Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 71 Panrod, Ev. Kirche 1.H.14.Jh.
Beschreibung
Evangelistennamen auf Glocke. Das Schriftband auf der Schulter wird durch einen oberen und einen unteren Doppelrundsteg begrenzt. Schlechter Erhaltungszustand, leichte Risse auf dem Mantel, Buchstaben weitgehend abgeschliffen und oberflächenbeschädigt, so daß die Lesbarkeit stark eingeschränkt ist. Gewicht ca. 164 kg.
Maße: H. m. Krone ca. 70, Dm. 63, Bu. 1,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
+ SANCTVS · MATHEVS · SANCTVS · LVCAS · SANCTVSa) · IOHANNESb) · [SANCTV]Sc) · MARCVSd) ·
Textkritischer Apparat
- Luthmer läßt hier Apo folgen, ohne den nachfolgenden Namen zu erkennen.
- Die rechte Haste des H fehlt. Bei Luthmer fehlt der Name ganz.
- Nur das Schluß-S lesbar, Wortanfang zerstört.
- Luthmer hängt hieran ein auf der Glocke nicht befindliches Datum an: Anno sas [!] MC... VIS.
Anmerkungen
- Luthmer (1921) 128. Da er Lotz mit dessen Datierung zitiert, hätte ihm die falsche Schriftangabe auffallen müssen.
- Lotz (1880) 359 ohne Inschrift; vgl. auch Ullrich, Pfarrei Panrod.
Nachweise
- Luthmer (1921) 128.
- Ullrich, Pfarrei Panrod 6.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 71 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0007108.
Kommentar
Die Buchstaben – von Luthmer falsch als „Gotische Minuskel“ bezeichnet1) – zeigen eine gotische Majuskel mit mäßig breiten Bogenschwellungen, geschlossenem C und E sowie starken Sporen, wobei das A mit seinem langen Deckbalken auch am Anfang bis ins 1. Jahrhundertviertel vorstellbar wäre. Als Worttrenner verwendete der unbekannte Gießer kleine Radkreuzchen. Lotz berichtete ohne nähere Begründung, daß die kleinste Glocke des Geläutes in dem für die Aufnahme von drei Glocken konzipierten Turm „angeblich von 1321 oder 1325“ stamme.2)