Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 85† Eberbach, Kreuzgang 1356 oder 1357
Beschreibung
Fragmentarische Grabinschrift, vielleicht für den Mainzer Domkustos Heinrich von Bienbach? 1614 mit einem Wappen1) bereits verstümmelt überliefert, sonstige Gestaltung unbekannt; verloren nach 1803.
Nach Helwich.
[...] obiit Henricus de Berinbach [...]
? (fünfteilige Blüte(?), darüber fünflätziger Turnierkragen). |
Anmerkungen
- Vgl. zur Identifizierung Hollmann 339.
- Knod 45 Nr. 316.
- REM I Nr. 2691; mit der Urkunde vom 20. Dezember 1344 wird Heinrich von Bienbach als Mainzer Domkustos und Nachfolger Emichos von Nassau erwähnt, vgl. Hollmann 340. Als solcher gehörte er zwischen 1344 und 1353 zur Partei des Erzbischofs Heinrich von Virneburg, s. ebd. 317.
- Zaun, Landkapitel 174.
- Joannis, Rer. Mog. II 311.
- Zur Vergabe von Dompfründen vgl. Hollmann 39.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 182.
- Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 86.
- Würdtwein, Epitaphienbuch 240.
- Roth, Geschichtsquellen III 271.
- Beitr. Gesch. Erzstift 30.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 85† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0008507.
Kommentar
Die Identifizierung des Verstorbenen ist nicht eindeutig. Möglicherweise gehörte er zu der im Vogelsberggebiet beheimateten niederadligen Familie von Bienbach.2) Wenn die Zuschreibung zutrifft, war er als Student in Bologna belegt2) und wurde am 19. März 1326 erstmals als Mainzer Domherr urkundlich genannt.3) Im selben Jahr trat „Henricus a Byenbach“ als Stifter des Muttergottesaltars in der Oestricher Pfarrkirche auf.4) Er trat von seinem Amt als Mainzer Domkustos zwischen dem 11. Mai und dem 14. Juli 1356 zurück. Sein Tod ist noch Ende 13565) oder früh im Jahre 1357 anzunehmen, da Erzbischof Gerlach von Nassau in diesem Jahr dem Domscholaster Otto von Schönburg (Nr. 118) die Pfründe des verstorbenen Domkustos Heinrich verlieh.6)