Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 96† ehem. Kloster Tiefenthal, Kirche 1364

Beschreibung

Grabinschrift für den Mainzer Domkanoniker Friedrich Specht von Bubenheim, der vermutlich im Chor oder vor einem Seitenaltar rechts in der Klosterkirche beigesetzt wurde. 1614 kopial überliefert, zwei Wappen, sonstige Gestaltung unbekannt.

Nach Helwich.

  1. Anno domini m ccc lxiiii xiii kalendas iunii obiit dominus Fridericus Specht canonicus ecclesiae Moguntinensis cuius anima requiescat in pace.

Übersetzung:

Im Jahre des Herrn 1364, am 13. Tag vor den Kalenden des Juni (20. Mai) starb Herr Friedrich Specht, Kanoniker der Mainzer Kirche, dessen Seele in Frieden ruhe.

Wappen:
Specht von Bubenheim; Rüdesheim? (unter Schildhaupt sechs Lilien, 3:2:1).

Kommentar

Der Verstorbene aus der Familie der Specht von Bubenheim war Mainzer Domherr von 1344 bis zu seinem Tod.1) Er war 1346-53 aktiv in die Auseinandersetzungen der Mainzer Stiftsfehde auf Seiten des Erzbischofs Heinrich von Virneburg verwickelt und wurde zur Aussöhnung mit der Stadt angehalten, wie aus der Urkunde vom 27. September 1348 hervorgeht.2) Als Zeuge ist Friedrich Specht von Bubenheim mehrfach belegt.3) Die Art seiner Beziehungen zu Tiefenthal, die zu seinem dortigen Begräbnis führten, ist bislang unerforscht.

Anmerkungen

  1. Vgl. Joannis, Rer. Mog. II 399; Kisky, Domkapitel 107; 120 Nr. 51; Hollmann 321 u. 449. Nach Humbracht Taf. 185 soll er bereits 1337 Mainzer Domherr gewesen sein, doch datiert nach Hollmann 449 Nr. 6a der erste sichere Beleg vom 20. Dezember 1344.
  2. Urk.StMz II Nr. 1383.
  3. So ist er 1347 Zeuge oder Siegler des Mainzer Erzbischofs, vgl. Hollmann 508; 1354 dessen Bürge, ebd. 510; 1356 erscheint er in einer Verhandlung über die Neuwahl des Abtes von Kloster Bleidenstadt, vgl. Urk.StMz II Nr. 1578 zu 1356 Dezember 8.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 328.
  2. Roth, Geschichtsquellen III 234.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 96† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0009606.