Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 88† Eberbach, Klosterkirche 1358

Beschreibung

Grabinschrift der Irlindis von Geroldstein. Sie war in der Südkapelle vor dem Matthias- und Gregorsaltar1) bestattet. Zwei Wappen, sonstige Ausführung unbekannt, nach 1803 zerstört.

Nach Bär.

  1. Anno d(omi)ni m ccc lviii t(er)cio idus iulii o(biit) d(omi)naa) Irlindis de Gerhartstein c(uius)b) a(n)i(m)a requiescat in pace +c).

Datum: 13. Juli 1358.

Wappen:
Sterrenberg (ein sechsstrahliger Stern); Geroldstein.

Kommentar

Erlind oder Irlindis war wohl eine gebürtige von Sterrenberg. Sie verheiratete sich um 1329 mit Ritter Kuno von Geroldstein (Nr. 91),2) Hanzelins Bruder (Nr. 46). Ihr Mann, mit dem sie eine kinderlose Ehe führte, wünschte sich in seinem Testament vom 27. Februar 1329 das Begräbnis in Eberbach, wohin seine Leiche überführt werden sollte mit „myn best pfert [...] myt allen mynen wapen, die zu myr gehorent“.3) Für die Beerdigungskosten verpfändete das Ehepaar seinen Hof zu Winkel und gab gleichzeitig mehrere Legate an verschiedene Rheingauer Klöster.4)

Textkritischer Apparat

  1. Fehlt bei Helwich.
  2. Helwich huius.
  3. Kreuz fehlt bei Helwich. Es stand vermutlich vor dem Textbeginn.

Anmerkungen

  1. In Helwichs Manuskript 159 mit der vorstehenden Grabinschrift heißt der Altar „SS. Matthiae et Georgii“, vgl. aber bei Nr. 46.
  2. Gensicke, Geroldstein 222 Nr. 12.
  3. NUB I 3 Nr. 1892.
  4. Gensicke (wie Anm. 2) hier Anm. 73. U.a. handelte es sich um Stiftungen für Eberbach, Aulhausen, die Klause Johannisberg, Tiefenthal, Schönau, Marienberg und die Karmeliter zu Boppard sowie für zahlreiche Pfarreien.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 159.
  2. Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 81.
  3. Bär, Epitaphiensmlg. fol. 2.
  4. Würdtwein, Epitaphienbuch 236.
  5. Bodmann 1, 313 Anm. c.
  6. Bär/Stoff, Eberbach III 105 Anm. 4.
  7. Roth, Geschichtsquellen III 258.
  8. Beitr. Gesch. Erzstift 28.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 88† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0008801.