Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 52† Eberbach, Klosterkirche 1340

Beschreibung

Weiheinschrift des Dreifaltigkeitsaltars, der ehemals in der 1704/07 als Leidenskapelle bezeichneten Südkapelle stand. Gestaltung unbekannt, möglicherweise Stein-, Holz- oder Metalltafel. 1629 kopial überliefert.

Nach Hensel.

  1. + Anno ab incarnatione domini m ccc xl pridie nonas iulii consecratum est hoc altare in honore sancte et individue trinitatis gloriosarumque Catharine et Agnetis virginum ac martyrum nec non omnium virginum a venerabili domino Alberto Hiponensi episcopo.a).

Übersetzung:

Im Jahre 1340 nach der Fleischwerdung des Herrn, am Tag vor den Nonen des Juli (6. Juli) wurde dieser Altar zur Ehre der heiligen und einigen Dreifaltigkeit und der glorreichen Jungfrauen und Märtyrerinnen Katharina und Agnes sowie aller Jungfrauen vom ehrwürdigen Herrn Albert, Bischof von Hippus, konsekriert.

Kommentar

Für den direkt neben der Margarethenkapelle im Südseitenschiff stehenden Altar1) liegen zwar keine Stiftungsurkunden vor, doch dürften bereits die 1337/1338 erfolgten Bestattungen Metzas von Boppard (Nr. 50) und Konrads von Lorch gen. von Leyen (vorherige Nr.) auf den Stifterkreis hinweisen. Als dritte fand Libmudis von Brie 1364 vor dem von Albert von Beichlingen als Bischof von Hippus (Palästina)2) geweihten Altar ihre letzte Ruhe (Nr. 98).

Der Wortlaut zeigt eine unübliche Abfolge des Weihetextes, wobei an eine Verarbeitung von inschriftlichen Informationen durch den Gewährsmann gedacht werden könnte.3) Das gilt auch für die beiden anderen Weiheinschriften von 1340.

Textkritischer Apparat

  1. Diesem Text folgt der aus anderen, ungenannten Quellen gewonnene Satz „Datum et actum sub domino Wilhelmo abbate Ebberbacensi“. Helwich, Syntagma 174 hatte in seiner Aufzählung der Altarweihen zudem den hl. Augustinus hinzugesetzt.

Anmerkungen

  1. Vgl. zur Anordnung des Altars Sattler, Sanierung 1, 272.
  2. Zu ihm vgl. Hierarchia Cath. ed. Eubel I 288.
  3. Vgl. Einleitung Kap.3.

Nachweise

  1. Hensel, in: Liber seniorum fol. 90; ed. Roth, Geschichtsquellen III 169f.
  2. Rossel, Kirche 8.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 52† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0005202.