Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 189† Kiedrich, Kath. Pfarrkirche St. Valentin 1434

Beschreibung

Grabinschrift der Margarethe von Scharfenstein. Ihr Grab lag vor dem Johannesaltar. 1614 kopial überliefert, fünf Wappen, sonstige Ausführung unbekannt.

Nach Helwich.

  1. Anno domini millesimo quadringentesimo tricesimo quarto die quinta mensis iulii obiit venerabilis domicella Margaretha de Scharffenstein uxor Conradi de Erlin armigeri cuius anima requiescat in pace.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1434, am 5. Tag des Monats Juli starb die ehrwürdige Edelfrau Margarethe von Scharfenstein, Ehefrau des Edelknechtes Konrad von Erlen, deren Seele in Frieden ruhe.

Wappen:
Erlen (in Silber ein roter Balken); (Grüne von) Scharfenstein; Frankenstein; Reifenberg; (Wetterauer Linie?); Partenheim.

Kommentar

Margarethe von Scharfenstein benutzte gegenüber der bei ihrem Mann verwendeten Standesbezeichnung armiger die höherwertige Form domicella1) in Verbindung mit dem Epitheton venerabilis, wie es eigentlich bei Geistlichen anzutreffen ist. Die Verstorbene soll die Tochter des Gerhard von Scharfenstein gewesen sein.2) Ihr Ehemann Konrad ging 1439 eine zweite Ehe mit Lisa von Hohenweisel3) ein.

Anmerkungen

  1. Vgl. Einleitung Kap. 4.1.3.; zu „domicella“ vgl. die Ausführungen in DI 34 (Lkr. Bad Kreuznach) XXXII.
  2. Staab, Wappen 32 nennt als ihre Mutter eine Anna von Partenheim mit Hinweis auf die Wappen bei Helwich, die jedoch die vermutete Herkunft nicht ausweisen.
  3. Diese verband sich nach seinem vor/um 1450 erfolgten Tod mit Philipp von Lindau (Nr. 283), dem Kiedricher Schultheißen, der zum Vormund der Töchter des Ehepaares Erlen-Scharfenstein wurde, vgl. Staab, ebd.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 267.
  2. Zaun, Kiedrich 119.
  3. Roth, Geschichtsquellen III 248.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 189† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0018907.