Inschriftenkatalog: Rheingau-Taunus Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 43: Rheingau-Taunus-Kreis (1997)

Nr. 26† Eberbach, Klosterkirche 1317

Beschreibung

Grabinschrift für Ritter Werner von Winterau, dessen Grabstätte in der Kirche vor dem Christophorusaltar lag. 1614 erstmals kopial überliefert, ein Wappen, sonstiges Aussehen unbekannt.

Nach Helwich.

  1. + Anno domini m ccc xvii in die beati Mathei apostoli obiit + miles Wernerus de Wenteraue cuius anima requiescat in pace.

Datum: 21. September 1317.

Wappen:
Winterau (in Gold ein rot-weiß geschachtes Kreuz, darüber ein blauer fünflätziger Turnierkragen).

Kommentar

Die Herren von Winterau waren Vögte von Heidesheim und als solche im 13. Jahrhundert mehrfach mit Eberbacher Besitz und der zwischen 1163 und 1178 östlich von Heidesheim1) eingerichteten Klostergrangie Sandhof befaßt gewesen.2) Diese Beziehungen seiner Familie zur Abtei mögen Werner bewogen haben, sich in Eberbach beisetzen zu lassen. Möglicherweise ließ er sich noch kurz vor seinem Tode in die Laienbrüder- oder Pfründnerschaft des Klosters aufnehmen. Sein Testament wurde am 9. September 1317 in Gegenwart des Eberbacher Priors Ensfried und des Mönches Siegfried von Westerburg abgefaßt, worin der Kranke den Frauenklöstern Eibingen und Aulhausen verschiedene Legate vermachte.3)

Anmerkungen

  1. Lkr. Mainz-Bingen.
  2. Nachweise in UB Eberbach II Nrr. 299, 351, 386, 644; vgl. zum Sandhof Moßig 305-318; zu der zwischen 1178 und 1211 in den Sandhof aufgegangenen Grangie Walsheim gehörte auch die ehem., heute verlandete Rheininsel „Nonnenaue“, die 1141/42 teilweise dem Kloster Eberbach und zum größten Teil dem Kloster Gottesthal von Erzbischof Markolf geschenkt worden war, vgl. dazu Monsees, Gottesthal 242-254 und Moßig 306.
  3. UB Eberbach II Nr. 739.

Nachweise

  1. Helwich, Syntagma 166.
  2. Roth, Geschichtsquellen III 261.

Zitierhinweis:
DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Nr. 26† (Yvonne Monsees), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05k0002603.