Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 123† Winkel, Kath. Pfarrkirche St. Walburga 1382
Hinweis: Vgl. auch bei Nr. 130.
Beschreibung
Glocke mit Engelsgruß und den Namen der vier Evangelisten. Zaun zufolge stand das Gußjahr wohl auf dem Glockenhals, während sich die Namen „am unteren Rand“ befanden. 1897 infolge eines Sprunges durch die Gießerei Hamm umgegossen, wurde die Evangelistenglocke im Kriegsjahr 1917 zusammen mit den drei großen und dem Walpurgisglöckchen von 1785 eingeschmolzen.1) Das 1921 angeschaffte Geläute mußte 1942 abermals geopfert werden. Heute besitzt die Pfarrkirche wieder sechs Glocken. Schrift wohl gotische Majuskel.
Nach Zaun.
AVE MARIA2) · LUCAS · MARCUS · MATTHAEUS · JOHANNES H J O L F O O J M CCC LXXXII.
Anmerkungen
- Helsper, Glocken 22.
- Lk 1,28 (teilw.)
- Vgl. auch eine ähnliche Reihung auf der Dickschieder Glocke (Nr. 17); s. auch DI 39 (Lkr. Jena) XXXIX-XLII zu Kryptogrammen; Walter 190-199 befaßt sich dagegen mit Alphabetglocken.
Nachweise
- Zaun, Landkapitel 217.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 123† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0012305.
Kommentar
Die nicht auflösbare Buchstabenfolge vor dem Gußjahr gehört wohl zu den meist in ihren Inhalten nicht zu erschließenden Buchstabenreihungen, die sich auf Glocken vor allem des 13. und 14. Jahrhunderts finden lassen.3) Es ist zu überlegen, ob diese Buchstaben wirklich richtig gelesen wurden oder gar aus Gußfehlern resultieren; man erwartet hier zeitüblichen Gepflogenheiten entsprechend eine Datierungsformel wie ANNO DOMINI o.ä.