Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 232 Bärstadt, Ev. Kirche 1468

Beschreibung

Namensansage, Spruchinschrift und Gußjahr auf Glocke, als zweite im Turm an der Südseite aufgehängt. Im Zweiten Weltkrieg nach Hamburg ausgelagert, nach 1945 zurückgegeben. Auf der Schulter Schriftband zwischen je einem Steg, am Wolm umlaufende Grate und Stege, bis auf die teilweise ausgefranste Schärfe gut erhalten. Gewicht ca. 375 kg.1)

Maße: H. m. Krone ca. 105, Dm. 85, Bu. 2,5 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

Forschungsstelle Die Deutschen Inschriften bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [1/4]

  1. maria ·a) heisen · ich ·in · godes · eren · lvden · ichanno · d(omi)ni ·a) m · cccc · lxviii

Versmaß: Deutscher Reimvers.

Kommentar

Die zeittypischen, wenngleich mit einigen Eigentümlichkeiten versehenen Minuskelbuchstaben zeigen kräftige Zierstriche an e und r, verlängerte linke Haste bei v, kurzes l und h mit eingezogenem rechtem Schaft, Formen wie jene der Bärstadter Annenglocke (vorherige Nr.). Als Worttrenner dienen kleine Quadrangel und Rosetten.

Obwohl die Glocke keine Meisternennung trägt, ist ihr Guß aufgrund der Zier- und Schriftformen Paul von Üdersdorf (von Andernach)2) zuzuschreiben. Der Glockenspruch ist seit der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts in etlichen Varianten geläufig.3)

Textkritischer Apparat

  1. Rosette als Worttrenner.

Anmerkungen

  1. Angabe nach Luthmer.
  2. Zur Gießerwerkstatt vgl. Poettgen, Andernacher Gießerwerkstatt, passim; vgl. auch Köster, Tilmann von Hachenburg 186f.
  3. Vgl. Beispiele bei Walter 185ff.

Nachweise

  1. Luthmer (1921) 120.
  2. Schwarz, Glocken 61.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 232 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0023200.