Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)
Nr. 48 Eberbach, Klosterkirche 1334
Neuer Standort: Das Grabplattenfragment befindet sich aktuell an der Westwand des Mittelschiffs in der Klosterkirche.
Beschreibung
Fragment der Grabplatte des Friedrich von Schönburg auf Wesel (Stamm II), ehemals vor dem Allerheiligenaltar, heute im Boden der inneren Ostkapelle des südlichen Querhauses (Plan K Nr. 23). Rotsandsteinplatte mit leicht erhabenem Wappenschild in der oberen Plattenhälfte und auf dem Rand zwischen Linien umlaufender Inschrift. Rechtes unteres Plattendrittel fehlt, ebenso Verlust der rechten, oberen Ecke. Oberfläche stark abgetreten und durch Steinzerstörung weitgehender Verlust der Inschrift.
Ergänzt nach Helwich.
Maße: H. 215, B. erh. 110, Bu. 6-6,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
[+ ANNO DOMINI M · CCC /] XXX · IIIIa) · O(BIIT) · D(OMI)N(U)S · FRIDERIC(US) MILESb) DE [SCHONENBORG DIEc) ... DECEMBRISd) CUIUS ANIMA REQUIESCAT IN PACE]
Datum: Im Dezember 1334.
Schönburg auf Wesel (Stamm II, in Silber sechs rote Schildchen). |
Textkritischer Apparat
- Würdtwein XXXIII.
- M schließt ohne Zwischenraum an das vorhergehende Wort an.
- fe statt DIE bei Anonymus und Bär.
- Monatsname jeweils fehlend bei Anonymus und Bär, letzterer hat nur Silbe cci(us).
Anmerkungen
- Rhein-Hunsrück-Kreis, vgl. auch künftig DI Rhein-Hunsrück-Kreis.
- Möller, Stammtafeln AF I Taf. XXXIV Stamm II.
Nachweise
- Helwich, Syntagma 168.
- Anonymus ed. Roth, Geschichtsquellen III 84.
- Bär, Epitaphiensmlg. fol. 1v.
- Würdtwein, Epitaphienbuch 235.
- Roth, Geschichtsquellen III 263.
- Beitr. Gesch. Erzstift 29.
Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 48 (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0004803.
Kommentar
Die Anordnung des Sterbedatums nach dem Familiennamen des Verstorbenen tritt hier zum zweiten Mal (vgl. Nr. 43) im Bearbeitungsgebiet auf. Die weitverzweigte Familie der Schönburg auf Wesel nannte sich nach der ursprünglichen Reichsburg Schönburg oberhalb Oberwesels1). Der Verstorbene gehörte nach Möller zu Stamm II der Schönburg auf Wesel, die sechs rote Schildchen in Silber als Wappen und Siegel führten.2) Auf der Grabplatte sind die drei unteren Schildchen des Wappens noch auszumachen. Friedrichs Vater war der 1283-91 als Burggraf zu Lahneck belegte Friedrich d.Ä., dessen Ehefrau vielleicht eine Schwester Theoderichs von Randeck war. 1315 ist Friedrich d.J. gleichfalls als Lahnecker Burggraf nachzuweisen. Sein Bruder war Werner gen. von Randeck, der nach seinem gewaltsamen Tod 1341 ebenfalls in Eberbach beigesetzt wurde (Nr. 57). Mit seiner Ehefrau Agnes von Steinkallenfels hatte Friedrich sechs Kinder.