Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 137† Eberbach, Klosterkirche 1395

Beschreibung

Grabplatte für Ritter Bechtolf Schetzel von Waldeck, dessen Grab ursprünglich vor dem Barbara-Altar lag. 1614 erstmals überliefert, ein Wappen, sonstiges Aussehen des nach 1803 zerstörten Inschriftenträgers unbekannt.

Nach Helwich.

  1. + Anno domini mo ccco xcvo iiio nonas marcii obiit strenuus miles Bechtolfusa) Schetzel de Waldecke cuius anima requiescat in sancta pace amen.

Datum: 5. März 1395.

Wappen:
Schetzel von Waldeck (Balken).

Kommentar

Bei dem Verstorbenen handelt es sich um ein nicht näher zu bestimmendes Mitglied eines Zweiges der weitverbreiteten Familie, die sich nach der mainzischen Grenzburg Waldeck an der Wisper nannte. Urkundlich ist er ein Jahr vor seinem Tod belegt, als er für den Fall seines Todes über die Geldsumme von 1500 Gulden, die Eberbach von ihm besaß, nähere Verfügungen traf.1) Daß Bechtolf zum Kreise der Wohltäter Eberbachs gehörte, geht aus Wendelin Erbachs Liste der „Benefactores Monasterii Ebirbach“ hervor. Hier wird, mit dem Randvermerk „anniversarium“ versehen, die Schenkung des Zehnten in Crumstadt2) verzeichnet, die ebenfalls Eingang ins Eberbacher Seelbuch unter dem Datum des 19. Dezember fand.3) Für diese Zehntübertragung übernahmen die Mönche die Verpflichtung zu einem detailliert beschriebenen Seelengedächtnis.4) Insgesamt vier Quittungen der Testamentsvollstrecker datieren nach dem März 1395,5) so daß die Überlieferung des Todestages gesichert erscheint.

Textkritischer Apparat

  1. Anonymus Becttolfus.

Anmerkungen

  1. HHStAW 22/1260 zu 1394 März 31.
  2. Lkr. Groß-Gerau, Gem. Riedstadt.
  3. Erbach, Benefactores fol. 102v; Roth, Geschichtsquellen III 59.
  4. „[...] quod conventus de proventibus eiusdem decimae semper debeat consolari sextis feriis 4 temporum et in eisdem sextis feriis peragemus anniversarium ipsius cum pano sericeo et 4 candelis ardentibus secundum consuetudinem ordinis“.
  5. Urk. HHStAW 22/1268, 1269, 1270, 1271.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 156.
  2. Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 80.
  3. Bär, Epitaphiensmlg. fol. 2.
  4. Würdtwein, Epitaphienbuch 236.
  5. Roth, Geschichtsquellen III 256.
  6. Beitr. Gesch. Erzstift 27.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 137† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0013704.