Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 66a† Rüdesheim, Marktplatz 14 1346

Beschreibung

Fragment einer Grabplatte aus Sandstein, darin rechteckige Fensteröffnung mit Gittern eingebrochen. 1972 noch am ehem. Rüdesheimer Salhof angebracht.1) Auf dem Rand umlaufende Grabinschrift zwischen Linien mit Beginn wohl in der Mitte des Steines; nur die rechte obere Ecke überliefert, Reste wohl einer geritzten Architektur erkennbar. Provenienz und Verbleib der Platte2) sind unbekannt.

Nach Foto LfD.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. [A]NNO · D(OMI)NI · M · / CCC · XLVI · II · NON(AS) [. . .]

Kommentar

Die recht schlanke Majuskel zeigt bis auf C durchweg geringe Bogenschwellungen, Worttrenner sind kleine, halbkugelig eingetiefte Punkte. Die einschlägigen Inschriftenüberlieferungen geben keinen Anhaltspunkt für die Identifizierung des (der) Verstorbenen.

Die Platte stand offenbar in keinem Zusammenhang mit ihrem letztbekannten Standort. Das Gebäude des wohl 1494 als Nachfolgebau eines älteren romanischen Hauses errichteten Rüdesheimer Salhofs war der Sitz des Domänenverwalters (Salmeister), der im 15. Jahrhundert an der Verwaltung des Kammerforstes beteiligt war. Bis zur Auflösung der Salmeistereien 1769/70 hatten Angehörige der bürgerlichen Oberschicht diese Stelle inne, etwa war zwischen 1637 und 1668 Johannes Klunckhard, Sohn des Kranenmeisters und Oberschultheißen Hieronymus (Nr. 572a), Salmeister.3)

Anmerkungen

  1. 1944 durch Bombenangriff schwer beschädigt, wurde der Salhof schließlich wegen Baufälligkeit 1973 abgerissen, vgl. Kratz, Rüdesheim 98f.
  2. Frdl. Hinweis Frau Dagmar Söder, LfD.
  3. Kratz, Rüdesheim 99.

Nachweise

  1. LfD Nr. N 23.163.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 66a† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k00066a2.