruch nochmals bei der 1659 gegossenen Marienglocke wiederholt.
Nachweise
- Zaun, Landkapitel 217.
- Roth, Geschichtsquellen I 328.
- Luthmer (1902) 223; (1907) 224.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 267† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0026701.
Kommentar
Der Engelsgruß begegnet auf Glocken allgemein bereits seit dem frühen 13. Jahrhundert,3) im Rheingau tritt er erstmalig vollständig auf der Kemeler Marienglocke aus dem 1. Viertel des 14. Jahrhunderts (Nr. 34), auf der Tiefenthaler Glocke in Wiesbaden (Nr. 154a) und später erneut auf der verlorenen Aulhausener Glocke von 1469 (Nr. 236) entgegen.4)