Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 264† Lorch, Kath. Pfarrkirche St. Martin 1484

Beschreibung

Memorialinschrift des Friedrich IV. Hilchen von Lorch, wohl auf Totenschild („insignia“) außerhalb des Chores angebracht. 1614 kopial überliefert, wohl nur ein Wappen. Für eine zumindest in seiner Zeit inschriftlose Grabplatte überlieferte Helwich vier Wappen.1)

Nach Helwich.

  1. Anno domini m cccc lxxxiva) ii Martii starb der vest Friderich Hilchen von Lorch dem Gott genade.

Datum: 2. März 1484.

Wappen:
Hilchen von Lorch.1)

Kommentar

Eine Entstehung des Totenschildes zu einem späteren Zeitpunkt ist nicht ausgeschlossen.

Friedrich IV. war der Sohn Friedrichs III. Hilchen von Lorch und der Libmud von Rheinberg.2) Verheiratet mit Adelheid, Tochter Dieters von Grensau, hinterließ er zwei Kinder, Philipp IV. (Nr. 375) und Dorothea, 1496-1540 Äbtissin des Zisterzienserinnenklosters Kumbd im Hunsrück.3) Höchstwahrscheinlich gehörte Friedrich Hilchen mit zu den Auftraggebern für den 1483 fertiggestellten Lorcher Hochaltar (vorherige Nr.), da sich sein Familienwappen im Gesprenge des Retabels nachweisen läßt.

Textkritischer Apparat

  1. Zaun LXXIV.

Anmerkungen

  1. Helwich unmittelbar anschließend: „In saxo sepulchrali sunt insignia sequentia sed absque inscriptione“; von ihm mitgeteilte Wappen: Hilchen von Lorch, Hirt von Saulheim; Hohenstein, Specht von Bubenheim. Diese Stammlinie gehört in die Generation Philipps V. (Nr. 499); Helwich setzte Hohenstein falsch für Allendorf.
  2. Möller, Stammtafeln AF III Taf. CXIV.
  3. Ebd.; zu Dorotheas Abbatiat vgl. Wagner, Kumbd 57.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 295.
  2. v. Stramberg, Rheinischer Antiquarius II 10 wie bei Nr. 238.
  3. Zaun, Landkapitel 324.
  4. Roth, Geschichtsquellen III 301.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 264† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0026407.