Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises

2. Kurzer historischer Überblick

Der Rheingau-Taunus-Kreis in seiner heutigen Form1) gliedert sich in zwei ehemalige, bis zur Änderung der hessischen Kommunalverfassung und Gebietsreform des Jahres 1977 eigenständige Landkreise, den Rheingau- und den Untertaunuskreis. Im Folgenden wird versucht, einen kurzen Überblick über die beiden so unterschiedlichen Kreisgebiete zu geben. Dabei ist zu bedenken, daß die naturräumlichen Einheiten nicht mit den kulturgeographischen Begriffen deckungsgleich sind. So erstreckt sich der „Rheingau von Biebrich bis Rüdesheim, während das Wispertal zum Hohen Taunus gerechnet wird”2), obwohl Lorch, das an der Wispermündung liegt, seit jeher territorial und kulturgeographisch zum Rheingau gehört. Walluf am Rhein, heute östlichste Gemeinde des Rheingaus, war hingegen ehemals Teil des benachbarten „Königssondergaus” und kam erst im 14. Jahrhundert zum kurmainzischen Rheingau.3) Über die Grenzen des heutigen Untertaunus greift die Idsteiner Senke hinaus bis nach Niederselters (Lks. Limburg-Weilburg) im Goldenen Grund.

2.1. Der Rheingau

Der ehemalige Landkreis4) erstreckt sich in seiner Ost-West-Ausrichtung auf dem Ufer- und Terrassenstreifen entlang des Rheins und wird im Norden von dem bewaldeten Taunushöhenzug, im Süden vom Fluß begrenzt. Im Westen rücken die Taunusberge nahe an den Rhein heran, der seine bei Mainz aufgenommene Westrichtung bei Bingen nach Norden ändert. Naturgegeben war der Strom seit der Römerzeit die wichtigste Verkehrsader. Für den Landverkehr war der Rheingau stets ein Durchgangsland nach Norden mit der von Oestrich und Eltville über Hausen nach Limburg verlaufenden Fernstraße. Eine schon frühe, dichte Besiedlung des Gebietes ist durch Ausgrabungen belegt;5) in fränkischer Zeit, vielleicht schon unter Chlodwig, dürfte es in Gaue eingeteilt worden sein.6) Die fünf Ortsnamen auf „-heim” entlang des Rheinufers deuten zumindest auf die fränkische Landnahme des 5. bis 7. Jahrhunderts hin.7) Der Rheingau selbst bildete einen eigenen Gau neben dem sog. „Königssondergau” um die „civitas Mattiacorum”, das 829 als „Wisibada” bezeugte heutige Wiesbaden.8) Mit der Zugehörigkeit des Rheingaus zum fränkischen Reich ging die Gründung christlicher Kirchen auf den königlichen Fiskalgütern einher, die von Anfang an in Beziehung zum Mainzer Erzbischof standen.9) Die Geschlossenheit der Gaugrafschaft blieb während der Ausbildung einer Verfassung unter dem Mainzer Erzbischof erhalten, der sicherlich bereits seit karolingischer Zeit Rechte im urkundlich 772 erstmals belegten10) Rheingau erworben hatte.11) In den alten Markorten Eltville, Winkel, Rüdesheim, Lorch, Geisenheim und Kiedrich bestanden erzstiftische Salhöfe als Mittelpunkte der Villikationen; zwar werden diese erst seit 1128 in den Urkunden greifbar,12) doch war der dazugehörige Grundbesitz älteren Ursprungs. Die ältesten Kirchen des Kreisgebietes befinden sich eben in diesen Gemeinden, was sich aus Patrozinien ablesen läßt: Um 1000 erscheint Eltville mit [Druckseite XIV] dem Patrozinium des hl. Petrus13), in Oestrich und Lorch ist der hl. Martin Patron, in Rüdesheim der hl. Jakobus.14)

Einflüsse fremder Grundherrschaften im Rheingau sind, bis auf wenige Besitzungen der auswärtigen Klöster Fulda und Lorsch in karolingischer Zeit, nicht nachgewiesen, so daß die geistliche Leitung weitgehend in der Hand des Erzbischofs, des Domstiftes und weiterer Mainzer Stifte gesammelt werden konnte.15) Dabei erwies sich die Abhängigkeit der alten Pfarrkirchen von Mainz als besonders wichtiges Fundament für die Aufrichtung der Mainzer Herrschaft im Rheingau, die auf den beiden Säulen der Grundherrschaft und der Ausbildung der Gerichtshoheit beruhte. So gehörte die Eltviller Kirche seit dem 10. Jahrhundert dem Mainzer Petersstift, in Oestrich besaß das Viktorstift Zehntrechte und die allerdings erst später belegten Zehntrechte des Domstifts in Geisenheim und Lorch dürften gleichwohl auf eine frühe Stabilisierung der Mainzer Machtposition im Rheingau hindeuten. Die Rechte des Erzbischofs wuchsen im 10. Jahrhundert bis zur weitgehenden Landesherrschaft, die in der sogenannten „Veroneser Schenkung” Kaiser Ottos II. von 983 ihre Bestätigung fand. In dieser Urkunde bestätigte er dem Erzbischof Willigis Mainzer Besitzungen in Bingen und übertrug ihm mit dem Königsbann über die Stadt zugleich u.a. das Geleitrecht von dem Elsterbach bei Winkel bis gegen Kaub.16)

Mit dem Ausbau der Pfarrorganisation im 12. Jahrhundert ging eine Reihe von Klostergründungen einher. Eine direkte erzbischöfliche Beteiligung ist dabei nur in zwei Fällen zu beobachten: Als erste Gründung wurde die Benediktinerabtei Johannisberg17) unter Erzbischof Ruthard (1088-1109) ins Leben gerufen,18) kurz vor der Besetzung des Klosters Eberbach19) um 1116 mit Augustinerchorherren. Nach einem kurzen, erfolglosen Zwischenspiel mit Johannisberger Benediktinern erwies sich in Eberbach erst die 1135 erfolgte Ansiedlung von Zisterziensern als überaus erfolgreich. Die Hilfestellung und Förderung der Erzbischöfe, zahlreicher Adeliger und Ministerialen ließ Eberbach zu dem bedeutendsten Zisterzienserkloster am Mittelrhein und weit darüber hinaus werden. Bei der Gründung der übrigen Klöster im Rheingau ist kein unmittelbarer Impuls von erzbischöflicher Seite festzustellen. Immerhin wurden diese Institute in die von Erzbischof Ruthard geprägte und von seinem Nachfolger Adalbert weitergeführte Freiheit der Mainzer Kirche („libertas Moguntina”) eingegliedert, d.h. diese Klöster, insbesondere im Mainzer Kernland, waren von der Gewalt adliger Vögte befreit.20) Dabei war die erfolgreiche Verdrängung des Rheingrafen Richolf, der als Inhaber des vom Reich zu Lehen gehenden Hochgerichtsbannes in Gegenposition zum Erzbischof stand, aus seiner führenden Stellung ebenso entscheidend für die weitere Konsolidierung erzbischöflicher Herrschaft wie die Gewinnung einer ministerialischen Gefolgschaft in den Rheingauorten.

Neben den beiden großen Männerklöstern Johannisberg und Eberbach, die gerade im Falle von Eberbach entscheidend zur Verbesserung der Landeskultur und der wirtschaftlichen Prosperität beitrugen, ist die Rheingauer Klosterlandschaft von kleineren Frauenklöstern geprägt: 1148 erfolgte die Gründung des Augustinerdoppelklosters in Eibingen, das später durch die hl. Hildegard mit Benediktinerinnen aus Rupertsberg bei Bingen besetzt wurde; in Winkel entstand vor 1129 eine Augustinerinnenniederlassung,21) die sich dann gegen Mitte des 13. Jahrhunderts dem Zisterzienserorden anschloß. Das 1151 als Prämonstratenserinnenkloster gegründete Rode bei Martinsthal, vor 1163 nach Tiefenthal verlegt, gehörte dem Benediktinerorden an, bis es sich 1242 ebenfalls dem Zisterzienserorden zuwandte.22) Im Kammerforst entstand vor 1180 das Zisterzienserinnenkloster Marienhausen, dessen Gebäude als einzige die Wirren der Säkularisation 1803 überstanden haben. Diese Rheingauer Klöster spielten als Grablegen für ordensfremde Personen aus Adel und Geistlichkeit insgesamt eine sehr beschränkte Rolle; allein Eberbach kommt in dieser Hinsicht eine herausragende Bedeutung zu.23) [Druckseite XV]

Die Mainzer Diözese gliederte sich in einzelne Archidiakonate als Verwaltungseinheiten.24) 1146 ist erstmals ein erzstiftischer Archidiakon für den Rheingau belegt,25) seit 1224 war dieser Amtsträger zugleich Propst des Stiftes St. Moritz in Mainz. Zu diesem Archidiakonat gehörten der Rheingau einschließlich der sogenannten 15 „überhöhischen Dörfer”26) im Taunus sowie die nicht zum Rheingau zählende, linksrheinische Pfarrei Oberheimbach. Das Archidiakonat gliederte sich in einzelne Landkapitel (Dekanate), an deren Spitze ein Archipresbyter stand. Sitz der Landdechanten war Oestrich. Der Verwaltung der erzbischöflichen Grundherrschaft diente das 1217 erstbelegte Viztumamt, dessen Amtsinhaber die Stellvertretung des Erzbischofs oblag; der Viztum war Gerichtsherr und Führer der zur Heerfolge verpflichteten Mannschaft.27) Der Rheingauer Viztumsbezirk umfaßte jedoch nicht nur den eigentlichen Rheingau; die erwähnten „überhöhischen Dörfer” bis Kemel gehörten neben Frauenstein, Kastel und Schierstein bis hin zu linksrheinischen Ortschaften um Mainz bis ins Spätmittelalter dazu.28) Der in Eltville residierende Landschreiber war ein weiterer, hoher Beamter im Dienste des Erzbischofs. Zu seinen Aufgaben gehörte die Verwaltung aller erzbischöflichen Einkünfte aus dessen Grundbesitz.29)

Als erstaunliche Parallele zur Herausbildung einer vom Erzbischof unabhängigen Stadtgemeinde in Mainz seit dem Ende des 11. Jahrhunderts mag die im Rheingau früh feststellbare Entwicklung gemeindlichen Lebens zu werten sein. Die vom genannten Viztumsbezirk zu unterscheidende „Landschaft Rheingau” entwickelte sich als Landgerichtsbezirk und Waldmarkgenossenschaft.30) Die Rheingauer Landschaft dürfte vielleicht bereits seit fränkischer Zeit weitergehendere Rechte besessen haben als grundherrliche Fronbauern anderswo. Unter erzbischöflicher Förderung entwickelte sich im Rheingau eine einzigartige freiheitliche Position der Bewohner, die im Weistum vom 27. Mai 132431) und in den Bestätigungen dieser Privilegien seitens jedes neuen Erzbischofs ihren Ausdruck fand. Dabei fällt auf, daß sich im Landtag nur zwei Kurien herausbildeten: der landsässige Adel und die Bürger, während der Klerus keine eigene Vertretung erhielt.32) Die Entwicklung der Rheingauer Gemeinden war um die Mitte des 13. Jahrhunderts bereits recht weit fortgeschritten: 1235 besaß Lorch ein Gerichtshaus und führte 1277 ein Siegel; in Geisenheim läßt sich 1144, in Rüdesheim 1210 der Markt nachweisen.33) In der Führung von Siegeln und Wappen im Verlauf des 14. und 15. Jahrhunderts zeigt sich bei nahezu allen Gemeinden das Eigenleben der Rheingauer „Landschaft”. In dem erwähnten Weistum von 1324 werden die Rheingauer als „Bürger” bezeichnet; die „Rheingauer Luft” befreite den Zuzügler ebenso wie anderenorts die Stadtluft.34) Als wichtige Bindeglieder sind weiterhin „der Markwald, der Landtag und die gemeinsame Heerzugspflicht”35) zu erkennen. Ortsadel und Bürger waren in dem seit dem Ende des 14. Jahrhunderts als Behörde etablierten sogenannten Generalhaingericht zusammengeschlossen, dessen Wirksamkeit durch die örtlichen Haingerichte unterstützend entfaltet wurde. Gewerbe- und Markwesen, Aufsicht über Flur, Wald, Wasser und Wege waren die wichtigsten Funktionen dieser lokalen Institutionen. Ihre eigentlichen Aufgabenbereiche wurden jedoch im Verlauf des 16. Jahrhunderts mit zunehmender Emanzipation des Adels auf Kosten der kommunalen Verwaltung zugunsten lokaler Gerichte reduziert. Die selbständigen Verwaltungen in der Landschaft waren in vier Ämtern zusammengefaßt: im Oberamt Eltville, im Mittelamt Oestrich, im Unteramt Geisenheim mit Rüdesheim und im Amt Lorch. Diese Bezirke wurden von den Ortsschultheißen vertreten.36) [Druckseite XVI]

Seit 817 sind Weinbau und Weinhandel urkundlich belegt;37) die zunächst nur spärlich belegte Kultivierung des Landes nahm zwischen 1074 und 1226 in Form einer großen Erweiterung der Weinbergsgemarkungen in erheblichem Umfange zu. Eine von Erzbischof Siegfried I. (1060-1084) erteilte Rodungserlaubnis enthielt die strenge Auflage, im Rodungsgebiet („Rottland”) nur Weinberge anzulegen.38) Mit dieser planmäßigen und zielgerichtet auf den Weinbau konzentrierten Erweiterung landwirtschaftlich genutzter Flächen war zugleich die Gründung neuer Ortschaften verbunden: Hallgarten, Johannisberg, Mittelheim, Neudorf, Oberwalluf, Rauenthal.39) Die bis 1226 fortschreitende Bewirtschaftung weiter Teile des Landes in dieser Form40) brachte Mainz erheblich höhere Zehnterträge, als dies bei Acker- und Weideland der Fall war. Der gezielte Weinanbau und seine geschickte Vermarktung auf Weinmärkten und im Fernhandel verhalfen dem Rheingau, vor allem den Eberbacher Zisterziensern, zu einer andauernden wirtschaftlichen Prosperität.41)

Die Geschlossenheit des Rheingaus dokumentierte sich nach außen durch die Abschließung des Territoriums im Osten und Norden durch die wohl um 1200 begonnene, natürliche Landwehr aus miteinander verflochtenen Hainbuchen, das sog. „Gebück”42) mit seinen Toren und Bollwerken. Der Verlauf des „Gebücks” begann im Osten bei Walluf, verlief über Martinsthal (ehemals Neudorf) hinauf zur Taunushöhe bis Hausen v.d.H. („Hauser oder Kiedricher Bollwerk”, vgl. Nr. 542), wandte sich nach Westen und erreichte entlang des „Rennweges” die Mapper Schanze, deren Torbau von 1494 (Nr. 290) teilweise erhalten ist. Ab Stephanshausen verlief es in nordwestlicher Richtung; hier sicherte das 1816 niedergelegte Bollwerk „Weißenturm” von 1491 (Nr. 281) den Zugang. In westlicher Richtung zog sich das „Gebück” bis zum Tal der Wisper hinab, überschritt das Sauertal und erreichte bei Lorchhausen schließlich den Rhein.43) Sicherheit nach außen versprachen auch die im Rheingau vorhandenen Burgen. Eltville, dem als einziger mit Stadtrechten ausgestatteten Ortschaft und Sitz des Oberhofes der rheingauischen Ortsgerichte44) besondere Bedeutung zukam, diente seit Erzbischof Balduin von Trier (†1354) bis zum Bau der Martinsburg in Mainz (1477-1481) als Residenz der Metropolitane.45) Zum Schutz des von Eltville nach Norden verlaufenden Weges nach Limburg war die Burg Scharfenstein oberhalb Kiedrichs errichtet worden. Die sich nach ihr nennenden Adligen sind ab 1329 (Nr. 39) mit einigen Sepulturen in Eberbach und 1352 mit der Grablege des Gerhard von Scharfenstein und seiner Frau (Nr. 79) in der Kiedricher Valentinskirche nachgewiesen. Den Rheinübergang bei Rüdesheim schützten seit dem 11./12. Jahrhundert mehrere Burgen. Der Nordwesten des Rheingaus wurde durch das mit Mauern umwehrte Lorch gesichert. Entlang der Wisper befand sich eine Reihe von Burgensitzen: Nach der wohl spätestens im letzten Viertel des 11. Jahrhunderts von den Rheingrafen erbauten46) Burg Rheinberg47) nannte sich ein Ministerialengeschlecht, das das Mainzer Erbtruchsessenamt innehatte.48) Sie wurde als wichtigste nördliche Grenzburg unterstützt durch die vor 1211 errichtete Burg Waldeck.49) Deren unterschiedliche Beinamen führenden Ganerben waren in Lorch ansässig und besaßen ihre Grablege in der dortigen Pfarrkirche. Die außerhalb des Gebücks im „Einrich” liegenden Burgen Geroldstein und Haneck versahen gleichfalls wichtige Wehrfunktionen entlang der Wisper.50) Nicht zur Landschaft des Rheingaus zählten hingegen die [Druckseite XVII] außerhalb des Gebücks liegenden Gemeinden Presberg und Stephanshausen, Ransel, Wollmerschied und Espenschied, die erst im Verlauf des 17. Jahrhunderts in den Rheingau aufgenommen wurden.51)

Mit der Beteiligung der auf Seiten des Mainzer Erzbischofs Adolf II. von Nassau (†1475) stehenden Rheingauer an der erfolgreichen Eroberung der Stadt Mainz während der Stiftsfehde von 1462 wurde dennoch eine Entwicklung hin zum Verlust der halbautonomen Stellung der Landschaft Rheingau eingeleitet, die sich unter Erzbischof Berthold von Henneberg (†1504) fortsetzte. Mit dem erfolglosen Bauernaufstand von 152552) und seiner Vorgeschichte war das Vordringen reformatorischer Ideen verknüpft, deren weitere Verbreitung durch die Niederschlagung des Aufstandes erfolgreich unterdrückt werden konnte. Durch die 1527 neu verabschiedete Landesordnung des Mainzer Kurfürsten wurde dessen Macht auf Kosten der Landschaft erheblich gestärkt. Deutlich wurden die Veränderungen auch in der Aufhebung des zerrütteten Klosters Johannisberg 1563, in der Übergabe des Klosters Marienthal an die Jesuiten 1612 und in der Übernahme des Klosters Nothgottes durch die Kapuziner 1620. Als tiefer Einschnitt in die Prosperität und das gesicherte Leben der Bürger unter dem erzbischöflichen Regiment erwies sich schließlich der Dreißigjährige Krieg, der 1631 den Rheingau erreichte. Nur fünf Jahre schwedischer Herrschaft53) bewirkten einen deutlichen Niedergang. So ist neben allgemein negativen Kriegsauswirkungen auch der Rückgang der Inschriftenproduktion während und im Gefolge des Krieges festzustellen. Die Verwüstungen der linksrheinischen Pfalz durch französische Truppen54) zogen auch die Klöster und Adelsfamilien mit linksrheinischem Besitz vorübergehend in Mitleidenschaft.

Die Jahre nach 1650 bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts sind durch eine langsam einsetzende, dann zunehmende Erholung des Wirtschaftslebens gekennzeichnet. Mit aufgeklärtem Absolutismus und starker Zentralmacht ließ sich freilich der freiheitliche Charakter der Rheingauer Landschaft nicht mehr vereinbaren: So bedeutet die Verabschiedung des allgemeinen kurmainzischen Landrechtes 1756 das Ende des Rheingauer Landrechtes. Ebenso löste die in der Gerichts- und Verwaltungsreform von 1770 festgeschriebene neue Ämterverfassung die alte Gliederung des Rheingaues ab, indem anstelle der erwähnten vier Amts- oder Oberschultheißen nunmehr zwei Amtskellereien die Verwaltung und zwei Amtsvogteien die Rechtssprechung übernahmen.55) Auf religiösem Gebiet behauptete sich der Rheingau dagegen bis zum Ende des 18. Jahrhundert als ein geschlossener katholischer Bereich, der in seinem Wallfahrts- und Prozessionswesen, in Bruderschaftsgründungen und speziellen Gebetsandachten ein reiches religiöses Brauchtum hervorgebracht hatte.

Mit dem Heraufziehen der Französischen Revolution war auch der Untergang des alten Kurstaates besiegelt: Als Folge der Revolutionszeit wurden nach dem Frieden von Lunéville 1801 mit dem Reichsdeputationshauptschluß von 1803 die territoriale Neuordnung Deutschlands unter dem Einfluß Napoleons vollzogen, zugleich das Ende der Klöster und Stifte eingeläutet und die „fast tausendjährige Verbundenheit des Rheingaues mit dem bisherigen Mittelpunkt der größten deutschen Kirchenprovinz [Mainz] gelöst”.56) Die nassauischen Fürsten meldeten Forderungen für ihre linksrheinischen Gebietsverluste an. Der Fürst von Nassau-Usingen erhielt u.a. den Rheingau als Entschädigung für den Verlust des Fürstentums Saarbrücken und anderer Gebietsteile.57) Nach dem Wunsch der Staatsmänner sollte einer Neugliederung der Staaten die Neuordnung der Diözesen folgen. So wurde für Nassau am 7. März 1822 das Bistum Limburg ins Leben gerufen, dem der Rheingau, seit 1828 in die Dekanate Eltville und Rüdesheim eingeteilt, fortan angehörte.58) Der Übergang an Preußen im Jahre 186659) beendete die nassauische Herrschaft über den Rheingau. Mit der Verordnung vom 22. Februar 1867 schuf Preußen im neu eingerichteten Regierungsbezirk Wiesbaden mit der Bildung von zwölf Kreisen den Rheingaukreis mit Rüdesheim als Kreisstadt unter Einbeziehung des Amtes Braubach.60) Bis zur Neugliederung 1977 behielt der Kreis dann die Gestalt, die ihm durch die preußische Kreisordnung für die Provinz Hessen/Nassau vom 7. Juni 1885 unter Aufhebung der nassauischen Ämterverfassung zum 1. Juni 1886 gegeben worden war.

2.2. Der Untertaunus

Bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts durchzog der römische Limes das Gebiet des Untertaunus,61) der sich im wesentlichen auf den Taunushöhen jenseits des Rheingauer Gebücks bis zur Idsteiner Senke erstreckt.62) Von der Besatzung der westlichen Taunusstrecke des Limes zeugen u.a. die Numeruskastelle Adolfseck, Alteburg bei Heftrich und Kemel sowie die Kohortenkastelle Holzhausen und Zugmantel.63) Anders als im topographisch und klimatisch begünstigten Rheingau entwickelten sich im Untertaunus in frühmittelalterlicher Zeit nur kleine Siedlungen als Inseln in der Waldlandschaft. Dieser Prozeß dokumentiert sich beispielsweise in der Namengebung; Ortsnamen wie Kemel, Heftrich und die ehemals auf „-affa” endenden (Ober- und Unterauroff, Strinz) deuten auf frühgermanische Besiedlung hin.64) Auf spätere Rodungstätigkeit weisen die im Untertaunus mit 23 Beispielen vertretenen Namensendungen auf „-rod”, „-hain” oder „-schied” hin, während im Rheingau nur zweimal die Endung „-schied” vorkommt.65) Der Untertaunus war, anders als der eine eigene, geschlossene Gaugrafschaft bildende Rheingau, selbst nur Teilbereich zweier Gaue, nämlich des östlichen Teils mit Zentrum um Limburg und des zum Westen hin anschließenden Einrichgaus.66) Hier besaßen seit 772 die Klöster Lorsch und Prüm umfangreichen Besitz.67) Eine Einflußnahme des Mainzer Erzbischofs68) zeigt sich dabei allein in der Gründung des Klosters Bleidenstadt.69) An dessen nördlicher Grenze wurde das Chorherrenstift zu Kettenbach durch den Konradinergraf Gebhard ins Leben gerufen, jedoch schon vor 879 in den Westerwald verlegt.70) Hinzu kam Güterbesitz der Mainzer Klöster und Stifte St. Alban, Domstift, St. Stephan71), St. Viktor und Mariengreden im Taunusgebiet.72)

Anders als im Rheingau waren im mittelalterlichen Taunus die grundherrschaftlichen Verhältnisse durch die Abhängigkeit der Leibeigenen von ihren adligen Herren gekennzeichnet. Hinzu kamen adlige Vogteirechte über geistliche Güter, die die Zersplitterung des ohnehin schon kleinräumigen Bereiches zusätzlich förderten. Während Eltville als einzige Stadt des mittelalterlichen Rheingaus 1332 privilegiert wurde, erfolgte bereits im Jahre 1287 die Verleihung des Stadtrechtes an Idstein durch Graf Adolf von Nassau, den späteren König.73) An diese Stadtrechtsverleihung schloß sich 1323 die Erlaubnis an Graf Gerlach von Nassau zur Erhebung seines Dorfes Wehen zur Stadt an, womit dieser Mittelpunkt des von den Grafen von Nassau als Vögte des Klosters Bleidenstadt eingerichteten Gerichts- und Verwaltungsbezirkes gesichert und aufgewertet wurde.74) 1360 erhielten die Grafen von Katzenelnbogen für Laufenselden, 1367 die Grafen von Nassau-Idstein für Adolfseck, Heftrich und Steckenroth und 1418 für Breithardt die kaiserliche Erlaubnis zur Stadterhebung.75) Allerdings kamen alle diese Städtegründungen über eine regional sehr begrenzte Bedeutung kaum hinaus. [Druckseite XIX]

Fernstraßen verbanden den Taunus mit dem Rhein,76) wodurch sich engere Wirtschaftsbeziehungen nach Süden ergaben, die etwa in der Übernahme des Mainzer Getreidemaßes im Wehener Grund und in den Ortschaften des Amtes Idstein ihren Ausdruck fanden, wie auch in der Beschäftigung von Lohnarbeitern und Tagelöhnern zu Weinbergsarbeiten im Rheingau.77) Bedingt durch die Kargheit der Böden war der Untertaunus landwirtschaftlich nie in der Lage, mehr als seinen eigenen Bedarf zu decken; das Tuchgewerbe und sein Handel erlaubten allenfalls bescheidenen Wohlstand.78) Allein Langenschwalbach (Bad Schwalbach) konnte durch die Existenz heilkräftiger Quellen seit dem 17. Jahrhundert einen lebhaften Kurbetrieb entwickeln.79) Idstein, im 12. Jahrhundert Burgsiedlung,80) diente im 16. Jahrhundert als Sitz der Grafen von Nassau-Wiesbaden, die, ebenso wie die Landgrafen von Hessen als Nachfolger des 1479 ausgestorbenen Grafenhauses von Katzenelnbogen, zum evangelischen Glauben übergetreten waren und das Gesicht des Ortes und des Amtes entscheidend prägten.81)

Der Untertaunus wurde ebenso wie der Rheingau zwischen 1803 und 1866 Teil des Herzogtums Nassau mit der Landeshauptstadt Wiesbaden und später Preußens und Hessens. Mit dem 1974 beschlossenen und zum 1. Januar 1977 in Kraft getretenen Gesetz zur Neuordnung der Kreise wurde der Zusammenschluß des Rheingau- und des Untertaunuskreises zum neuen Rheingau-Taunus-Kreis mit Sitz der Kreisverwaltung in Bad Schwalbach vollzogen.82) Auf Gemeindeebene bedeutete dies die Reduzierung auf 17 Städte und Gemeinden: Im Rheingaukreis, der bisher insgesamt 24 Gemeinden zählte, blieben die Städte Eltville, Geisenheim, Lorch, Oestrich-Winkel, Rüdesheim mit der Eingemeindung der übrigen Gemeinden bestehen und als eigenständige Gemeinden Kiedrich und Walluf, während im Untertaunus mit bisher 83 Gemeinden die Zahl der Städte und Gemeinden auf die Städte Bad Schwalbach, Idstein und Taunusstein sowie auf die Verbandsgemeinden Aarbergen, Heidenrod, Hohenstein, Hünstetten, Schlangenbad, Waldems und Niedernhausen83) reduziert wurde. Der Großkreis umfaßt insgesamt eine Fläche von 811,37 qkm.84)

Der ehemalige Untertaunuskreis bietet in seinen Inschriftenstandorten ein zum alten Rheingaukreis konträres Bild. Neben Kloster Bleidenstadt mit seinen frühen Ferrutius-Inschriften (Nrr. 2, 3) und den durchweg verschollenen Inschriften für einzelne Stiftsherren (Nrr. 334, 336, 365, 415, 421, 487, 492, 496, 503, 510-513, 560) kommt allein Idstein als ehemaliger Residenz und Grablege der Grafen von Nassau-Wiesbaden-Idstein und ihrer Gemahlinnen vornehmlich für das 16. und 17. Jahrhundert Bedeutung zu. Alle übrigen Standorte bieten allenfalls mit ihren erhaltenen Glocken eine Besonderheit bei sonst insgesamt stark reduziertem Grabinschriftenbestand.85) Demgegenüber stellt sich der Rheingau mit elf reich ausgestatteten Klöstern, zahlreichen Pfarrkirchen und etlichen Adelssitzen als inschriftenreiche Landschaft mit einer hohen Vielfalt an verschiedenen Trägergattungen dar. Eine solch reiche Überlieferung war vor dem Hintergrund wirtschaftlicher Prosperität bedingt u.a. durch die lange Zeit weitgehend ungestört verlaufende Entwicklung der Landschaft unter Mainzer Herrschaft, durch die Vorbildwirkung der Eltviller erzbischöflichen Residenz und nicht zuletzt durch die reiche Stiftertätigkeit des hier ansässigen Adels, der Geistlichkeit und der vermögenden Bürgerschaft.

2.3. Beschreibung und Geschichte der wichtigsten Standorte

Die folgenden Erläuterungen sollen als Überblick über die Baugeschichte der Inschriftenstandorte dienen. Zuerst werden die zahlreichen Klöster des Kreisgebietes vorgestellt, anschließend die wichtigsten Standorte in den Städten und Gemeinden.

Kloster und Stift Bleidenstadt86)

Am Nordhang des Taunus liegt die Ortschaft Bleidenstadt, heute ein Stadtteil von Taunusstein, eingebettet in die von Osten nach Westen verlaufende Talsenke des Flüßchens Aar. Nur wenige Quellen stehen für die Frühgeschichte des hier gegen Ende des 8. Jahrhunderts als älteste Klosterniederlassung des Untertaunus von Erzbischof Lul von Mainz gegründeten Eigenklosters zur Verfügung. Die ältesten Nachrichten wurden durch die von Wibel und Zedler aufgedeckten Fälschungen der aus der Feder des Archivars des Fürsten von Salm-Kyrburg, Georg Friedrich Schott, stammenden sogenannten „Bleidenstädter Traditionen” in Frage gestellt, die von diesem in die Überlieferungslücke Bleidenstadts zwischen der Gründung und dem 13. Jahrhundert eingeschoben worden waren.87) Lul hatte die einst in Kastel bewahrten Reliquien des römischen Märtyrers und Heiligen Ferrutius nach Bleidenstadt transferiert und damit den Grundstein für die dortige Ferrutiusverehrung und eine lokale Wallfahrt gelegt. Am 6. Juni 812 weihte sein Amtsnachfolger Richolf die Klosterkirche und barg die Reliquien in einem von ihm in Auftrag gegebenen Schrein. Diese Vorgänge werden in Versinschriften geschildert, die auf dem Reliquienschrein oder in seiner Nähe angebracht waren.88) Die erste Versinschrift (Nr. 2) berichtet von der Bergung der Gebeine des Heiligen; die beiden anderen, aus der Feder des Mainzer Erzbischofs Hrabanus Maurus stammenden Grabgedichte (Nr. 3) vereinen die Nachricht über die Reliquientranslation mit dem Lob des Märtyrers. Aus der in zwei Überlieferungen bekannten Bleidenstädter Grenzbeschreibung von um 81289) geht die territoriale Erschließung des Gebietes durch Mainz hervor. Die Absicht der Neugründung, sich - der Aar folgend - in nördlicher Richtung zu etablieren, wurde jedoch durch die Einrichtung des Klosters Kettenbach zunichte gemacht.90) Die Klostergründung in Bleidenstadt blieb zunächst relativ unbedeutend; die bereits seit der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts feststellbare, weitgehende Zerrüttung konnte unter Erzbischof Willigis aufgehalten und eine grundlegende Erneuerung und Wiederbelebung benediktinischen Lebens erreicht werden. Bei der Neuerrichtung Bleidenstadts dürfte der Einfluß des „Mainzer Kreises”, d.h. der Abteien St. Alban und St. Jakob in Mainz, Lorsch und Seligenstadt, eine Rolle gespielt haben. Diese Klöster pflegten enge Reformbeziehungen zu St. Maximin in Trier, vor allem aber zu St. Emmeram in Regensburg.91) Seligenstadt und St. Alban dürften in engerem Kontakt mit Bleidenstadt gestanden haben,92) was durch entsprechende Einträge im Bleidenstädter Codex (Nr. 6) erkennbar wird.93) 1058 wurden ein Abt und zwölf Mönche aus Hirsau nach Bleidenstadt entsandt, um die für das Kloster erforderlich gewordene Reform durchzuführen.94)

Bereits seit der Mitte des 12. Jahrhunderts unter der Vogtei der Grafen von Nassau stehend, hatte sich das Kloster - allerdings erfolglos - um die Loslösung von der Einflußnahme der Mainzer Erzbischöfe bemüht.95) In der Folgezeit verdichteten sich die Anzeichen des Niedergangs, bis es zu dem gegen Ende des 15. Jahrhunderts durch Erzbischof Berthold von Henneberg bei Papst Alexander VI. gestellten Antrag auf Aufhebung des Klosters und dessen Umwandlung in ein weltliches Ritterstift kam. Dies war der Endpunkt einer Entwicklung, die zu Beginn des Jahrhunderts eingesetzt hatte und durch den Verfall der Klosterordnung gekennzeichnet war. Am 10. Januar 1495 entsprach [Druckseite XXI] der Papst dem erzbischöflichen Wunsch.96) In der Reformationszeit wurde fast der gesamte Ort protestantisch, lediglich der Klosterbezirk bildete eine katholisch verbliebene Enklave. Die seit 1276 urkundlich bezeugte katholische Pfarrkirche St. Peter auf dem Berge wurde in eine evangelische Kirche umgewandelt. 1631 verließen die Stiftsherren Bleidenstadt und flüchteten nach Mainz, die nachrückenden Schweden plünderten die Stiftsgebäude und die umliegenden Höfe; 1637 fiel die gesamte Ortschaft einem Brand zum Opfer.97) Die Stiftsherren kehrten erst nach 1685 aus Mainz zurück; bis dahin wurde nur einmal im Jahr eine Kapitelssitzung in Bleidenstadt gehalten. Zwischen 1685 und 1718 wurde die Kirche in Bleidenstadt in barocken Formen wiederaufgebaut. Die endgültige Aufhebung des Ritterstiftes erfolgte 1802/03. Heute besitzt die kath. Pfarrkirche St. Ferrutius von der mittelalterlichen Ausstattung zwei Glocken aus dem 14. Jahrhundert bzw. von 1411 (Nrr. 142, 169), die seit der Barockzeit als Altarmensa zweckentfremdete Steinplatte wohl eines Heiliggrabes (Nr. 306) und die 1636 im Exil erworbene Turmmonstranz (Nr. 603). Als Bestattungsort ist Bleidenstadt mit elf 1615 kopial überlieferten Grabinschriften vertreten, die ausnahmslos zu Stiftsherren gehören. Die Verluste der 1881 vor dem Hochaltar befindlichen „Grabsteine älterer Zeit”98) sind entsprechend hoch, blieben doch allein die Figurengrabplatten des Plebans Hermann von Spangenberg (Nr. 94), des Abtes Heino von Geroldstein, heute in Bad Schwalbach (Nr. 128), sowie diejenige des ersten Stiftsdekans Eckart Klüppel von Elkershausen (Nr. 334) erhalten. Dieser Befund dürfte vor allem auf die weitgehenden Zerstörungen des Klosters im Dreißigjährigen Krieg zurückzuführen sein.

Kloster Johannisberg99)

Da ein direktes Zeugnis über die Klostergründung auf dem „Bischofsberge”100) fehlt, sind in der Literatur unterschiedliche Daten vorgeschlagen worden.101) Fest steht, daß der Bischofsberg zu Beginn des 12. Jahrhunderts dem Mainzer Albanskloster zur Einrichtung eines Benediktinerkonventes über- geben worden war. Besonderes Gewicht gewinnt dabei die politische und kirchliche Konstellation der späteren Regierungsjahre des Mainzer Erzbischofs Ruthard (1088-1109), vor allem vor dem von Ruthard territorialpolitisch geschickt genutzten Hintergrund der Lösungsbestrebungen des Benediktinerordens von weltlicher Vogtei.102) Durch Rheingraf Richolf, der seinen Sohn an das Mönchkloster übergab,103) wurde das junge Kloster mit Grundbesitz ausgestattet.

Die Betrachtung der historischen Entwicklung Johannisbergs vor allem im 13. und 14. Jahrhundert wird - ähnlich wie in Bleidenstadt - durch Fälschungen vornehmlich aus Schotts und Bodmanns Feder belastet. Doch läßt die zunehmend dichtere, unverdächtige Quellenüberlieferung die bereits im 11. und 12. Jahrhundert hohe Wertschätzung Johannisbergs bei den Mainzer Erzbischöfen und ihren Ministerialen, zugleich aber auch einen Niedergang um 1300 erkennen. Unter Abt Hildeger von [Druckseite XXII] Wallertheim (†1418), dessen 1417 gestifteter Kelch (Nr. 171) einen der wenigen vorhandenen Inschriftenträger Johannisberger Provenienz darstellt, scheint sich Johannisberg von den Krisen früherer Jahre erholt zu haben.104) Erste Anzeichen der Bursfelder Reformbewegung werden in der Regierungszeit des Abtes Emmerich Nauta (1439-1443) erkennbar; am 10. Mai 1457 schloß sich Johannisberg dann der Bursfelder Reform an.105) Die Regierungsjahre des Abtes Konrad von Rodenberg (1468-1486) führten dann zur großen Blütezeit des Klosters. 1469 zum Kommissar bei der Reform des Klosters Sponheim bestellt, widmete ihm dessen Abt Johannes Trithemius 1486 in Dankbarkeit einen nur kopial überlieferten Nachruf in Form eines langen Grabgedichts (Nr. 274). Bauliche Veränderungen, u.a. die Einwölbung und Ausschmückung des Klosterkreuzganges, werden von den Regierungsjahren des Abtes Johannes von Siegen (†1515) berichtet, dessen heute verstümmelte Grabplatte (Nr. 366) als einziges Zeugnis der Johannisberger Sepulkralkultur erhalten geblieben ist. Die unruhige Zeit des Bauernkrieges wird durch zahlreiche Quellen belegt; Johannisberg sollte mit der Unterzeichnung unter die Urkunde vom 10. Mai 1525, wie alle übrigen Rheingauer Klöster auch, seinen Untergang besiegeln.106) Die Verwüstung durch Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg 1552 versetzte dem Kloster einen weiteren Schlag; wirtschaftlicher Niedergang und monastische Ermüdung kennzeichnen seine letzten Jahre bis zur Aufhebung 1563 und der anschließenden Verwaltung durch einen weltlichen Ökonomen. Von Georg Helwich, der am 25. September 1614 die ehemalige Klosterkirche besuchte,107) wurden acht Grab- und Gedächtnisinschriften von Äbten und Konventsangehörigen aus der Zeit des 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts sowie zwei wohl als Wandmalerei ausgeführte Mahninschriften überliefert. Die Klosterkirche diente fortan der Gemeinde zum Gottesdienst; mit der Aufhebung ging das Patronat der Pfarrei auf die Rechtsnachfolger des Klosters - zunächst den Erzbischof, der Johannisberg 1635 und nochmals 1641 an den Reichspfennigmeister Hubert von Bleymann verpfändet hatte, später auf den Fürstabt (Fürstbischof) von Fulda - über,108) der das ehemalige Klostergut Johannisberg per Vertrag vom 20. Juni 1716 übernommen hatte.109) Noch in demselben Jahr begann die Errichtung des Schlosses Johannisberg und die Wiederherstellung der im Dreißigjährigen Krieg in Mitleidenschaft gezogenen, nunmehrigen Pfarrkirche St. Johannes Baptist.110) Nach der Säkularisation gehörte der Gebäudekomplex bis 1806 dem Prinzen von Oranien, bis 1813 dem französischen Marschall Kellermann und wurde 1816 von Kaiser Franz I. von Österreich dem Haus-, Hof- und Staatskanzler Clemens Lothar Fürst von Metternich-Winneburg für dessen Verdienste beim Wiener Kongreß als mit einem Weinzehnten belastetes Thronlehen übereignet. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1942 wurde der Johannisberg bombardiert; Schloß und Kirche wurden ein Raub der Flammen. Der Wiederaufbau erfolgte in den Jahren 1945-1952.111)

Kloster Eberbach112)

Am 13. Februar 1136113) begann am Ostufer des Kisselbaches,114) an der Stelle einer wohl zwischen 1116 und 1131 dort existierenden Augustinerchorherrenniederlassung und einer gleichfalls erfolglosen Propstei des Klosters Johannisberg, die Geschichte einer der bedeutendsten deutschen Zisterzienserabteien. Zwölf direkt aus Clairvaux geschickte Mönche begannen unter ihrem Abt Ruthard mit der [Druckseite XXIII] Errichtung des Klosters.115) Die junge Zisterze vermochte sich rasch zu etablieren; so dürften 1142/45 anläßlich der Gründung des Tochterklosters Schönau bei Heidelberg den Ordensvorschriften gemäß bereits mindestens 60 Mönche vorhanden gewesen sein.116) Bauhistorische Untersuchungen117) lassen zwei Phasen des mittelalterlichen Baufortschrifttes erkennen: Zunächst in burgundischem Stil (ähnlich Fontenay und Noirlac) geplant und ab ca. 1145 in den Fundamenten aufgerichtet (Eberbach I)118), wurden nach der durch die Auswirkungen der Kirchenspaltung um Papst Alexander III.119) erzwungenen Baupause zwischen 1160 und 1170 in einem zweiten großen Bauabschnitt bis 1186 die heute vor Augen stehenden Gebäudekomplexe mit der großen Basilika120) vollendet. Wie aus der mehrfach erneuerten Weiheinschrift (Nr. 7) hervorgeht, erfolgte die Gesamtweihe der Kirche am 23. Mai 1186 durch Erzbischof Konrad I. von Mainz und die drei ihm assistierenden Bischöfe Konrad von Worms, Heinrich von Straßburg und Hermann II. von Münster.121) Der Überlieferung zufolge steht die Errichtung der Kirche, deren Ostteile spätestens um 1178 mit der für dieses Jahr dokumentierten Weihe zweier Altäre (Nrr. 5, 100) als am weitesten fortgeschrittene Bauteile fertiggestellt gewesen sein dürften, in engem Zusammenhang mit dem Bau der übrigen Klausurgebäude. Vielleicht ist ihr Bauabschluß zeitlich auch etwas nach 1186 anzunehmen, da der große Zustrom von Konventualen vorrangig deren entsprechende Unterbringung, also die Schaffung der den Ordensregeln entsprechenden Baulichkeiten, erforderlich machte. Die Fertigstellung des romanischen Mönchsdormitoriums ist also etwa um 1180 anzunehmen.122) Im Laufe des 13. Jahrhunderts erfolgten im Klausur-Ostflügel bereits frühgotische Umbauten, verbunden mit einer Verlängerung des Mönchsdormitoriums von Norden nach Süden; dem Bericht Bärs über eine Stiftung von 1250 zufolge waren die Arbeiten um diese Zeit in vollem Gange.123) Sowohl der einmalig vorkommende Name HVNFRIDVS (Nr. 10) a einem Ökonomiegebäude (möglicherweise nicht am originalen Standort?) als auch der auf einem Quader des zweiten westlichen Dormitoriumsaußenpfeilers und nochmals dreifach auf dem Gewände des kreuzgangseitigen, gotischen Portals vorkommende Name HERMANNVS aus der Zeit zwischen 1250 und 1270 (Nr. 12) dürften auf am Dormitoriumsumbau beteiligte Mönche oder unbekannte Stifter zu beziehen sein. Die seit dem ausgehenden 15. bis ins 17. Jahrhundert auf den Außenpfeilern des Mönchsdormitoriums angebrachten Namen von Konventsangehörigen und Baudaten (Nr. 242) hingegen lassen sich in Einzelfällen vielleicht mit dem entsprechenden Profeßdatum in Verbindung bringen.

Als für die Baugeschichte wie auch für die Betrachtung der Bedeutung Eberbachs als Begräbnisstätte gleichermaßen relevant erweisen sich der päpstliche Entscheid von 1256, der Abtei die Annahme von ordensfremden Personen zur Bestattung zu erlauben,124) und die damit einhergehende Zunahme von Sepulturen von Laien. Die 1313 erfolgte, umfangreiche Stiftung des Ritters Siegfried von Dotzheim (Nr. 25) zum Bau seiner Grabkapelle St. Margarethe zog eine Reihe weiterer Stiftungen nach sich, die [Druckseite XXIV] zum Anbau gotischer Grabkapellen an das Südseitenschiff der Klosterkirche in drei weiteren Bauphasen zwischen 1331/32 und 1340/57 führten.125) Diese Kapellen beherbergten von adligen Familien gestiftete Altäre, vor denen sie ihre Grablege einzurichten pflegten. Georg Helwich, der Eberbach am 27. August 1612 und nochmals am 27. Juni 1614 besuchte und insgesamt 140 Grabinschriften verzeichnete, überlieferte in der Kirche allein 35 Altäre mit den entsprechenden adligen Sepulturen.126) Dem Beispiel des 1311 verstorbenen Grafen Eberhard I. von Katzenelnbogen (Nr. 21), der als erster einer langen Reihe vornehmlich der jüngeren Linie der Grafenfamilie in Eberbach bestattet wurde, folgte eine große Anzahl von im näheren und weiteren Umkreis Eberbachs ansässigen Adeligen und geistlichen Würdenträgern. Das Begräbnis dreier Mainzer Erzbischöfe (Nrr. 102, 106, 246) zwischen 1371 und 1475, deren Residenz in dieser Zeit in der nahegelegenen Burg zu Eltville lag, steigerte die ohnehin im 14. Jahrhundert sprunghaft zunehmende Bedeutung der Zisterze als Bestattungsort. Dabei gilt es zu beachten, daß nicht wenige Frauen, ob Adlige oder Beginen, ihre Grablege in Eberbach nahmen, nachdem sie mitunter umfangreiche Stiftungen und Güterschenkungen an die Abtei vorgenommen hatten.127)

Der in der Westmauer noch romanischer Zeit (um 1186) und in den übrigen Flügeln dem 13. und 14. Jahrhundert entstammende Kreuzgang diente gleichfalls als Begräbnisstätte. Dabei ergab der Vergleich mit der Ortsangabe der Beisetzungen in den Inschriftenüberlieferungen Helwichs und des Eberbacher Anonymus von 1704/7,128) daß zwei der insgesamt zwölf nachgewiesenen Bestattungen „vor dem Konvent in der Ecke” lagen, d.h. sie befanden sich offensichtlich an der Ecke vom Mönchsdormitorium zu dem romanischen, 1719 abgebrochenen Mönchsrefektorium.129) Die zehn weiteren Gräber lagen im Anschluß daran im Kreuzgangsnordflügel, in etwa 8-10 m in westlicher Richtung vom Dormitorium zur Küche.130) Das Grabmal der ersten drei Eberbacher Äbte befand sich im sog. Nischengrab nahe des kreuzgangseitigen Eingangs zur Kirche, an hervorragendem Platze also, und war, seiner Bedeutung entsprechend, mit einer bis zum Ende des 18. Jahrhunderts vorhandenen Inschrifttafel (Nr. 8) versehen.131) Die nach 1346 in nahezu lückenloser Reihe bis ins 18. Jahrhundert erhaltenen 28 Abtsgrabplatten132) lagen ursprünglich, wie es den Gepflogenheiten der Zisterzienser entsprach, im Kapitelsaal.133) Sie wurden erst nach mehreren Umstellungen im 19. Jahrhundert schließlich 1937 unter Architekt Jakob Deurer an die heutige Stelle im Südseitenschiff verbracht. Ausgenommen von einer Bestattung im Kapitelsaal blieben solche Äbte, die vom Amte zurückgetreten waren (Nr. 65) oder Gäste des Klosters, die während ihres Aufenthaltes in Eberbach verstarben und ihre Grabstätten im Kreuzgang erhielten (vgl. Nrr. 138, 196, 291, 402, 612).

Die weitere Geschichte Eberbachs verzeichnet im Laufe des 13. und 14. Jahrhunderts eine wirtschaftliche Prosperität ungeahnten Ausmaßes mit weitreichenden Fernhandelsbeziehungen,134) die Errichtung zahlreicher Wirtschaftshöfe, eine Konventsstärke von schätzungsweise 200-300 Mönchen und Laienbrüdern135) und die Oberaufsicht über gut 30 Mönchs- und Nonnenklöster des Ordens.136) Hinzu kommt eine durch die reiche Stiftertätigkeit und das nachhaltige Bestattungsbegehren adliger und klerikaler Kreise beförderte Grabdenkmalproduktion zwischen 1300 und 1500, die bislang allerdings noch einer monographischen Aufarbeitung harrt.137) Bauhistorisch war die Zeit um 1500 für Eberbach durch Veränderungen im Mönchsdormitorium, durch die Ausmalung der Kirche und Stiftungen von Glasgemälden im Kreuzgang belegt. Die Wirren des Bauernkrieges 1525 und der [Druckseite XXV] Raubzüge des Markgrafen Alcibiades wirkten sich hinderlich auf die Wirtschaftskraft der Abtei aus; ebenso zog der Einfall der Schweden 1631 einen vorläufigen Schlußstrich. Die Flucht der Mönche nach Köln und die Plünderung der Abteigebäude einschließlich der großen Bibliothek kennzeichnen die Jahre bis 1635. Doch scheint mit der „schwedischen Zeit” Eberbachs auch zugleich die Rettung der Gebäude einhergegangen zu sein, verhinderte der Überfall auf das Kloster doch die Realisierung der ehrgeizigen Pläne des Abtes Leonhard I. Klunckhard (†1632), der die mittelalterlichen Klosterräume durch einen zeitgenössischen Gebäudekomplex hatte ersetzen wollen.138) Erst unter Abt Alberich Kraus (1667-1702) konnten diese Kriegsschäden überwunden werden. Sein Nachfolger Michael Schnock (1702-1727) aus Kiedrich ließ den Chorbereich der Kirche umbauen, wobei die aufwendige Grabanlage für Erzbischof Gerlach von Nassau (Nr. 102f.) gravierend verändert wurde.139)

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zeichnete sich das Ende Eberbachs ab, hatte Fürst Karl Wilhelm von Nassau zum 15. Oktober 1802 doch bereits eine die Aufhebung vorbereitende, eingehende Überprüfung des Zustands aller Rheingauer Klöster einschließlich Eberbachs in Auftrag gegeben. Schließlich wurde im Reichsdeputationshauptschluß vom 25. Februar 1803 seinem Nachfolger, Fürst Friedrich August von Nassau-Usingen, u.a. auch die Abtei Eberbach als Entschädigung für linksrheinische Gebietsverluste zugesprochen. Vom 18. September 1803 datiert die Aufhebungsurkunde, die jedoch nur als Konzept erhalten ist.140) Wie aus Inventaren und den Säkularisierungsakten141) ersichtlich, verfügte Eberbach zum Zeitpunkt seiner Auflösung über eine äußerst reiche Ausstattung und einen Schatz von Reliquien von über 50 verschiedenen Heiligen.142) Die Kirchenausstattung wurde kurz nach 1803 zum Schätzwert versteigert, an bedürftige Gemeinden verschenkt oder vernichtet.143) Im März 1803 riß man den Süd- und Ostflügel des Kreuzgangs ab;144) die spätmittelalterliche Kreuzgangverglasung145) mit Stifterfiguren und ihren allerdings spärlich überlieferten Inschriften (Nrr. 328, 329) fiel der Zerstörung zum Opfer. In der Biebricher Mosburg wurde nachweislich eine Scheibe mit der Abbildung eines gerüsteten Ritters in Adoration in die Fenster der Südseite des Burgsaales eingebaut. Sie wird heute im Depot der SNA des Wiesbadener Museums aufbewahrt.146) Die meisten Grabmäler der insgesamt 16 Grafen und Gräfinnen des Hauses Katzenelnbogen, die in Eberbach beigesetzt worden waren, wurden zerschlagen;147) die verbliebenen sechs Rittergrabmäler brachte man gleichfalls in die Mosburg, wo sie als Wächterfiguren zum Zierat bis in die 1930er Jahre verblieben und dann nach Eberbach zurückgegeben wurden.148) Weitere Grabplatten wurden verschenkt,149) achtlos fortgeworfen150) oder als Baumaterial verwendet. Der seit 1803 nahezu um die Hälfte reduzierte Grabplattenbestand in Eberbach selbst wurde umgruppiert. Waren 1809 in der Kirche nur noch drei Grabplatten vorhanden, ausgenommen die an den Pfeilern aufgestellten und [Druckseite XXVI] dort 1818 entfernten Epitaphien, so wurde erst 1834 mit der Resolution Herzog Wilhelms von Nassau zur Rettung und Konservierung sämtlicher im Klosterbereich auffindbarer Grabdenkmäler diesem Treiben ein Ende gesetzt.151) Die 1834/35 zusammengetragenen Denkmäler wurden gewaschen, teilweise mit Gips ergänzt und mit Ölfarbe überstrichen und dann an den Wänden des Chores, im Quer- und Langhaus an Außenmauern und teilweise neu errichteten Innenwänden aufgestellt.152)

Den vereinzelten Bestrebungen zur Wiederbelebung des Klosters nach 1803 war kein Glück beschieden.153) Zwar blieben die Klostergebäude insgesamt erhalten und wurden nur teilweise durch An- und Umbauten entstellt, ihre Nutzung aber war in eine andere Richtung festgelegt worden. Seit 1813 bestand diese in der Unterbringung des nassauischen Korrektionshauses im Konversenbau und den Ostteilen der Klausur; die Kirche verkam zum Schafstall, nur der Chorbereich wurde 1834 als Simultankirche genutzt. In den übrigen Gebäuden wurde von 1815-1849 die Landes-Irrenanstalt bis zum Neubau des psychiatrischen Krankenhauses Eichberg eingerichtet.154) 1912-13 Militärgenesungsheim, unterstanden die Gebäude bis 1921 der französischen Besatzungsbehörde, seit 1922 dem preußischen, seit 1947 dem hessischen Landwirtschaftsministerium bzw. seit 1995 dem Ministerium des Innern. In Eberbach befindet sich die Kellerei der Staatsweingüter des Landes Hessen.

Mit der Entwicklung neuer Maßstäbe für die Wiederherstellung mittelalterlicher Bauten konnte die Denkmalpflege sich der vernachlässigten Klostergebäude annehmen; eine behutsame Restaurierung des mittelalterlichen Baubestandes war vorrangigstes Ziel. Neben baulichen Veränderungen, u.a. der Dächer der Südkapellenreihe, stand auch die Veränderung der 1834/35 vorgenommenen Denkmalanordnung durch Jakob Deurer im Jahre 1937. Die Grabplatten wurden mehrheitlich von den Wänden entfernt und in den Kirchenboden gelegt; diese Anordnung blieb im wesentlichen bis heute erhalten.155) 1953-1964 wurden die Restaurierungsarbeiten an den Klostergebäuden fortgeführt;156) der Auftrag des Landes Hessen für eine umfangreiche Generalsanierung des gesamten Gebäudekomplexes ging dann 1983 an das Staatsbauamt Wiesbaden.157) Um eine genaue Analyse des Schadenbildes der durch vielfältige Einflüsse schwer beschädigten Grabplatten zu erhalten, wurden einzelne Stücke restauratorisch voruntersucht und kartiert.158)

Die Klöster Gottesthal, Marienhausen, Rode und Tiefenthal

Die Wurzeln des seit 1251 dem Zisterzienserorden angehörigen Frauenklosters Gottesthal159) lagen in der 1129 erstmals urkundlich belegten Niederlassung von Augustinerchorfrauen in (Winkel)-Mittelheim, die von dem mit Erzbischof Ruthard von Mainz verwandtschaftlich verbundenen Ministerialen Wulverich auf dessen Eigengut gegründet worden war. Die 1131 von Eberbach exilierten Augustinerchorherren dürften nahe bei dem Stift Winkel eine vorübergehende Aufnahme gefunden haben. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts erscheinen die Augustinerinnen als Rechtsnachfolgerinnen der Chorherren mit Sitz im benachbarten Gottesthal. Klosterinterne Spannungen bestimmten die Folgejahre, bis eine Spaltung in der Jahrhundertmitte unvermeidlich wurde; zwischen 1247 und 1251 schloß sich ein Teil der Konventualinnen dem Zisterzienserorden an.160) Sicher seit 1251 war Gottesthal der Weisungsbefugnis von Eberbach unterstellt, während die in Mittelheim verbliebene Klostergemeinschaft der Augustinerchorfrauen bereits um 1263 eingegangen sein dürfte.161) Die Gottesthaler [Druckseite XXVII] Niederlassung erwies sich als wirtschaftlich stabiles, nach seinen Mitgliederzahlen im mittleren Bereich der anderen, unter Eberbacher Paternität stehenden Frauenzisterzen angesiedeltes Institut.162) Die in weitem Streubesitz verteilten, landwirtschaftlichen Besitzungen waren durchweg an Pachtbauern vergeben. Als Begräbnisort blieb Gottesthal allein Ordensangehörigen vorbehalten. Die früheste Sepultur, die des Beichtvaters Konrad von Münzenberg, datiert von 1363 (Nr. 105); ab 1499 bis 1609 sind fünf Grabinschriften von Äbtissinnen (Nrr. 299, 370, 404, 467, 554) kopial überliefert. Die dazugehörigen Träger gingen nach 1810 verloren, als der nur noch anhand archivalischen Materials rekonstruierbare Gebäudekomplex bis auf das heute noch erhaltene Pfortenhaus niedergerissen wurde.

Über die Geschichte des Kloster Marienhausen bei Rüdesheim - das bis ins 16. Jahrhundert hinein nach dem benachbarten, erstmals 1108 als Hausen erwähnten Ort Aulhausen benannt war - ist nur wenig bekannt.163) Die 1752/53 neu errichteten Klostergebäude einschließlich der noch romanischen Kirche blieben als einzige der drei Rheingauer Zisterzienserinnenklöster vollständig erhalten, sind jedoch kaum erforscht. Wohl von dem Mainzer Viztum Konrad (†vor 1181) gegründet, wird das Kloster erstmals 1189 bei der Ablösung der bisher von seinem Sohn Giselbert von Rüdesheim versehenen Vogtei durch den Erzbischof urkundlich erwähnt. Von Marienhausen aus soll das 1180 gegründete Nonnenkloster Kumbd im Hunsrück164) durch Abt Arnold von Eberbach (1173-1197) besiedelt worden sein. Die 1219 geweihte Kirche165) stellt ein schönes, wenngleich durch Umbauten unseres Jahrhunderts beeinträchtigtes Beispiel für die schlichten, einschiffigen Zisterzienserinnenkirchen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts dar; die ausführenden Bauleute dürften vom Mainzer Dom gekommen sein. Die Klosterkirche war - bis auf die 1332 gestorbene Lisa von Rüdesheim (Nr. 43) - durchweg nur den Äbtissinnen als Grablege (Nrr. 548, 608, 609) vorbehalten. Das durch Erzbischof Siegfried II. mit Grundbesitz im Kammerforst ausgestattete Kloster existierte bis 1810.

Die Ursprünge des Klosters Tiefenthal lassen sich auf eine dem Prämonstratenserorden zugehörige, von Kloster Langenselbold ausgehende Gründung im ausgegangenen Dorf Rode bei Martinsthal zurückführen.166) Vor 1163 zogen die Nonnen nach Tiefenthal um; in Rode ließen sich seit 1248 bis 1525 Ritter vom hl. Grab nieder,167) über deren Stift nur wenige Urkunden vornehmlich des 13. Jahrhunderts spärliche Auskünfte geben. Den aus Sicherheitsgründen um 1350 erfolgten Rückzug der Roder Einwohner hinter das Rheingauer Gebück168) machten die Stiftsherren nicht mit. Das Dörfchen verfügte über eine Kirche und einen eigenen Pfarrer, der wohl vom Orden bestellt wurde.169) Erst mit der Flucht der Stiftsherren im Bauernkrieg 1525 endet die Geschichte der Roder Ordensniederlassung.170) Der Gebäudekomplex verfiel in der Folgezeit, lediglich die Kirche diente bis zu ihrer Exsekration am 12. Mai 1804 und ihrem darauffolgenden Abriß noch als Wallfahrtskirche.171) In ihr befanden sich zu Helwichs Zeiten, der sie am 16. November 1614 besuchte, sieben Grabdenkmäler vorwiegend der von Glimmenthal, der Heppe von Rheinberg und der Breder von Hohenstein (Nrr. 92, 116, 158, 234, 235, 337).172) [Druckseite XXVIII]

Nach dem Wechsel zum Benediktinerorden trat Tiefenthal 1242 zum Zisterzienserorden über. In der 1572 nach einem Brand neu errichteten Kirche173) sind vier Sepulturen ab 1287 (Nr. 14) bis 1605 überliefert, darunter eine derer von Glimmenthal (Nr. 55); nur zwei spätere Inschriften von Äbtissinnen sind bekannt (Nrr. 494, 544). Das Kloster wurde zum Jahresbeginn 1803 aufgehoben.174)

Die Klöster Eibingen, Marienthal und Nothgottes

Das 1148 von Marcka von Rüdesheim gegründete Augustinerdoppelkloster Eibingen oberhalb des Ortes Rüdesheim wurde bereits 1165 durch die hl. Hildegard von Bingen mit Benediktinerinnen aus ihrem Kloster Rupertsberg bei Bingen besetzt.175) Das 1506 neu organisierte Kloster litt schweren Schaden im Bauernkrieg.176) Eine Blütezeit stellte sich erst nach 1641 ein, als die Nonnen des 1632 zerstörten Mutterklosters Rupertsberg die Reliquien der hl. Hildegard nach Eibingen überführten. Erst 1814 aufgehoben,177) diente die Klosterkirche anstelle der 1831/33 niedergelegten, ehemals dem Kloster inkorporierten Kapelle St. Johannes Baptist bis zur Zerstörung durch Brand im Jahre 1932 als kath. Pfarrkirche. 1904 wurde das neue Benediktinerinnenkloster St. Hildegardis errichtet, das die Tradition des alten Institutes fortführt.178) Als Inschriftenstandort besaßen offenbar weder das Kloster noch die Gemeinde Eibingen eine große Bedeutung; überliefert sind vom alten Kloster lediglich eine Glocke aus der 1. Hälfte des 14. Jahrhunderts (Nr. 68) und die heute in Nothgottes aufbewahrte Grabplatte eines Kaplans Sander (?) von 1511 (Nr. 353). Aus der Gemarkung sind einige Grenzsteine (Nr. 259) bekannt, im Ortsbild einige Bauzahlen (Nr. 340).

Die Ursprünge des Klosters Marienthal179) beruhen auf der Stiftung einer Wallfahrtskapelle von 1313 durch Hans Schaffrath von Eppelsheim, die 1330 durch Erzbischof Balduin von Trier geweiht wurde. In der Folgezeit entwickelte sich Marienthal trotz der Konkurrenz von Kloster Nothgottes180) zur bedeutendsten Wallfahrtsstätte des Rheingaus. 1463 oder 1466 an die Kugelherren übertragen und mit der nach 1468 eingerichteten Klosterdruckerei einen vorzüglichen Platz in der Geschichte des frühen deutschen Buchdrucks einnehmend,181) wurde Marienthal durch Erzbischof Johann Schweikard von Kronberg 1612 schließlich an das Mainzer Jesuitenkollegium übergeben. Im Zuge der Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. am 21. Juli 1773 kam das Kloster als Teil des Ex-Jesuitenfonds an die Mainzer Universität und sollte 1774 abgerissen werden, die Kirche wurde aber nur abgedeckt.182) Die 1857/58 wiedererstandene Wallfahrtsstätte wurde erst von Jesuiten, dann von Franziskanern versorgt.183) Als Grablege hatte die Kirche keine größere Bedeutung; nur zwei Grabinschriften sind 1614 von Helwich überliefert; davon hat sich die Figurengrabplatte des 1484 verstorbenen Ritters Johann von Hohenweisel (Nr. 269) erhalten.

Der Ursprung des Wallfahrtsortes und späteren Kapuzinerklosters Nothgottes184) liegt in einer historisch nur teilweise zu verifizierenden Gründungslegende.185) Ein Mitglied der Familie der Brömser von Rüdesheim gab infolge eines Gelübdes während eines Kreuzzuges den Anstoß zur Gründung [Druckseite XXIX] einer Not-Gottes-Wallfahrt am heutigen Ort und den Auftrag zur Erbauung einer kleinen Kreuzkapelle im Wald. 1390 wurde der größere Nachfolgebau konsekriert, der die heutige Kirche ohne die späteren Anbauten umfaßte. Rasch entwickelt sich die Wallfahrt zur „Noth Gottes” um das angeblich wundertätige Gnadenbild Christi am Ölberg; das Kloster wurde seit 1620 bis zur Aufhebung 1803 von Kapuzinern geführt. In der Folgezeit verfielen die Gebäude erheblich, seit 1903 wurden sie restauriert und die Kirche 1932 neu geweiht.186)

Bärstadt187)

Im Lehnsbuch Werners II. von Bolanden wird in den Jahren zwischen 1194 bis 1198 der Kirchsatz des Bärstadter Gotteshauses erstmalig genannt.188) Die Gründung des Ortes auf Königsgut geht auch aus dem alten, fränkischen Martinspatrozinium der Kirche hervor. Bärstadt war Hauptort der sog. „Überhöhe”, zu der fünfzehn Dörfer gehörten. Patronatsrechtlich war die Kirche zur Hälfte Eigentum der Herren von Bolanden, die um 1250 Giselbert Fuchs von Rüdesheim mit ihrer Hälfte belehnten. Mit dem Übergang der Rechte an Kurtrier wurde diese Hälfte des Bärstadter Patronats ab 1419 an die Herren von Rüdesheim vergeben. Es blieb im Besitz der Rüdesheimer, seit 1502 der Brömser von Rüdesheim bis zum Aussterben der Linie 1668, danach ging es an die von Metternich. Die restlichen Patronatsrechte hatten in wechselvoller Besitzgeschichte seit 1476 die Frei von Dehrn, nach 1551 die Grafen von Nassau-Saarbrücken und die von Cleeberg inne. Der romanische Westturm der Pfarrkirche189) bewahrt die älteste erhaltene Glocke des Bearbeitungsgebietes (Nr. 16).

Eltville mit Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul190)

Die etwa in der Mitte des alten Ortskerns nahe des Rheinufers gelegene Hallenkirche aus der Mitte des 14. Jahrhunderts ist nicht die erste kirchliche Niederlassung in der ältesten Pfarrei des Rheingaus.191) Von einem Vorgängerbau wohl des 10. Jahrhunderts wurden bei einer nicht zu Ende geführten Grabung 1933/34 Mauerreste festgestellt.192) In dieser Kirche dürfte sich bereits der sog. „Willigis-Stein” (Nr. 4) befunden haben. Im 12. Jahrhundert erfolgte ein Um- oder Neubau. Von dieser romanischen Kirche blieb bis zur Verlängerung des Seitenschiffes der heutigen Kirche im Jahre 1933 ein Turmstumpf erhalten; zudem sind heutzutage zahlreiche Werkstücke in den Neubau des 14. Jahrhunderts eingefügt. Diese zweischiffige, gotische Hallenkirche, die als schlichter Putzbau aus Bruchsteinmauerwerk gestaltet ist, wurde mit dem Chor begonnen. Für dessen Erbauung, die dem Mainzer St. Petersstift als Patronatsherrn193) oblag, liegt ein Ablaßbrief aus dem Jahr 1352 vor.194) Die Einwölbung des zunächst flachgedeckten Chores dürfte zeitlich durch das dort angebrachte Wappen des Mainzer Erzbischofs Gerlach I. von Nassau, der von 1353 bis zu seinem Tode 1371 in Eltville residierte, festgelegt sein; die auf dem Triumphbogen aufgemalten und 1961 wieder freigelegten Wappen des Mainzer Erzbischofs Johann II. von Nassau (†1419) und seiner Verwandten deuten auf den zeitlichen Rahmen der Entstehung der dortigen Wandmalerei (Nr. 139) hin. Auch die Wappen eines weiteren Mainzer Erzbischofs195) im Gewölbe von Hauptschiff und Marienkapelle weisen auf die Beteiligung der in der nahegelegenen Burg residierenden Mainzer Metropolitane196) am Kirchenbau hin. Das Schiff der Kirche war ausgemalt, die heute noch erhaltenen, teilweise beschrifteten und weitgehend ungestörten Fresken des Jüngsten Gerichts in der „Turmhalle” im Westen (Nr. 156) entstammen aus der Zeit um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert; das Allianzwappen Zum [Druckseite XXX] Jungen-Fürstenberg gibt Hinweise auf den Stifterkreis, der dem Mainzer Stadtpatriziat entstammte.197) Auch die gotische Sakristei, die 1450 den Allerheiligenaltar (Nr. 206) enthielt, zeigt in ihrem fünfteiligen Rippengewölbe Ausmalungen mit den flächenfüllenden Evangelistensymbolen (Nr. 203). Sie wurde 1933 zum Ostjoch des Seitenschiffes geöffnet und als Marienkapelle eingerichtet.198) Restaurierungsarbeiten im Jahre 1961 förderten auch an der Stirnseite der Westempore weitere szenische, auf 1522 datierte Wandmalereien (Nr. 389) zu Tage, deren Künstler mit der Person Matthias Grünewalds in Zusammenhang gebracht wurde; vermutlich dürften sie aber eher das Werk eines anonymen Mainzer Künstlers sein.199) Die Innenausstattung der Pfarrkirche umfaßt neben dem 1517 datierten Apostel-Taufstein (Nr. 373) weitere qualitätvolle Einzelbildwerke und Inschriftendenkmäler des 15. und 16. Jahrhunderts.200) Die spätmittelalterlichen Glasfenster wurden 1753 zerschlagen, da man das Blei zur Finanzierung der neuen Orgel benötigte; 1867/68 entstanden neugotische, szenische Glasfenster von dem gleichfalls in Kiedrich wirkenden Jean de Béthune. Dabei wurden die drei Fenster der Nordwand ausgespart und erst 1984-86 mit modernen Glasfenstern bestückt.201) 1884 berichtete Roth, daß „mehrere Grabsteinplatten noch vor dem Eingange zur Kleinkinderschule, der Kirche südlich gegenüber” lagen und daß an einem Stein „noch Schriftspuren im Charakter des 15. Jahrh. zu erkennen” seien.202) Sie sind verloren, ebenso wie das von Helwich überlieferte, gemalte Epitaph des Jakob von Sorgenloch gen. Gensfleisch d.J. (Nr. 254), die Grabplatten bzw. Epitaphien des Johannes Bechtermünz (†1483, Nr. 261), des Georg Frei von Dehrn (†1605, Nr. 545), des Johann Georg von Bicken (†1608, Nr. 550) sowie ein inschriftlich fixiertes Glaubensbekenntnis aus dem 16. Jahrhundert (Nr. 526).

Im Weichbild der Stadt, zu der heute die einst selbständigen Gemeinden Erbach203), Hattenheim204) Martinsthal205) und Rauenthal206) gehören,207) haben sich einzelne Bauinschriften und Jahreszahlen mit und ohne Wappen an der ehemals kurfürstlichen Burg und an einzelnen Adelshöfen (Nrr. 251, 595) sowie Grenzsteine (Nr. 297) erhalten. In Rauenthal und Martinsthal befinden sich noch drei Glocken (Nrr. 455-457) von der Hand des Heinrich (auch des Gregor, Nr. 457) von Trier.

Geisenheim mit Kath. Pfarrkirche Zur Kreuzauffindung208)

In dem mit 774 ältestbezeugten Ort des Rheingaues, der seit 1200 über ein eigenes Gericht verfügte, wurde wohl schon im 8. Jahrhundert an heutiger Stelle eine erste Eigenkirche vermutlich vom Mainzer Erzbischof erbaut. Einer seiner Nachfolger übertrug sie 1146 dem Mainzer Domkapitel, dem fortan als Zehntherr die Baupflicht für Chor, Sakristei und Pfarrhof oblag.209) Der dreischiffige, dreijochige Neubau des Langhauses erfolgte von 1512-1518 durch die Gemeinde; zuvor war der Chor zwischen 1510 und 1512 mit einem vielgliedrigen Netzgewölbe errichtet worden. 1829 legte man die alten romanischen Türme zugunsten einer neuen Doppelturmfassade nieder; 1837-39 erfolgte die Einwölbung und Verlängerung des Langhauses unter Federführung des Architekten Philipp Hofmann.210)

Waren 1614 sechs Altäre und insgesamt noch 12 Bestattungen überliefert, so ist heute lediglich das große Renaissance-Epitaph Friedrichs d.Ä. von Stockheim und seiner Gemahlin Irmel von Karben von 1536 (Nr. 410) erhalten geblieben. Außer den drei Glocken von 1401 (Nr. 159), 1484 (Nr. 266) und [Druckseite XXXI] 1631 (Nr. 600) ist von der alten Ausstattung kaum noch etwas vorhanden, da die Barockzeit und das 19. Jahrhundert den Innenraum grundlegend veränderten.211)

Neben der Pfarrkirche lassen sich im Ortsbild seit dem 16. Jahrhundert einzelne Adelshöfe212), ferner das Gebäude des seit 1194/98 als Reichslehen belegten Geisenheimer Pfefferzolls213) von 1618 (Nr. 284) sowie das 1852 niedergelegte, mit Wandmalereien (Nr. 314) geschmückte alte Rathaus durch entsprechende Bauzahlen gesichert nachweisen.

Idstein mit ehem. Stiftskirche St. Martin, heute Unionskirche214)

Die 1102 urkundlich erstmals erwähnte und mit ihrem 1497 bezeichneten Torgebäude (Nr. 295) als ältestem Teil, baulich aber im wesentlichen erst dem 16. Jahrhundert entstammende Burg bildete die Keimzelle für die kleine Burgsiedlung mit der alten Kirche St. Martin.215) 1335-50 erfolgte der Neubau der dreischiffigen, gewölbten Basilika aus Anlaß der Einrichtung des Augustinerchorherrenstiftes St. Martin, dessen Kleriker für die Verwaltung des Stiftes, die Seelsorge in der Pfarrei und die Erteilung des Unterrichtes zuständig waren.216) 1355-1605 Residenz der älteren Linie der Grafen von Nassau-Wiesbaden-Idstein, war das 1287 durch Rudolf von Habsburg mit Stadtrechten ausgestattete Idstein zu einem Zentrum im Wörsdorfer Land geworden, in dem seit 1546 unter Graf Adolf IV. (†1556) lutherisch gepredigt wurde. Die Reformation hielt allerdings erst mit der Übernahme der lutherischen Kirchenordnung des Herzogs Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken nach dem Tode Graf Philipps I. (†1558, Nr. 449) raumgreifenden Einzug, womit zugleich das Ende des Stiftes besiegelt war. Die Kirche diente mit den unter dem hochgelegenen Chor und am Ostende des südlichen Seitenschiffes liegenden Grüften („Reiterchörlein”) der Grafenfamilie als Grablege. Sie bewahrt heute nur einen Rest der ehemals reich vorhandenen, durch den Altweilnauer Zeichner und Maler Heinrich Dors217) größtenteils zeichnerisch überlieferten Renaissanceepitaphien. Unter Graf Johann (1629-1677) erfolgte in den Jahren 1665-1677 ein grundlegender Umbau zur Predigt- und Hofkirche. Sie stellte die erste „kunstgeschichtlich beachtliche kirchliche Bauschöpfung in Nassau nach dem 30jährigen Krieg”218) mit einem reichen ikonographischen Ausmalungsprogramm dar. Die Gemälde an der Decke und an den Seitenwänden des Mittelschiffes zeigen auf 38 Bildern Szenen des Evangeliums, die von Rubensschülern angefertigt wurden.219) 1614 sind für Idstein weit über 20 Bestattungen und Inschriften kopial überliefert. Von diesen innerhalb der Zeitgrenze liegenden Grabmälern haben sich außer dem ältesten Grabdenkmal Adolfs II. von Nassau-Wiesbaden-Idstein (†1426) und seiner Ehefrau Margareta von Baden (Nr. 179) nur noch wenige Grabplatten, Reste der Epitaphien vornehmlich des 16. Jahrhunderts (Nrr. 443, 448-450, 515, 516) und ein Sarg von 1644 (Nr. 613) von Familienmitgliedern des Hauses Nassau-Wiesbaden-Idstein erhalten. Hinzu kommt die Rundtafel des 1572 verstorbenen Juristen Dr. Graf (Nr. 483) in der Unionskirche. Die einstigen Grabstätten der Idsteiner Stiftskleriker sind hingegen vollständig untergegangen. In der Unionskirche selbst sowie in heute eingemeindetenVororten befinden sich noch einzelne Grabmäler bürgerlicher Familien (Nrr. 557, 586, 589, 590, 592).

Die Vereinigung der Reformierten mit den Lutheranern zu einer gemeinsamen evangelischen Kirche erfolgte 1817 in der Stadtkirche, die seit 1917 den sich auf dieses Ereignis beziehenden Namen Unionskirche trägt und als solche im Katalog durchgehend bezeichnet wird.

Neben der Burg haben sich im Stadtbild etliche, durchweg mit Bauzahlen versehene Fachwerkbauten vornehmlich des 16.-18. Jahrhunderts erhalten, aus deren Reihe das sog. „Haus Killinger” von 1615 (Nr. 571) und der „Hoer-Hof” (Nr. 582) mit Bauinschriften versehen sind.

[Druckseite XXXII]

Kiedrich, Kath. Pfarrkirche St. Valentinus und Dionysius220)

Durch urkundliche Zeugnisse ist eine Kapelle vor 1200 belegt, die wohl bereits das alte Patrozinium des hl. Dionysus besaß und deren Fundamente durch Ausschachtungsarbeiten im Jahre 1962 erschlossen werden konnten.221) Das Datum des Baubeginns der ersten gotischen Kirche, die auf den Fundamenten des romanischen Vorgängerbaues errichtet wurde und über ein niedriges, dreischiffiges Hallenlanghaus verfügte, ist umstritten; sie dürfte aber spätestens um 1380 benutzbar gewesen sein. Aus dieser Zeit hat sich die älteste Kiedricher Grabplatte des 1352 verstorbenen Gerhard von Scharfenstein und seiner Ehefrau (Nr. 79) erhalten. Aus Quellen des 17. Jahrhunderts ist bekannt, daß eine Kopfreliquie des hl. Valentin von Eberbach an die Kiedricher Pfarrei übertragen wurde, womit der Grundstein für eine aufstrebene Wallfahrt gelegt war.222) Ab 1454 setzten infolge einer neuen Reliquienschenkung223) spätgotische Erweiterungen unter den Meistern Wilhelm und Hans Flücke von Ingelheim sowie einem Stethaimer-Schüler für den Chor und die beiden Sakristeien ein, die durch die datierten Schlußsteine in Chor und Langhaus gut belegt sind (Nr. 260). Bis 1493 erfolgte dann die Anhebung des Mittelschiffes auf die Höhe des älteren Chores, dabei 1490 der Einzug von Sternge- wölben von denselben Meistern, die auch in Rauenthal und in Bechtolsheim tätig waren. Der von der Frankfurter Schule des Madern Gerthener224) errichtete, mit einem 1601 im Rahmen einer Renovierung angebrachten Distichon am schauseitigen Verkündigungsportal (Nr. 539) versehene Westturm beherbergt noch heute mit drei aus dem Bearbeitungszeitraum stammenden Glocken (Nrr. 130, 363, 364) und einem Totenglöckchen (Nr. 309) ein bedeutendes Ensemble. Grabmäler225) vom 15.-17. Jahrhundert, drei bzw. zwei Epitaphaltäre (Nrr. 540, 580, 583), Reste spätmittelalterlicher Glasmalerei (Nr. 151), ein Altarantependium von 1643 (Nr. 610) haben sich in der Pfarrkirche erhalten, ferner mehrere auf die Wände der Südsakristei gemalte Mahninschriften (Nrr. 318, 319) aus der Zeit des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts. An erster Stelle inschriftlicher Zeugnisse steht aber das einzigartige, 1510 datierte Laiengestühl des bayerischen Holzschnitzers Erhart Falckener mit etwa 50 Einzelinschriften (Nr. 349). Mit dieser in vielen Teilen originalen Ausstattung gehört die Kiedricher Wallfahrtskirche zu den wichtigsten Inschriftenstandorten im Bearbeitungsgebiet. Einschränkend ist jedoch dabei zu beachten, daß die Kirche unter dem englischen Baronet John Sutton (1820-1873) in neugotischem Stil umgebaut bzw. neu ausgestattet wurde. Sutton veränderte entsprechend seinen Vorstellungen die damals sanierungsbedürftige Kirche im Sinne eines gotischen Gesamtkunstwerks und kaufte daher stilgerechte Gegenstände an - so etwa den gesamten, heute vorhandenen Bestand an spätmittelalterlichen Paramenten und liturgischen Gerätschaften226) sowie einzelne Altäre.227). Hinzu kamen die Auftragsvergaben zur Anfertigung neuer Chor- und Seitenschiffsverglasungen, der Wandmalerei einer „Tota pulchra”-Darstellung im Südseitenschiff228), möglicherweise auch zur Neuherstellung, zumindest aber zur Überarbeitung der Orgelflügel.229) Bereits 1668 waren die Grabplatten bei der Einbringung eines neuen Fußbodens im Kircheninneren erstmals umgebettet worden; der Ausbau der vor allem im Chor- und Mittelschiffsbereich (vgl. auch Grundriß der Kirche im Anhang) und die anschließende Aufstellung der Steinplatten im Freien an der Kirchhofsmauer erfolgten 1962 anläßlich des Einbaus einer Heizung.

Die ehemalige Totenkapelle St. Michael230), deren Bau 1444 vollendet war, bewahrt im Obergeschoß das Epitaph des Peter Battenberg (Nr. 392) und den großen Marienleuchter (Nr. 361) auf, im Untergeschoß, dem ehem. Karner, vier Grabplatten von Kiedricher Geistlichen (Nrr. 209, 222, 226, 245).

[Druckseite XXXIII]

Lorch, Kath. Pfarrkirche St. Martin231)

Die auf der Terrasse über der Stadt gelegene Kirche232) mit ihrem erst 1401 bezeugten Martinspatrozinium233) wurde wohl im ausgehenden 13. Jahrhundert begonnen, obwohl Stiftungsnachrichten erst für 1304, für das nördliche Seitenschiff für 1398 vorliegen. 1364 war der Mainzer Dompropst Patron der Kirche, die 1498 dem Domkapitel inkorporiert wurde.234) Durch kriegerische Einwirkungen in Mitleidenschaft gezogen, wurde die Pfarrkirche 1698 als ruinös bezeichnet. Überlieferte Helwich 1614 insgesamt 17 Grabinschriften für die Martinskirche, so fielen der purifizierenden Restaurierung von 1819 insgesamt 38 unbekannte Grabplatten zum Opfer, ebenso die meisten Nebenaltäre sowie Einzelfiguren. Trotzdem hat sich in der Kirche immer noch ein reicher inschriftlicher Bestand erhalten: Neben dem Taufstein von 1464 (Nr. 224), dem monochromen Lindenholzaltar von 1483 (Nr. 263), den Glocken von 1559 (Nr. 452) und 1565 (Nr. 464), dem nicht mehr vollständigen, mit einer deutschen Spruchinschrift versehenen Laiengestühl (Nr. 342) stehen zahlreiche sepulkrale Zeugnisse von Lorcher Adelsfamilien.235) Unbekannt ist, ob sich einst in den innerhalb Lorchs vorhandenen sechs Kapellen236) noch weitere Grabstellen befanden.

Im ehemals stark befestigten237) Ortsbereich haben sich nur wenige Bauzahlen (Nr. 427) vornehmlich des 16. Jahrhunderts, an Grenzsteinen in der Gemarkung ebenfalls nur einzelne Exemplare (Nr. 199) erhalten.

Die Kath. Pfarrkirche zu Lorchhausen wurde 1879 als Nachfolgebau der Alten Pfarrkirche erbaut, die etwa um 1580 errichtet worden sein dürfte.238) Nur zwei Grabsteine haben sich erhalten; einer von 1618 (Nr. 577) und ein zweiter aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Rauenthal, Kath. Pfarrkirche St. Antonius Eremitus239)

Für eine erste noch zur Eltviller Mutterkirche gehörige Kapelle liegt das Testament des Ritters Berthold von Glimmenthal von 1314 vor sowie mehrere Ablaßstiftungen,240) die den Schluß zulassen, daß bis ca. 1324 an dieser Kapelle, deren Kollatur beim Mainzer St. Petersstift lag, Bauarbeiten vorgenommen wurden. Der auf den Mauern dieser offenbar durch Brand zerstörten Kapelle 1339 vollendete Nachfolgerbau wurde gegen Jahrhundertende ebenfalls eingeäschert. Die neue, kreuzrippengewölbte Pfarrkirche war ausweislich des datierten Schlußsteines (Nr. 286) im westlichen Joch des Schiffes 1492 im wesentlichen vollendet. Ein Brand 1558 vernichtete weite Bereiche des mittelalterlichen Ortskernes und machte auch umfangreiche Ausbesserungen an der Pfarrkirche notwendig; der zerstörte Turmhelm und der Glockenstuhl wurden 1560 wieder errichtet und neue Glocken gegossen (Nrr. 455, 456). Nicht nur in der nach 1558 entstandenen, im Februar 1945 vernichteten Glasmalerei, die von einigen Adelsfamilien gestiftet worden war,241) zeigte sich eine reiche bildlich umgesetzte Antoniusverehrung; vor allem die 1884 durch die Kirchenrenovierung, bei der zugleich alle vorher vorhandenen Grabplatten der Rauenthaler Pfarrer restlos und ohne Abschrift entfernt wurden, zu Tage geförderten, spätmittelalterlichen Wandmalereien stellten mit insgesamt 16 beschrifteten Bildern (Nr. 321) die Vita des Heiligen dar.242) Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde dieser am Mittelrhein und darüber hinaus wohl einzigartige Antoniuszyklus vernichtet. Auch die bei der 1919-21 durchgeführten Innenraumerneuerung zum Vorschein gekommenen Darstellungen eines Jüngsten Gerichtes, einer Marienkrönung und von Engeln mit nicht näher überlieferten Schriftbändern fielen der neugotischen Umgestaltung zum Opfer.243) Noch einschneidender erwiesen sich die Renovierungen der Jahre 1954 und 1956, bei denen die alte Innenausstattung (Gestühl, Rats- und [Druckseite XXXIV] Gerichtsstühle, Kanzel und das barocke Kircheninventar) zerstört oder stark verändert, ein modernes Seitenschiff an die alte Kirche angefügt und die nördlich der Pfarrkirche gelegene, baufällige Michaelskapelle mit ihrem Beinhaus niedergerissen wurden.244) In zwei Bauabschnitten erfolgte die jüngste Restaurierung der Kirche in den Jahren 1990 und 1991/92.

Rüdesheim, Kath. Pfarrkirche St. Jakob245)

Seit vorgeschichtlicher Zeit etablierte sich am Endpunkt des sogenannten „Kaufmannsweges” eine Siedlung, die 1090 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Ansiedlung von Ministerialen und der Aufschwung des Ortes wurden begünstigt durch die Errichtung des 1128 urkundlich bezeugten Salhofes sowie durch die verkehrspolitische Schlüsselstellung an der Rheinenge und einen umfangreichen Weinbau. Zunächst nur mit dem Namen „von Rüdesheim” versehen, ließen sich später einzelne Zweige und Wappen adliger Familien unterscheiden: die Brömser, die Fuchs und die Kind von Rüdesheim.246) Ihre ursprünglich vier Burgsitze prägten den ältesten Siedlungskern um den Marktplatz. Die erste Burganlage in Rüdesheim war der königliche Salhof, der dann zu nicht näher bekanntem Zeitpunkt an das Mainzer Erzstift überging und als sog. „Niederburg”247) und größtes Burgenbauwerk Rüdesheims zum Familiensitz des Adelsgeschlechtes der Brömser wurde. Mit dem 1385 verstorbenen Konrad Brömser von Rüdesheim (Nr. 125) ist diese Familie erstmals mit ihrer Grablege in der Pfarrkirche nachgewiesen. Diese wurde um 1390-1400 unter Beteiligung des Ortsadels als unsymmetrische Hallenkirche mit Haupt- und Nordseitenschiff neu erbaut.248) Das südliche Seitenschiff ist eine Zutat aus den Jahren 1912-13. Der Wiederaufbau des 1944 stark zerstörten Kirchengebäudes erfolgte in mehreren Abschnitten 1949-1960; lediglich die westliche gotische Giebelwand, das Westportal und das Nordseitenschiff blieben original erhalten. Dort sind heute die restlichen fünf der 12 im Jahre 1614 durch Helwich erstmals kopial überlieferten Inschriftenträger - meist figürliche Grabplatten und Epitaphien - aufgestellt. Die Glocken hingegen wurden 1944 ausnahmslos zerstört.

Im Stadtgebiet befinden sich noch einige Adelshöfe, von denen der Brömserhof in der Obergasse mit seinem im spätgotischen Kernbau befindlichen, 1559 mit Wappen, Beischriften und Szenen aus der Jonaslegende ausgemalten Ahnensaal (Nr. 453) an prominenter Stelle steht.249)

Zitationshinweis:

DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Einleitung (Yvonne Monsees), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05e0003.

  1. Vgl. hierzu Wolf-Heino Struck, Zur staatlichen Entwicklung des Rheingaus. In: Nass. Heimatbll. 42 (1952) H. 2 (1953) 75-89; ders., Überblick 153-162; Anton Ph. Brück, Die kirchliche Entwicklung des Rheingaues. In: 75 Jahre Rheingaukreis 163-170; Struck, Bildung; Seufert, Ländlein; nicht zuletzt die Angaben aus dem Amtlichen Verzeichnis der Gemeinden in Hessen. Hrsg. v. Hessischen Statistischen Landesamt. Wiesbaden 1982, 95-103. »
  2. Struck, Bildung 135. »
  3. Seufert, Ländlein 35.  »
  4. Vgl. zur Rheingauer Geschichte u.a. Robert Haas, Rheingauer Geschichts- und Wein Chronik, aus vielen zuverlässigen Quellen bearbeitet. Nachdr. d. Ausg. Wiesbaden 1854, Walluf 1971; Richter, Geschichte; ders., Wanderung; Der Rheingaukreis; 75 Jahre Rheingaukreis; Schaefer, Begegnung; Seufert, Ländlein. »
  5. Kurzer Überblick von Helmut Schoppa, Vorgeschichte. In: Kdm. 6f. Hinweise finden sich in den von demselben herausgegebenen Fundberichten aus Hessen. Bonn 1961ff.; vgl. auch überblicksartig Seufert, Ländlein 23-26. »
  6. Struck, Überblick 153, auch zum folgenden. »
  7. Vgl. allgemein Siegfried Lehmann, Die Siedlungen der Landschaft Rheingau. Frankfurt a.M. 1934. »
  8. Vgl. Paul Wagner, Die Geschichte. In: Der ehemalige Landkreis Wiesbaden. Hrsg. v. A. Henche. Wiesbaden 1930, 91; Seufert, Ländlein 27. »
  9. Brück, Entwicklung (wie Anm. 1) 163. »
  10. In einer Quelle über Besitzschenkungen zu Geisenheim an das Kloster Fulda, vgl. Edmund Stengel, Urkundenbuch des Klosters Fulda. Bd. I. Marburg 1958 Nr. 57. »
  11. Vgl. Klötzer, Übergang 34. »
  12. Witte 96f. »
  13. Kleinfeldt-Weirich 85. »
  14. Ebd. 87, 89f. »
  15. Vgl. Witte 19f. »
  16. Klötzer, Übergang passim; Seufert, Ländlein 31f. »
  17. Vgl. unten Kap. 2.1. »
  18. Vgl. hierzu vor allem Struck, Johannisberg 7-9. »
  19. Vgl. Kap. 2.3. »
  20. Vgl. Falck, Klosterfreiheit 21-75; Henny Grüneisen, Die Klosterpolitik der Erzbischöfe von Mainz bis in das 13. Jahrhundert. Phil. Diss. Marburg 1942; auch Witte 23, 26; Struck, Johannisberg 9. »
  21. Hierzu Monsees, Gottesthal 9-29. »
  22. Vgl. Kunkel, Tiefenthal 3. »
  23. Monsees, Grabdenkmäler passim; dies., Totengedächtnis- und Bauinschriften passim, vgl. unten Kap. 2.3. »
  24. Kleinfeldt-Weirich passim. »
  25. NUB I,1 Nr. 219 zu 1146 November 20. »
  26. Vgl. Alfred Herber, Die 15 überhöhischen Dörfer. In: Nassovia 7 (1906); Sponheimer, Niedergrafschaft 119-126. »
  27. Witte 97f., 101-111, auch zum folgenden. »
  28. Das Urbar von 1390 enthält als Bezirk des Viztums die erzbischöflichen Herrschafts- und Besitzrechte in den genannten Orten, darüber hinaus in Laubenheim, Nieder- und Oberolm, Groß- und Kleinwinternheim, Gau-Böckelheim, Gau-Algesheim und Bingen, vgl. Struck, Überblick 158. »
  29. Vgl. Seufert, Ländlein 49 zu seinen Aufgaben. »
  30. Struck, Bildung 138. »
  31. Vgl. Wilhelm Sauer, Das Weistum des Rheingaus. In: Nass. Ann. 19 (1886) 3-42. Die Urkunde beinhaltet die Anerkennung des Erzbischofs als oberstem Herrn und Vogt des Rheingaues, dem Wildbann und Fischereirechte zustanden, vgl. Struck, Überblick 157; Karl-Heinz Spieß, Das Rheingauer Weistum. In: Nass. Ann. 96 (1985) 29-42. »
  32. Vgl. Alois Gerlich, „Der Mainzer Rheingau”. Festvortrag. In: Der Mainzer Rheingau. Vorträge in der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, am 4. November 1987. Eltville 1988 (Beitr. z. Weinkultur i. Rheingau. 1.) 12-17, hier 16. »
  33. Struck, Überblick 156. »
  34. Vgl. Wolfgang Klötzer, Die Rheingauer Freiheit. In: Nass. Ann. 68 (1957) 41-57. »
  35. Struck, Überblick 157. »
  36. Vgl. hierzu umfassend Becker, Verfassung. »
  37. Vgl. die weingeschichtlichen Untersuchungen u.a. von Josef Staab, auch unten Katalog Nr. 4»
  38. Seufert, Ländlein 36. »
  39. Ebd. »
  40. Alle weiteren Rodungen wurden in diesem Jahr untersagt, vgl. ebd. 37. »
  41. Aus den Wurzeln solcher wirtschaftlichen Wohlhabenheit, gepaart mit starker Religiosität und Kunstsinnigkeit der adligen wie bürgerlichen Bewohner konnte sich zugleich ein Kunstgebiet (vgl. zum umstrittenen Begriff der „Kunstlandschaft” die Bemerkungen in: Kunst um 1400, 30-40; Goeltzer, Backoffen 1, 14-24) entwickeln, dessen - wenngleich reduzierte - Zeugnisse noch heute die einstige Bedeutung erahnen lassen. »
  42. Vgl. hierzu grundlegend Cohausen, Gebück, Luthmer (1902) 4-6, Lüstner, Gebück und Theis, Gebück. »
  43. Luthmer (1902) 4-6. »
  44. Vgl. dazu Dieter Werkmüller, Zur Geschichte des Eltviller Oberhofs. In: Rechtsgeschichte als Kulturgeschichte. Fschr. f. Adalbert Erler, hrsg. v. Hans-Jürgen Becker. Aalen 1976, 357-419. »
  45. Vgl. hierzu Heinrich Otto, Die Burg zu Eltville, eine Schöpfung des Erzbischofs Balduin von Trier und seines Gegners Heinrich von Virneburg. In: Nass. Heimatbll. 29 (1928) 117-129 auch zu Heinrichs Aufenthalten in Eberbach; vgl. auch Gerlich, Residenz passim. »
  46. Vgl. Wolfgang L. Roser, Die Burgen der Rheingrafen und ihrer Lehnsleute zur Zeit der Salier im Rheingau und im Wispertal. In: Nass. Ann. 103 (1992) 1-26. »
  47. Vgl. Wolfgang L. Roser, Die Burg Rheinberg im Wispertal. In: Nass. Ann. 102 (1991) 13-29. »
  48. Vgl. Nrr. 15, 28»
  49. Kdm. 53f. »
  50. Ebd. 48f. »
  51. Struck, Überblick 158. »
  52. In dem die Rheingauer allerdings gemäßigte Ziele verfolgten, vgl. insgesamt ausführlich Struck, Bauernkrieg. »
  53. Müller, Der schwedische Staat, auch zu Rheingauer Geschehnissen. »
  54. Vgl. überblicksartig Meinrad Schaab, Geschichte der Kurpfalz. Bd. 2: Neuzeit. Stuttgart 1992, 149-153. »
  55. Witte 225f, erw. bei Struck, Bildung 130f. »
  56. Struck, Überblick 161. »
  57. Vgl. ausführlich Wolf-Heino Struck, Die Gründung des Herzogtums Nassau. In: Herzogtum Nassau 1806-1866 (...) 1-17, hier 3. »
  58. Brück, Entwicklung 169; vgl. zum ganzen M. Höhler, Geschichte des Bistums Limburg. Limburg 1908. »
  59. Vgl. hierzu Wolf-Arno Kropat, Das Ende des Herzogtums (1850-1866). In: Herzogtum Nassau 1806-1866 (...) 37-52. »
  60. Struck, Bildung 132. »
  61. Vgl. dazu ausführlich Die Römer in Hessen. Hrsg. v. Dietwulf Baatz u. Fritz-Rudolf Herrmann. Stuttgart 1982, 375-385. »
  62. Struck, Bildung 135f; vgl. auch Gerhard Bartsch, Die Idsteiner Senke. In: Handbuch d. naturräumlichen Gliederung Deutschlands. Hrsg. v. E. Meynen, J. Schmithüsen. Bad Godesberg 1953-62, Bd. I, 442; ders. Westlicher Hintertaunus. In: ebd., 442f. »
  63. Erfaßt in: Die Römer in Hessen (wie Anm. 61), zu Heftrich ebd. 343-345, Holzhausen 357-360, Kemel 372f., Zugmantel 501-504. »
  64. Vgl. Adolf Bach, Die Siedlungsnamen des Taunusgebiets in ihrer Bedeutung für die Besiedlungsgeschichte. Bonn 1927. »
  65. Vgl. Struck, Bildung 136f. »
  66. Vgl. Hellmuth Gensicke, Der Untertaunuskreis. Geschichte, Wirtschaft, Kultur. In: Heimat-Adreßbuch Untertaunus Jg. 1959, I 9-26, hier 10f. »
  67. Sponheimer, Niedergrafschaft 16ff.; vgl. auch Hellmuth Gensicke, Lahngebiet und Mittelrhein. In: Die Reichsabtei Lorsch. Fschr. z. Gedenken an ihre Stiftung 764. Hrsg. v. F. Knöpp. 2 Bde. Darmstadt 1973, 1977, Bd. I, 507-538. »
  68. Der Untertaunus gehörte zudem in Teilgebieten zur Diözese Trier. »
  69. Vgl. unten Kap. 2.3. »
  70. Vgl. Struck, Quellen Geschichte Klöster II Nr. 666, 667. »
  71. Vgl. Gerlich, St. Stephan. »
  72. Sponheimer, Niedergrafschaft 19. »
  73. Zu diesem ausführlich Gerlich, Adolf von Nassau. »
  74. Vgl. Eduard Wilhelmi, Wehen und sein Grund. Wehen 1957, 26f.; vgl. auch Paul Wagner, Neue Untersuchungen zur älteren Geschichte Nassaus und des nassauischen Grafenhauses. Die Erwerbungen der Grafen von Nassau im Taunusgebiet. In: Nass. Ann. 54 (1934) 185-209. »
  75. Struck, Bildung 140f. mit weiterer Literatur. »
  76. Vgl. Egon Eichhorn, Zur Topographie der mittelalterlichen Fern- und Landstraßen zum und vom Limburger Becken. In: Nass. Ann. 76 (1965) 63-152; Josef Heinzelmann, Der Weg nach Trigorium. Grenzen, Straßen und Herrschaften zwischen Untermosel und Mittelrhein im Frühmittelalter. In: Jb. f. westdt. Landesgesch. 21 (1995) 108-110. »
  77. Struck, Bildung 145. »
  78. Vgl. J. Mellinger, Die nassauische Wollindustrie im 16. Jahrhundert. In: Nass. Ann. 41 (1911/13) 325-336. »
  79. Genth 61f.; Denkmaltopographie Untertaunus. »
  80. Vgl. unten Kap. 2.3. »
  81. Vgl. oben Kap. 2.1. »
  82. Struck, Entwicklung (wie Anm. 1) 127 mit Anm. 22. »
  83. Es hatte bisher zum Main-Taunus-Kreis gehört und wurde aus den Gemeinden Engenhahn, Königshofen, Nieder- und Oberseelbach sowie Oberjosbach zusammengefaßt, vgl. Gemeindeverzeichnis (wie Anm. 1) 101. »
  84. Ebd. 95. »
  85. Der Frage, inwieweit an diesem Befund neben den wirtschaftlichen Gegebenheiten auch die Veränderung von Kirchenräumen durch die Einführung der Reformation bis hin zu Umgestaltungen in der Barockzeit beteiligt waren, kann hier nicht nachgegangen werden. »
  86. Vgl. zum folgenden Dahl 80-100; Böhmer/Will, Monumenta Blid.; Falk, Bleidenstadt; Roth, Bleidenstadt 389-397; Zedler, Untersuchungen; R. Zichner, Bleidenstadt im Taunus. In: Nass. Heimat 9 (1929) Nr. 3, 17-24; Kipke, Bleidenstadt 1f., 12ff.; 1200 Jahre Bleidenstadt; Silbereisen, Chronik I 18ff.; Susanne Schreier, Gründung und Entwicklung des Klosters Bleidenstadt. In: Wolfgang Fritzsche, Iris Lain, Susanne Schreier, Taunusstein im späten Mittelalter. Begleitheft z. Ausstellung. Taunusstein 1993, 28-35; Denkmaltopographie Untertaunus 521-523. »
  87. Hans Wibel, Die Urkundenfälschungen G. F. Schotts. In: Neues Archiv f. ältere Geschichtskde. 29 (1904) 655-765; Paul Wagner, Die gefälschten Bleidenstädter Traditionen und die nassauische Geschichtsschreibung. In: Nass. Ann. 46 (1925) 1-15; Zedler, Untersuchungen passim. »
  88. Vgl. Knoch, Namenforschung 58. »
  89. Vgl. zu dieser Gustav Lüstner, Rund um die Bleidenstädter Terminei von 812. Ein Beitrag z. Klärung ihrer strittigen Punkte. In: Nass. Heimatbll. 29 (1928), 16-28, darin auch 18, 25 mit Erwähnung der durchweg aus dem 18. Jh., meist von 1747, stammenden Grenzsteine mit der Bezeichnung S(TIFT) B(LEIDENSTADT); zur Grenzbeschreibung vgl. auch Kipke, Bleidenstadt 13-33. »
  90. 1200 Jahre Bleidenstadt 12. »
  91. Vgl. zu dem sog. „Mainzer Kreis” Kassius Hallinger, Gorze-Kluny. In: Studia Anselmiana Fasz. XXII-XXV. Rom 1950. »
  92. Kipke, Bleidenstadt 167f. »
  93. Ebd., auch zum folgenden. »
  94. Vgl. 1200 Bleidenstadt 15. »
  95. Fritz Geisthardt, Bleidenstadt. In: Hessen. Hrsg. v. Georg W. Sante. Stuttgart 1960 (Hb. Hist. Stätten. 4.) 51. »
  96. 1200 Jahre Bleidenstadt 18. »
  97. Vgl. Bericht des Philipp Ludwig Baron von Reifenberg in: Verzeichnisse Bleidenstadt 3f. Reifenberg besichtigte gemeinsam mit dem Domsänger und dem Bleidenstadter Dechanten im Juni 1642 die ruinösen Stiftsgebäude und fand in der Kirche „allda vor dem altar ein steinerne zerschlagene tumba S. Ferutii, da die heÿlige gebein und äschen gahr irreverenter gelegen.” Sie zogen die „steinerne leichkaht aus dem großen sarck” und fanden darin ein Bleikästchen mit den Reliquien, die sie mit nach Mainz nahmen. Seither sind die Reliquien verschollen. »
  98. Falk, Bleidenstadt 24. »
  99. Vgl. vor allem Anonymus in Schannat, Vindemiae I 154-159, gedr. auch in Roth, Geschichtsquellen IV 90-94; F. B. Schlereth, Der Johannisberg im Rheingau. In: Buchonia 3 (1828) H. 2, 1-44; Zaun, Landkapitel 233-238; Acht, Gründung Johannisberg; Wolfgang Klötzer, Zur Geschichte des Johannisbergs im Rheingau. In: Nass. Heimatbll. 44 (1954) 67-71; ders., Die Johannisberger Weistümer. In: Nass. Ann. 71 (1960) 26-55; Wolf-Heino Struck, Johannisberg. In: Hessen. (wie Anm. 95) 231f.; Kdm. 202f.; Struck, Aufhebung Johannisberg; umfassend Struck, Johannisberg mit weiterer Literatur; Laufs, Geisenheim 222-226; Staab, Johannisberg 2-14. »
  100. Vgl. zu dieser Bezeichnung Struck, Johannisberg 10-12. »
  101. Während der von Schannat 1723 veröffentlichte Anonymus von um 1578 das Jahr 1090/91 nannte, behauptete Bodmann, Johannisberg sei im Jahre 1106 gegründet worden; in der Eberbacher Abtschronik, deren auf Johannisberg bezogene Nachrichten wohl auf Kaspar Brusch zurückgehen, wird das Jahr 1107, bei Ab Johannes Trithemius von Sponheim und Domvikar Georg Helwich das Folgejahr 1108 genannt. Struck favorisierte aufgrund der Quellenlage eine Klostergründung zu 1106, die Weihe der Kirche (Patron war zunächst der hl. Nikolaus, seit 1130 der hl. Johannes Baptist) und Ausstattungsdotierung Johannisbergs dagegen zwei Jahre später, vgl. Struck, ebd. 9; Weihedatum 1130 bei Staab, Johannisberg 3. »
  102. Vgl. Büttner, Geschichte 57f.; zur Entwicklung der „Libertas moguntina” vor allem Falck, Klosterfreiheit. »
  103. Struck, Johannisberg 9. »
  104. Ebd. 24f. »
  105. Ebd. 37. »
  106. Vgl. Struck, Bauernkrieg 223f., 225f.; auch Brück, Säkularisationspläne passim. »
  107. Helwich, Syntagma 275-279. »
  108. Struck, Johannisberg 170f. »
  109. Vgl. hierzu ebd., 213ff. »
  110. Staab, Johannisberg 5f. zur Bauveränderung der Kirche bei der Errichtung des Schlosses. »
  111. Vgl. Christian Labonte, Der Wiederaufbau 1945-1952. In: Die Schloß- und Pfarrkirche auf dem Johannisberg im Rheingau. München u. Zürich 1977 (Schnell Kunstführer Nr. 1099.) 14-22; auch Kiesow, Romanik 223. »
  112. Aus der Fülle der Literatur vgl. zur Frühgeschichte bis ins 14. Jh. immer noch grundlegend Bär, Eberbach I u. Bär/Stoff, Eberbach III; Leopold Stoff, Die Abtei Eberbach im Rheingau. Ein kurzgefaßter Führer für die Benutzer derselben. Wiesbaden 1879; Schäfer, Eberbach; Smets, Eberbach; Struck, Eberbach 90f.; Hahn, Kirchenbaukunst; Einsingbach, Bemerkungen 51-79; Dehio Hessen (1982) 174-182; Einsingbach, Eberbach (1986); Zisterzienser, Eberbach; Kaspar Elm, Das Kloster Eberbach, ein Spiegel zisterziensischen Ordenslebens. In: Forschung u. Forum 1 (1986) 7-18; Kiesow, Romanik 230-232; Gottfried Kiesow, Europäisches Denkmal der Klosterbaukunst. In: Eberbach im Rheingau, 41-54; Sattler, Sanierung 1, 260f. mit Hinweisen zu weiterer Literatur. »
  113. Während Bär, Eberbach I 34ff. das Jahr 1131 nannte, ist das Datum 1135 in zahlreichen Belegen anzutreffen, u.a. in einem aus der Feder des Eberbacher Priors Philipp Hoffmann stammenden, heute in der Univ.-Bibl. Düsseldorf verwahrten Klosterverzeichnis von 1631, vgl. Moßig 71 mit Anm. 5; zu weiteren Belegen vgl. L. Janauschek, Originum Cisterciensium. Bd. 1. Wien 1877, 21f.; Struck, Eberbach 90; zum Gründungsdatum 1136 entsprechend dem Annunziationsstil vgl. Moßig 72. »
  114. Einsingbach, Bemerkungen 53. »
  115. Notitia fundationis Eberbacensis. In: MGH SS XV, 2 (Nachdr. 1963) 990-992; Zisterzienser, Eberbach 10-12. »
  116. Einsingbach, Bemerkungen 54. »
  117. Vgl. vor allem Hahn, Kirchenbaukunst; auch zusammengefaßt in Einsingbach, Eberbach (1986). »
  118. Vgl. hierzu die These von Einsingbach, Bemerkungen 54, der mutmaßte, daß „das erste romanische Kloster [...] mit der Kirche zusammen als einheitliche Anlage geplant wurde”. »
  119. Der zweite Eberbacher Abt Eberhard floh nach Rom, sein vakanter Sitz wurde von einem Prior versehen, vgl. Bär/Stoff, Eberbach III 316f. »
  120. Die Raumdisposition zeigt eine im Langhausbereich in gebundenem System gewölbte, dreischiffige Pfeilerbasilika mit geradem Chorschluß und je drei, fast quadratische Chorkapellen im Norden und im Süden, wobei auch in der Höhenproportion gegenüber der ursprünglichen Planung im Presbyterium und Querhaus Veränderungen eintraten, vgl. Einsingbach, Eberbach (1986) 4. »
  121. Vgl. zu diesem Hugo Stehkämper, Die reichspolitische Tätigkeit Bischof Hermanns II. von Münster. In: Westfäl. Zschr. 106 (1956) Nr. 1, 1-78. »
  122. So aufgrund der Klosterüberlieferung Einsingbach, Bemerkungen 55f. »
  123. Bär, Eberbach I 78; Schäfer, Eberbach 50ff. setzte den Beginn des Umbaus um 1245 an; vgl. Einsingbach, Bemerkungen 65. »
  124. Vgl. NUB II 1, Nr. 317 zu 1256 Januar 11; vom 27. Juni 1260 datiert die Urkunde, mit der Papst Alexander IV. dem Kloster die Annahme von Erbschaften seiner Konventualen erlaubte, vgl. unten Kap. 4.2. In den ersten Statuten des Gesamtordens von 1134 war noch auf Einkünfte aus dem Begräbniswesen verzichtet worden, vgl. Canivez, Statuta 1134 Nr. 9. »
  125. Einsingbach, Eberbach (1986) 12; Sattler, Sanierung 1, 271f. »
  126. Altarliste bei Helwich, Syntagma 173f., gedr. Rossel, Kirche 29; vgl. auch die Übersicht über die Kapellen und die darin befindlichen Denkmäler bei Sattler, Sanierung 2, 74-77. »
  127. Vgl. Monsees, Totengedächtnis- und Bauinschriften 29f., vor allem mit dem Beispiel der Clara von Bechtolsheim (Nr. 77), die als reichbegüterte Begine in Oppenheim lebte, vgl. auch Franck, Oppenheim 316f., vgl. unten Kap. 4.2. »
  128. Vgl. Anonymus, in Roth, Geschichtsquellen III 86 und unten Kap. 3. »
  129. Vgl. Ferdinand Kutsch, Das romanische Refektorium in Kloster Eberbach. I. Der Befund nach den Ausgrabungen. In: Nass. Ann. 71 (1960) 201-204; Herwig Spieß, Das romanische Refektorium. II. Die Rekonstruktion aus der geometrischen Maßordnung. In: Ebd. 204-211. »
  130. Anonymus (wie Anm. 128): „recto ordine culinam versus”; auch frdl. Hinweis von Herrn Hilmar Tilgner, Mainz. »
  131. Vgl. Arens, Nischengrab 110. »
  132. Vgl. ausführlich bei Monsees, Typologie. »
  133. Nikitsch, Sepulkralkultur 185. »
  134. Schnorrenberger passim. »
  135. Einsingbach, Eberbach (1986) 34. »
  136. Vgl. Wagner, Aufsichtsrecht; Monsees, Zisterzienserinnenklöster 9. »
  137. Vgl. nur übersichtsartig Monsees, Grabdenkmäler. »
  138. Einsingbach, Eberbach (1986) 37. »
  139. Vgl. Monsees, Bemerkungen 67f. »
  140. Vgl. HHStAW 22/556, Akten „betr. die Aufhebung der Abtei Eberbach überhaupt”; vgl. auch Zisterzienser, Eberbach 72f. Nr. 8.11. »
  141. Vor allem Acta Vertheilung und HHStAW 22/586. »
  142. Vgl. Acta Vertheilung; auch Zisterzienser, Eberbach 37f. »
  143. Nur wenige Ausstattungstücke sind auf ihren Wegen weiter zu verfolgen, in ihrer Herkunft eindeutig zu belegen bzw. heute noch als erhalten nachzuweisen. Im Falle der mindestens sechs Klosterglocken hat sich nur die Marienglocke im Dachreiter der Klosterkirche erhalten, vgl. Nr. 244. Zum Schicksal der übrigen Glocken vgl. die Auflösungsprotokolle von 1803: HHStAW 22/578, 22/587, 22/1779 Nr. 37, 223/1486. Eine Eberbacher Glocke wurde dem positiv beschiedenen Antrag der Gemeinde Kostheim vom 13. Dezember 1803 zufolge am 14. Januar 1804 dieser Gemeinde sicher zugewiesen, vgl. HHStAW 22/578, fol. 22, 25. Diese in ihrer Form und Inschrift unbekannte Glocke wurde im Ersten Weltkrieg zerstört, lt. frdl. Hinweis der Kath. Pfarrgemeinde Mainz-Kostheim. »
  144. Sattler, Sanierung 1, 295f. »
  145. Sie ist als aus dem 15. Jh. und im wesentlichen aus Köln stammend erwähnt bei G. H. Ritter, Denkwürdigkeiten der Stadt Wiesbaden und der benachbarten Gegenden (...). Mainz 1800, 164: „Wie hoch man’s einst (...) in der Glasmalerei gebracht habe, zeugen die Fenster des Kreuzgangs, wohin so mancher deutsche Ritter (...) sein Andenken stiftete”. »
  146. Frdl. Hinweis von Dr. Daniel Hess, CVMA Freiburg i.Br., auf diese bisher völlig unbekannte Scheibe; auf der Verpackung SNA: „Eberbacher Scheibe aus der Mossburg/Biebrich 10.2.45 aus ausgeblasenem Fenster entnommen”. »
  147. Die Grablege dürfte derjenigen der hessischen Landgrafen in Marburg vergleichbar gewesen sein; vgl. zu dieser Friedrich Küch, Die Landgrafendenkmäler in der Elisabethkirche zu Marburg. Ein Beitrag z. hess. Kunstgesch. In: Zschr. d. Vereins f. hess. Gesch. u. Landeskde. NF 26 (1903) 145-225. »
  148. Vgl. Sattler, Sanierung 2, 52 m. Anm. 18, 19, 54f. m. Abb. 6 u. 7. »
  149. Vgl. HHStAW 22/582 über die Verbringung von Grabsteinen nach Eltville im Jahre 1809/10. »
  150. Vgl. Bericht Habel mit der Liste der erst wohl um 1850 im Gelände aufgefundenen Platten. »
  151. Monsees, Grabdenkmäler 121f.; Sattler, Sanierung 2, 48-53. »
  152. Sattler, ebd. 52. »
  153. Vgl. Hermann Josef Roth, Versuche zur Wiederbelebung des Klosters Eberbach. In: Eberbach im Rheingau. Zisterzienser, Kultur, Wein. Eltville 1986, 131-134. »
  154. Vgl. Hartmut Heinemann, Ende und Neubeginn: Eberbach nach 1803. In: Eberbach im Rheingau [...] 123-130; Einsingbach, Eberbach (1986) 38f., auch zum folgenden. »
  155. Sattler, Sanierung 1, 270. »
  156. Vgl. Hans Feldtkeller, Kloster Eberbach. Instandsetzungen seit Kriegsende. In: Hess. Heimat 13 (1963) H. 3, 8-12. »
  157. Vgl. ebd. 257. »
  158. Vgl. Drewello/Schamberger, Dokumentation 14ff., 17. 1996 wurde mit der Sanierung der Grabplatten begonnen; einzelne Steine, diejenigen der Äbte im Südseitenschiff zuerst, wurden von ihrem Standort entfernt, um einer Sanierung zugeführt zu werden, vgl. Sattler, Sanierung 2, 53-74 zu Schadensbildern, Sanierungsmaßnahmen und Kosten. »
  159. Vgl. ausführlich Monsees, Gottesthal, dort auch weitere Literatur. »
  160. Sie folgten darin dem Beispiel anderer Frauenklöster des näheren Umkreises. So waren Altmünster in Mainz seit 1242, Tiefenthal zwischen 1237 und 1242, Maria Dalheim 1265 dem Eberbacher Abt unterstellt worden,vgl. Wagner, Aufsichtsrecht 161f., 168ff. »
  161. Monsees, Gottesthal 28. »
  162. Vgl. Wagner, Aufsichtsrecht 166f.; Monsees, Gottesthal 78f.; dies., Zisterzienserinnenklöster 10 mit weiteren Insassinnenzahlen. »
  163. Vgl. Roth, Culturbilder XXII 41f., XLI, 80f.; Wolf-Heino Struck, Marienhausen. In: Hessen (wie Anm. 95) 297; Stöffler, Marienhausen o.S.; Wolfgang Klötzer, Die Fundierung des Klosters Marienhausen im Rheingauer Kammerforst. In: Nass. Ann. 73 (1962) 17-26; Kdm. 60f. »
  164. Vgl. Wagner, Kumbd passim. »
  165. Zu ihr vgl. Coester, Cistercienserinnenkirchen 280-283. »
  166. Vgl. Bodmann 1, 310f.; Vogel, Tiefenthal 73-94; Zaun, Landkapitel 105f.; Zedler, Untersuchungen 172-176; Wolf-Heino Struck, Tiefenthal. In: Hessen (wie Anm. 95) 399f.; Kunkel, Tiefenthal. »
  167. Vgl. hierzu Zaun, Landkapitel 106; Kunkel, Martinsthal 60-62. Der „Orden vom hl. Grab in Jerusalem” war nach dem 1. Kreuzzug und der Eroberung Jerusalems (1096-99) gegründet worden. Zu dem weiter entfernten Streubesitz des kleinen, vornehmlich im Württembergischen begüterten Ritterordens mit Hauptsitz in Denkendorf bei Esslingen gehörte u.a. ein Kloster in Speyer. »
  168. Vgl. Zaun, Landkapitel 105. »
  169. Ebd. 106; 1424 Erwähnung eines Pfarrers „zum Rodechin”, vgl. Bodmann 1, 123. »
  170. Der Erwerb des Klosters mit seinen Liegenschaften durch den Mainzer Erzbischof Albrecht von Brandenburg wurde mit Einwilligung Herzog Ulrichs von Württemberg als Schirmherr des Klosters Denkendorf vom 11. September 1536 vollzogen. »
  171. Vgl. Zaun, Landkapitel 106 zur Wallfahrt. »
  172. Roth, Geschichtsquellen IV 160 berichtet nach Schunk: „In der Rödcher Kirche (...) lagen 6 Grabsteine, 3 im Chor vor dem Hochaltar auf dem Boden, in der Kirche lag auch noch ein Stein eines 1569 dahin beerdigten Rheingauer Landschreibers, klein, Inschrift unlesbar.” »
  173. Vgl. Wolfgang Riedel, Vue du Couvent de Tiefenthal. Eine romantische Ansicht des Klosters von Christian Georg Schütz, dem „Vetter”. In: Rheingau-Forum 3 (1994) H. 4, 57-63, dort auch Übersicht über Kunstgegenstände Tiefenthaler Provenienz. »
  174. Vgl. Acta Commissionis (1803); auch HHStAW 87/697. »
  175. Vgl. Adelheid Simon, Bilder aus dem alten Eibinger Kloster in der Rochuskapelle. In: Kirchenkalender Bingen, Jg. 1939, 16-18; Dies., Aus der Baugeschichte des ehemaligen Eibinger Klosters. In: Jb. f. d. Bistum Mainz 2 (1947) 151-160; Wolf-Heino Struck, Eibingen. In: Hessen (wie Anm. 95) 95; Kdm. 339f.; Kratz, Rüdesheim 111-114; Dehio Hessen (1982) 189. »
  176. Vgl. Struck, Bauernkrieg. »
  177. Vgl. R. Domarus, Die Säkularisation der Benediktinerinnen-Abtei Eibingen. In: Nass. Heimat 9 (1929) Nr. 12, 91-96. »
  178. Vgl. M. Eiden, Zur Geschichte der Wiedererrichtung der Benediktinerinnenabtei St. Hildegard/Eibingen 1898-1904. In: AmrhKG 43 (1991) 303-323. »
  179. Vgl. u.a. Bodmann 1, 210ff.; Th. Spengler, Geschichte der Kirche und des Hauses zu Marienthal im Rheingau. Mainz 1858, 2. Aufl. 1860; Kellermann; Wehrhan, Votive 92-98; Zedler, Untersuchungen 219ff.; Kdm. 179f.; Struck, Geisenheim 323-349; Dehio Hessen (1982) 314; Schulz, Marienthal passim, auch mit weiterer Literatur. »
  180. Vgl. zu diesem Triller, Nothgottes 7-37. »
  181. Struck, Geisenheim 330ff., 346 Anm. 66 mit weiterer Literatur zur Marienthaler Druckerei. »
  182. Struck, Geisenheim 338. »
  183. Vgl. Hb. d. Diözese Limburg 1956, 295. »
  184. Vgl dazu Kilian, Aufhebung Nothgottes. »
  185. Vgl. Triller, Nothgottes 15-28. »
  186. Dehio Hessen (1982) 189f. »
  187. Vgl. Sponheimer, Niedergrafschaft 119-126; ausführlich Gensicke, Bärstadt passim; Denkmaltopographie Untertaunus 459ff. »
  188. Vgl. Kleinfeldt-Weirich 84. »
  189. Vgl. Dehio Hessen (1982) 65. »
  190. Zaun, Landkapitel 30-70; Fschr. zum 600jährigen Jubiläum der Pfarrkirche (s.d.); Wolf-Heino Struck, Eltville. In: Hessen (wie Anm. 95) 99; Kratz, Eltville Bde. I und II; Kdm. 129-140; Einsingbach, Eltville; Kremer, Bausteine; Kremer, Pfarrei; Dehio Hessen (1982) 199-201; Kiesow, Gotik 194-196. »
  191. Nach einer allerdings gefälschten Urkunde von 1069 bestand die Eltviller Pfarrei aus den Orten Erbach, Hattenheim, Kiedrich, Martinsthal, Rauenthal, Steinheim und Walluf, vgl. Kremer, Pfarrei 49; zu den ältesten Urkunden vgl. Gerlich, St. Peter. »
  192. Kdm. 132. »
  193. Vgl. Kleinfeldt-Weirich 85. »
  194. Kdm. 132. »
  195. Adolf I. (†1390) oder Johann II. von Nassau sind genannt worden, vgl. Kremer, Pfarrei 56. »
  196. Vgl. Gerlich, Residenz. »
  197. Vgl. Schrohe, Zum Jungen passim. »
  198. Kremer, Pfarrei 57; vgl. Hermann Karl Zimmermann, Erweiterung der Kath. Pfarrkirche zu Eltville. In: Denkmalpflege im Regierungsbez. Wiesbaden, Jg. 1929/31, 81-84. »
  199. Vgl. Feldtkeller, Wiederaufdeckung; Dehio Hessen (1982) 200. »
  200. Ihre Entstehung stand mitunter in Zusammenhang mit der Eltviller Marienbruderschaft, vgl. Kremer, Pfarrei 60. »
  201. Vgl. Leo Gros, Fülle des Lebens und enttäuschte Liebe. Die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk in der Bildersprache der Eltviller Kirchenfenster. In: Rhg.-Forum 3 (1994) Nr. 4, 23-36. »
  202. Roth, Geschichtsquellen IV 160 zu p. 237; vgl. auch unten Kap. 6. »
  203. Kaspar Kloos, Überblick über die Geschichte von Erbach. In: 650 Jahre Eltville 30-32. »
  204. Sebastian Schaub, Überblick über die Geschichte von Hattenheim. In: Ebd. 33f. »
  205. Kunkel, Martinsthal. »
  206. Vgl. Klein, Überblick 39-42 u. unten XXXIIIf. »
  207. Vgl. Ilse Seufert-Simons, Eltville und seine Stadtteile. In: Seufert, Ländlein 182-196. »
  208. Zaun, Landkapitel 242-270; Roth, Geisenheim; Luthmer (1907) 75-80; Kdm. 170-177; Dehio Hessen (1982) 311f.; Struck, Geisenheim; Laufs, Geisenheim 214f.; Laufs, Rheingauer Dom. »
  209. Struck, Geisenheim 161. »
  210. Ebd. 161-174, 196ff. »
  211. Kdm. 176f. zu den Barockepitaphien. »
  212. Kdm. 162f. zum Stockheimer, 164 zum Zwierleinschen Hof. »
  213. Vgl. hierzu Struck, Geisenheim 147-159. »
  214. Vgl. Luthmer (1914) 153-165; Ziemer, Beiträge Idstein; Dehio Hessen (1982) 455-457; Geisthardt, Idsteins Geschichte; Einsingbach, Unionskirche; Faber, 700 Jahre; Bernhard/Fromme/Garkisch, Baugeschichte; Struck, Stifte 405-563. »
  215. Einsingbach, Unionskirche 31. »
  216. Vgl. hierzu umfassend Struck, Stifte, auch zum folgenden. »
  217. Zu ihm vgl. unten Kap. 3. »
  218. Dehio Hessen (1982) 455. »
  219. Vgl. hierzu im Überblick Einsingbach, Unionskirche 18-22; Karl Heinz Schmidt, Das Programm in der Bilderdecke der evangelischen Predigt- und Hofkirche zu Idstein. In: Nass. Ann. 98 (1987) 123-142; die auf der Empore von 1673-75 schauseitig angebrachten Bibelzitate konnten aufgrund der für den vorliegenden Band festgesetzten Zeitgrenze ebensowenig aufgenommen werden wie die Sarginschriften in der Chorgruft. »
  220. Vgl. u.a. Zaun, Beschreibung; Ders., Geschichte Kiedrich; Luthmer (1902) 184ff., (1907) 188-202; Wille, Glasmalereien; Kdm. 218-232; Fischer, Kirchenbaukunst 67ff.; Staab, Baudenkmäler 28-38; Dehio Hessen (1982) 494-497; Staab, Kiedrich 201f.; Einsingbach, Kiedrich; Jöckle, Kiedrich; Staab, Baugeschichte. »
  221. Zusammenfassend Staab, Baugeschichte 55f. auch zum folgenden. »
  222. Vgl. u.a. Hermann Göbel, Zur Geschichte der St. Valentinus-Wallfahrt in Kiedrich. In: Nass. Heimat 6 (1926) Nr. 21, 103; Jöckle, Kiedrich 4. Bei Zaun, Geschichte Kiedrich 173-176 zu den Reliquien, 176-178 zur Wallfahrt wird über diese Herkunft nichts berichtet. »
  223. Zaun, Geschichte Kiedrich 174. »
  224. Vgl. hierzu Fischer, Kirchenbaukunst. »
  225. Vgl. überblicksartig Monsees, Inschriften St. Valentinus. »
  226. Vgl. Karen Stolleis, Die historischen Paramente in der Pfarrkirche Kiedrich. In: St. Valentinus in Kiedrich 1494-1993. Zur 500-Jahrfeier ihrer Vollendung. Kiedrich 1993, 91-104, hier 92. »
  227. So erwarb Sutton den auf der Südempore stehenden Flügelaltar von um 1480, vgl. Staab, Baudenkmäler 35. »
  228. Vgl. hierzu Gros, Tota pulchra 132-137. »
  229. Vgl. unten Kap. 6. »
  230. Vgl. hierzu Zaun, Michaelskapelle; Dehio Hessen (1982) 497; Staab, Michaelskapelle. »
  231. Zaun, Landkapitel 312-351; Luthmer (1907) 98-114; Lorch im Rheingau; Kdm. 237-259; Dehio Hessen (1982) 573f.; Kiesow, Gotik 231f.; Struppmann, Chronik Lorch; Struppmann, Lorch 238-251. »
  232. Vgl. Zaun, Landkapitel 316-323; Kdm. zur Pfarrkirche und ihrer Ausstattung 247-258. »
  233. Kdm. 247, auch zum folgenden. »
  234. Kleinfeldt-Weirich 87. »
  235. Vgl. zu diesen auch A. Keuchen, Lorch und seine Adelsgeschlechter. In: Rheing. Bll. 1 (1856) o.S. »
  236. Kleinfeldt-Weirich 88. »
  237. Die Stadtmauern waren im 17. Jh. bereits verfallen und wurden 1816 endgültig abgebrochen, vgl. Kdm. 239. »
  238. Vgl. Nies, Chronik 8. »
  239. Zaun, Landkapitel 106-119, Kirche 107-111; Kdm. 306-309; Dehio Hessen (1982) 729f.; vor allem Wagner, Baugeschichte 20-36. »
  240. Aufgezählt bei Wagner, Baugeschichte 21. »
  241. Vgl. Helwich, Syntagma 327 und unten Nr. 465»
  242. Wagner, Baugeschichte 27. »
  243. Ebd. 28f. »
  244. Vgl. ebd. 29-31. »
  245. Vgl. Zaun, Landkapitel 271-296; Luthmer (1907) 16-24; Kdm. 310-334; Dehio Hessen (1982) 761-765; Kratz, Rüdesheim 51ff.; Anton Schmitt, Rüdesheim und seine Stadtteile. In: Seufert, Ländlein 228-37. »
  246. Bodmann 1, 344-350. »
  247. Vgl. Wolfgang L. Roser, Die Niederburg in Rüdesheim. Ein Befestigungsbau des Erzbistums Mainz im Rheingau. In: Nass. Ann. 101 (1990) 7-29. »
  248. Dehio Hessen (1982) 761. »
  249. Ebd. 763. »