Die Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises

Vorbemerkung zur Einleitung

Nachträge und Korrekturen zu den Katalognummern wurden noch nicht konsequent für die Einleitung berücksichtigt und entsprechend nachgetragen. Bisher konnten nur Fehler der Datenumsetzung und kleinere nicht sinntragende Fehler systematisch behoben werden, nicht jedoch Nachträge und neue Deutungen.

Mainz, im September 2021

Rüdiger Fuchs

Geleitwort

Der 43. Band des deutschen Inschriften-Werkes wird hiermit als 5. Band der Mainzer Reihe von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz vorgelegt, die seit relativ kurzer Zeit an dem von allen deutschen Akademien betriebenen Inschriften-Unternehmen beteiligt und erst seit 1985 durch die Bereitstellung der nötigen Finanzmittel imstande ist, sich auch den epigraphischen Quellen des Landes Hessen zuzuwenden. Immerhin ist 1994 schon ein erster, die hessische Bergstraße betreffender Band aus Mainzer Produktion erschienen und soll demnächst ein dritter Band für den Landkreis Darmstadt-Dieburg und die Stadt Darmstadt zum Druck gelangen.

Ob die Geschichte wirklich die Lehrmeisterin fürs Leben ist, wie seit Jahrhunderten behauptet wird, darüber kann man im Rückblick auf längst und auf jüngst vergangene Zeiten gewiß verschiedener Meinung sein; daß sie aber das Gedächtnis der Menschheit ist und der menschlichen Erinnerung dient, das ist wohl unbestritten. In dieser Hinsicht trifft sich das Bemühen der Geschichtsforscher mit dem natürlichen Bestreben der Menschen, Personen und Fakten der eigenen Zeit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und der Nachwelt zu überliefern, was jetzt aus verschiedensten Gründen vom Geschehen diesem oder jenem oder allen als wichtig und bedeutsam erscheint. Es gleichsam zu verewigen, will freilich nicht einmal in Inschriften auf hartem Material gelingen, auf Stein oder Erz, wenn willkürliche oder unbedachte Zerstörungen drohen, wie in unserem zu Ende gehenden Jahrhundert mehr als je zuvor. So wird die Epigraphik mit ihrer Kunst und ihren Kenntnissen zum Helfer für historische Erinnerung.

Die Inschriften-Kommission der Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur dankt ihrer Mitarbeiterin, Frau Dr. Yvonne Monsees, für ihr großes Engagement, mit dem sie sich der ihr übertragenen Aufgabe der Erfassung der Inschriften im hessischen Rheingau-Taunus-Kreis gewidmet hat, der ihr seit ihrer 1986 im Druck erschienenen Mainzer Dissertation landeskundlich und historisch wohl vertraut war. Sie führt nun den interessierten Benutzer ihres stattlichen Bandes von der nassauischen Residenz in Idstein im Taunus zu den sehenswürdigen und wegen mancher Schätze berühmten Klöstern am Rhein, beispielsweise Eberbach, dem Erbbegräbnis der für die hessische Geschichte so wichtigen Grafen von Katzenelnbogen, wo rund 140 Grabinschriften bekannt sind. Und daß die Pfarrkirche von Kiedrich mit ihrem Gestühl ein herausragendes Werk deutscher Flachschnitzerei in der Frühen Neuzeit ist, das uns außerdem mit rund 50 auch vom epigraphisch-künstlerischen Standpunkt interessanten Inschriften beschenkt, wer wüßte das nicht? Man soll und darf es durchaus merken, daß die Bearbeiterin auch von ihren besonderen kunsthistorischen Interessen geleitet wurde. Dem Benützer ihres Bandes, sei er nun Wissenschaftler oder Wanderer durchs Land, werden die Illustrationen helfen, die die Photographen der Mainzer Akademie, Herr Klemens Bender und Herr Thomas G. Tempel, mit ihrer Kunst dem Unternehmen zur Verfügung gestellt haben. Wie ihnen gebührt auch allen anderen Mitarbeitern der Mainzer Inschriften-Kommission ein warmer Dank für ihre kollegiale Hilfeleistung bei der Bewältigung vieler Probleme und beim Zustandekommen der Publikation.

Der Schreiber dieses Geleitwortes möchte sich als Vorsitzender der Kommission mit solchem Dank zum Sprecher vieler machen in- und außerhalb der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, in- und außerhalb des die Finanzierung sichernden Landes Hessen, zum Sprecher auch sowohl der Zeitgenossen wie nachfolgender Generationen, die sich der Geschichte und ihrer Überlieferung verpflichtet gefühlt haben, fühlen und fühlen werden.

Mainz, im März 1997

Harald Zimmermann

[Druckseite IX]

Vorwort

Die Vorarbeiten zu dem vorliegenden Inschriftenband wurden im November 1985 begonnen, nachdem die Inschriften-Kommission der Akademie der Wissenschaften und der Literatur zu Mainz den Rheingau-Taunus-Kreis als ersten hessischen Landkreis für die Bearbeitung innerhalb des deutschen Inschriftenwerkes ausgewählt hatte. Grundlage der Sammlung war das 1965 erschienene Kunstdenkmalinventar für den Rheingaukreis, während für den ehem. Untertaunuskreis auf ältere Literatur und andere Quellen zurückgegriffen werden mußte. Hinzu kam die gründliche Auswertung der umfangreichen handschriftlichen Überlieferung im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden.

Ein inhaltlich so weit gestreutes und differenziertes Material wie das vorliegende kann nur dann erfolgreich erfaßt und bearbeitet werden, wenn zahlreiche Kräfte zusammenwirken. So ist es eine angenehme Pflicht, Dank zu sagen all denjenigen Institutionen und Privatpersonen, die, im Katalog an entsprechender Stelle genannt, zum Gelingen des Inschriftenbandes mit Rat und Hilfe tatkräftig beitrugen und ihn fördernd unterstützten. Allen kirchlichen und öffentlichen Einrichtungen, die dem Unternehmen interessiert und aufgeschlossen gegenüberstanden, ist für den gewährten Zugang zu Inschriftenstandorten, für die Bereitstellung von Materialien und für Unterstützung in jeder Form herzlich zu danken; stellvertretend für viele andere gilt dabei mein herzlicher Dank der Verwaltung der Staatsweingüter des Landes Hessen in Kloster Eberbach und ihrem Betriebsleiter, Günter Ringsdorf, dem Hessischen Hauptstaatsarchiv (Wiesbaden), und dort Dr. Hartmut Heinemann, sowie dem Landesamt für Denkmalpflege, Hessen (Wiesbaden), dort vornehmlich Dagmar Söder, für regen Austausch und Einsichtnahme in ihr noch ungedrucktes Manuskript der Denkmaltopographie Untertaunus. Neben vielen anderen Privatpersonen zeigten sich vor allem die Herren Dr. h.c. Josef Staab (Johannisberg) und Wolfgang Riedel (Hallgarten) offen für einen langjährigen, wechselseitigen Austausch in zahlreichen Fragen; auch begleiteten sie freundschaftlich das Wachsen und die Auseinandersetzung mit dem nicht immer einfach zu bewältigenden Material. Meinen engsten Freunden sei an dieser Stelle gleichfalls für ihre geduldige und fördernde Unterstützung gedankt.

Der Reichtum und die Vielschichtigkeit des inschriftlichen Materials dieses Bandes erforderte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Von den befreundeten Arbeitsstellen der Akademien der Wissenschaften erhielt ich vor allem aus Heidelberg (Dr. Anneliese Seeliger-Zeiss, Dr. Harald Drös), Göttingen (Dr. Christine Wulf, Dr. Sabine Wehking) und Berlin (Dr. Klaus Hallof) wertvolle Anregungen und Hinweise. Auch die Mitarbeiter benachbarter Arbeitsstellen innerhalb der Mainzer Akademie, besonders Dr. Ute Ecker sowie Dr. Dieter Rübsamen und Dr. Wolf-Dietrich Zernecke, trugen durch ihre weiterführenden Hinweise zum Entstehen des Buches bei.

Frau Christine Göhring, der Lektorin der Mainzer Akademie, danke ich für ihre Hilfe bei der technischen Herstellung.

Innerhalb der Mainzer Inschriften-Kommission ist Susanne Kern ebenso wie Gepa Spitzner für manchen wertvollen kunsthistorischen Rat zu danken, letztgenannter zudem für die überaus sorgsame Mithilfe beim abschließenden Korrekturlesen. In der Anfangsphase war Klemens Bender und nach seinem Ausscheiden Thomas G. Tempel mit der fotografischen Aufnahme der inschriftlichen Denkmäler betraut. Herrn Tempel kommt dabei besonderer Dank für seinen um hohe Qualität bemühten Einsatz zu.

Nicht an letzter, sondern an hervorgehobener Stelle ist die Leistung der drei Fachkollegen der Mainzer Inschriftenarbeitsstelle zu würdigen. Ohne ihr Wirken wäre der Inschriftenband nicht in der vorliegenden Form erschienen. Es ist unmöglich, alle Facetten jahrelangen Miteinanders hier auflisten zu wollen, die Grundlagen sind für den herzlichen Dank, den ich an dieser Stelle ausspreche. Sicherlich kann auch nicht allen Aspekten die entsprechende Würdigung zuteil werden, die ihnen gebührt. Soviel sei gesagt: Alle Übersetzungen lateinischer Texte wurden von Herrn Dr. Sebastian Scholz überprüft, der zudem selbst alle Übersetzungen schwieriger Texte kenntnisreich und um die optimale Version ringend vornahm. Hinzu kam sein unermüdlicher Einsatz in poetologischen und inhaltlichen Fragen, der in Form von Verbesserungsvorschlägen entscheidend in die Kommentierung etlicher Katalognummern einfloß - stellvertretend seien hier die Kommentare zu den Nrr. 4, 103, 315-320 und 526 hervorgehoben. Herrn Dr. Eberhard J. Nikitsch ist für viele anregende Gespräche, Hinweise und seine stilsichere Kritik ebenso wie für sein sorgsames Korrekturlesen gedankt, dem er sich wie Herr Scholz [Druckseite X] unterzog. Darüber hinaus begleitete er die lange Entstehungszeit des Bandes verständnisvoll und aufmunternd. Dem „wissenschaftlichen Senior” der Mainzer Arbeitsstelle, Herrn Dr. Rüdiger Fuchs, der mich in die mittelalterliche und frühneuzeitliche Epigraphik einführte, gilt mein besonderer Dank. Er setzte sich mit dem facettenreichen und schwierigen Material des Rheingau-Taunus-Bandes über Jahre hinweg immer wieder akribisch prüfend und zeitintensiv auseinander. Seine jedes Detail beleuchtende, konstruktive Kritik und seine gewissenhaften, aus reichem Wissen schöpfenden Korrekturhinweise galten in erster Linie Leseproblemen, paläografischen und hilfswissenschaftlichen Fragestellungen, umfaßten aber darüber hinaus auch viele andere Aspekte. Es gelang ihm, durch unzählige wertvolle Ratschläge die Kommentierung insgesamt zu bereichern und mit großem persönlichem Einsatz mitzubestimmen. Darüber hinaus sind ihm die Abschlußkorrektur des gesamten Typoskripts wie auch die technische Betreuung bis zur Drucklegung zu verdanken.

Herrn Prof. Dr. h.c. Dr. Dr. Harald Zimmermann (Tübingen) als Vorsitzendem der Mainzer Inschriften-Kommission ist mein abschließender Dank für sein Engagement bei der Einrichtung der beiden für das Bundesland Hessen zuständigen Arbeitsplätze, für seine geduldige und ausgleichende Begleitung der langen Produktionszeit des Bandes und sein förderndes Interesse an epigrafischer Arbeit gewidmet.

Mainz, im April 1997

Yvonne Monsees

1. Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

Vorbemerkungen und Benutzungshinweise

Der vorliegende Band enthält die mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Inschriften des Rheingau-Taunus-Kreises bis zum Jahre 1650. Aufgenommen wurden erhaltene und der Bearbeiterin zugängliche Inschriften mit ihren Trägern, auch solche in privatem Besitz oder in öffentlichen Sammlungen, soweit ihre Herkunft aus dem oder ihre Anfertigung für Orte oder Personen innerhalb des Kreisgebietes feststellbar war. Inschriftenträger, die erst in jüngerer Zeit in das Bearbeitungsgebiet gelangten, wurden nicht berücksichtigt. Auch die in kopialen Abschriften, Nachzeichnungen, im Druck oder auf Fotos überlieferten Inschrifttexte wurden aufgenommen und entsprechend gekennzeichnet. Bei der Erfassung wurde größtmögliche Vollständigkeit angestrebt.

Die Inschriften im Katalogteil sind chronologisch geordnet und orientieren sich in Aufnahme, Kommentierung und Edition an den Bearbeitungsrichtlinien des Inschriften-Unternehmens der Deutschen Akademien. Inschriften des jüdischen Kulturkreises wurden ebensowenig berücksichtigt wie reproduzierbare Inschriften (etwa auf Ton- und Ofenplatten, Münzen, Siegeln etc.); Fragmente mit nur einem bis zwei Buchstaben, der Kreuztitulus inri sowie Runen, Steinmetz-, Meister-, Goldschmiede- und Beschauzeichen blieben von der Aufnahme ausgeschlossen, sofern sie nicht im Zusammenhang mit einer Inschrift stehen. Im Falle von Flurdenkmälern und Grenzsteinen wurden nur die auffindbaren und in der Literatur besprochenen, nur in begründeten Einzelfällen die in Archivalien leicht zugänglichen Stücke aufgenommen. Unberücksichtigt blieb dabei jedoch die Auswertung des reichen archivalischen Materials ehemaliger Grenzbegehungen und Absteinungsprotokolle. Kamen in einem Standort mehrere Jahreszahlen bzw. aus Initialen bestehende Inschriften gemeinsam vor, so wurden sie unter einer Katalognummer zusammengefaßt und unter dem frühesten Beleg eingeordnet.

Bei der Gliederung der einzelnen Katalognummern wurde folgendes Schema eingehalten:

Die Kopfzeile jeder Inschrift zeigt in der Mitte den letztbekannten Standort in seiner heutigen Schreibweise und Bezeichnung; ist die Herkunft eines Inschriftenträgers von einem anderen Standort bekannt, so wird dieser in Klammern hinzugefügt. Bei Verbandsgemeinden wurde der Name des Ortsteils als Standortbezeichnung gewählt. Im Register findet man einen entsprechenden Verweis auf die heutige Zugehörigkeit des Ortes zur jeweiligen Verbandsgemeinde. Ehemalige Klöster und Stifte werden mit ihrem gängigen Namen bezeichnet; vielfach befinden sich ihre Inschriftenträger in den heute als Pfarrkirchen genutzten Gebäuden und sind auch unter deren Namen aufgeführt.

1 In der Kopfzeile links fortlaufende Katalognummer.
Kennzeichen verlorener Inschrift.
(†) Kennzeichen verlorener Inschrift in Sammelnummer bzw. Hinweis auf erhaltenen Träger bei verlorener Inschrift.
1400 Datierung in der Kopfzeile rechts; es handelt sich in der Regel um das in der Inschrift mitgeteilte oder sonstig ermittelte Entstehungsjahr der Inschrift. Die Inschriften stehen in chronologischer Reihenfolge. Unter der stillschweigenden Annahme, daß Grabinschriften kurz nach dem Todesfall hergestellt wurden, sind alle Grabmäler unter dem Todesdatum eingeordnet, wenn nicht konkrete Informationen zur Herstellungszeit vorliegen. Bei bewußt konzipierter Wiederverwendung eines Inschriftenträgers werden die Inschriften unter dem frühesten Datum eingeordnet und gemeinsam ediert, bei zufälliger Wiederverwendung dagegen getrennt zum jeweiligen Entstehungsjahr unter Verweis auf den Träger eingeordnet. Bei undatierten Inschriften erfolgt die Bestimmung der Entstehungszeit aufgrund von paläographischen, stilistischen oder anderen Kriterien.
1400? Bei unsicheren Datierungen steht ein Fragezeichen. [Druckseite XII]
(1400) Von der Herstellungszeit abweichende Jahresangaben werden durch runde Klammern gekennzeichnet.

Der auf die Kopfzeile folgende Absatz beginnt in der Regel mit der Benennung der Inschriftenart und des -trägers. Es folgen Informationen zu möglichen Versetzungen innerhalb eines Standortes bzw. zur Herkunft, sofern diese zu ermitteln sind, sowie zum aktuellen Standort des Inschriftenträgers. Es folgen Hinweise auf Ikonographie und Gestaltung, zur Anbringung der Inschriften am Träger, zu Material und Erhaltungszustand. Die möglichst genauen Beschreibungen gehen stets vom Blickpunkt des Betrachters aus, ausgenommen sind Wappenblasonierungen. Bei verlorenen Inschriften schließen sich am Ende des Abschnittes der Nachweis der Textvorlage an, ansonsten die Maße (in cm) des Inschriftenträgers und der Buchstaben (möglichst am N gemessen), schließlich die Schriftbezeichnung. Am Rand steht bei abgebildeten Inschriften die zugehörige Nummer des Tafelteils.

Bei der Wiedergabe der Inschrifttexte wurden folgende Zeichen verwendet:

A,B,C Kennzeichnung mehrerer Inschriften auf einem Träger durch Großbuchstaben. Texte werden fortlaufend wiedergegeben, wenn es sich nicht um metrische Inschriften handelt; diese werden versweise angeordnet.
/ Kennzeichnung des Zeilenendes auf dem Träger bzw. der Ecken bei Umschriften.
// Kennzeichnung des Übergangs in ein anderes Inschriftfeld.
( ) Kennzeichen für die Auflösung von Abkürzungen ohne Wiedergabe der Kürzungszeichen; bei nur abschriftlich bekannten Texten wird im Regelfall keine Markierung vorgenommen, es sei denn, daß dem Gewährsmann die korrekte Wiedergabe solcher gekürzten Texte zugetraut werden kann.
[ ] Kennzeichnung von rekonstruierbaren Textverlusten, Ergänzungen aus Buchstabenresten, aus kopialer Überlieferung oder mittels Konjekturen.
[...] Kennzeichnung von nicht mehr ergänzbaren Textverlusten durch Punkte auf der Zeile. Bei geringen Verlusten wird so in etwa der Umfang des verlorenen Teiles angezeigt, während bei größeren Verlusten nur drei Punkte mit weiterem Abstand gesetzt sind.
<...> Kennzeichnung von bei der Inschriftherstellung absichtlich freigelassenen Stellen, etwa für geplante, oft nicht ausgeführte Nachträge. Die Klammern können Punkte oder den tatsächlichen Nachtrag enthalten.
NE Kennzeichnung von Ligaturen durch kleine, unter die Zeile gesetzte Bögen.

Im Anschluß an den Text folgen, außer bei formelhaften und häufig wiederkehrenden Inschriften, die Übersetzung, gegebenenfalls separat die Auflösung des Tagesdatums, die Nennung der am Träger befindlichen Wappen und die Angabe der Vers- oder Reimform. Um die Abstammungslinien deutlicher zu machen, gilt folgendes Verfahren: An erster Stelle wird das Mittel- bzw. Allianzwappen genannt, darauf folgen, wiederum jeweils durch einen Strichpunkt getrennt, die Wappen der linken (meist Vaterseite), dann die der rechten Seite (meist Mutterseite). In der einschlägigen Literatur nicht nachweisbare oder nicht identifizierbare Wappen und Hausmarken werden blasoniert.

Der Kommentarteil umfaßt den paläographischen Befund, gegebenenfalls text- und gattungskritische Erläuterungen, Hinweise zur Biographie der inschriftlich genannten Personen, zu historischen Einordnungen und Hintergründen, zu Datierungen sowie zu philologischen und kunsthistorischen Fragestellungen.

Der Apparat nimmt in Buchstabenanmerkungen Stellung zu textkritischen Problemen, älteren Überlieferungen, abweichenden Lesungen und zu Formen der im Text vorkommenden Zeichen, während die Ziffernanmerkungen Zitat- und Literaturnachweise, gegebenenfalls auch ergänzende inhaltliche Erläuterungen enthalten.

Abschließend werden die erreichbaren, chronologisch geordneten Nachweise der Inschrift angefügt; sie berücksichtigen auch im Einzelfall zeichnerische oder fotografische Wiedergaben des Textes.

Im zehnteiligen Register am Ende des Bandes sind die edierten Texte und ihre Träger nach unterschiedlichsten Gesichtspunkten mit Verweisen auf die jeweilige Katalognummer erschlossen.

Angestrebt war die Abbildung möglichst vieler Inschriftenträger, um dem Benutzer angesichts ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit ein möglichst breites Spektrum vor Augen stellen zu können und um eine angemessene Auseinandersetzung mit der Materie zu ermöglichen. Den Schluß des Bandes bilden Pläne zu den heutigen Standorten von Inschriftenträgern in Eberbach und Kiedrich sowie Tafeln zu Steinmetz- und Meisterzeichen.

Zitationshinweis:

DI 43, Rheingau-Taunus-Kreis, Einleitung, 1. Vorwort, Vorbemerkungen und Benutzungshinweise (Yvonne Monsees), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di043mz05e0003.