Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)

Nr. 390† Boppard, ehem. Benediktinerinnen-Kloster Marienberg 1654

Beschreibung

Grabplatte der Äbtissin Maria Margaretha Zandt von Merl. Im Jahr 1773 von d'Hame in Abschrift und in Nachzeichnung in der Klosterkirche überliefert, ging das Grabdenkmal vermutlich mit deren Abriß 1802 unter. Hochrechteckige Platte mit Umschrift (A) zwischen Linien, im Feld Wappen der Verstorbenen im Kranz, in den Ecken vier weitere bezeichnete Ahnenwappen (B).

Nach d'Hame (Nachzeichnung).

  1. A

    Anno 1654 12 decembris obiit reverendaa) ac praenobilis domina Maria Margaretha Zantin a Merl abbatissa huius monasterii quae 30 annisb) bene praefuit aetatis 74 cuius anima requiescat in pace

  2. B
    von Zant Bechlin von Siersberg 
    Stet zu Gis von Kellenbach 

Übersetzung:

Im Jahr 1654 am 12. Tag des Dezembers starb die hochwürdige und wohledle Frau Maria Margaretha Zandt von Merl, Äbtissin dieses Klosters, dem sie 30 Jahre lang gut vorstand, im Alter von 74 Jahren. Deren Seele möge in Frieden ruhen.

Wappen:
Zandt von MerlBechel von Siersberg
Stetzgis von TreisKellenbach

Kommentar

Die laut Inschrift im Jahr 1580 geborene Maria Margaretha1) war eines der zahlreichen Kinder aus der Ehe des kurtrierischen Landhofmeisters und Oberamtmannes Johannes Zandt von Merl mit Hildegard Bechel von Siersberg. 1623 zur Koadjutorin der Marienberger Äbtissin Amelia Zandt von Merl2) - ihrer Tante - bestimmt, folgte sie dieser im darauffolgenden Jahr im Amt und regierte das damals nur noch mit 41 Nonnen besetzte Kloster während der schwierigen Zeit des 30jährigen Krieges3).

Textkritischer Apparat

  1. veneranda d'Hame I 2, 617 und II 2 453.
  2. annis triginta d'Hame I 2, 617; annis 30 d'Hame II 2, 453.

Anmerkungen

  1. Vgl. zum Folgenden Humbracht, Zierde Taf. 197.
  2. Vgl. Nr. 340.
  3. Vgl. dazu Rhein. Antiquarius II 5, 298ff. und Stein, Dreißigjähriger Krieg 59ff. mit der Abb. eines französischen Schutzbriefes von 1644 für Kloster Marienberg.

Nachweise

  1. d'Hame, Confluvium I 2, 617 und II 2, 453 und nach S. 661 (Nachzeichnung, bez. Nr. 4).
  2. Kubach/Verbeek, Denkmälerinventar I 156.
  3. Kdm. Rhein-Hunsrück 2.1, 293.

Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 390† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0039006.