Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)

Nr. 441 Boppard, ehem. Benediktinerinnen-Kloster Marienberg 1684

Beschreibung

Epitaph des Klostergeistlichen Maternus Kutthaeus. Im Jahr 1773 durch d'Hame in Abschrift überliefert, befand es sich damals innen im nördlichen Bereich der Kirche (in der Nähe des ehemaligen Matthiasaltars) wurde spätestens nach deren Abriß im Jahre 1802 als Bodenplatte im Durchgang des sogenannten Viehhauses1) verwendet. Ehemals querrechteckige, schmucklose Platte aus Basalt mit dreizeiliger Inschrift. Erhalten hat sich nur noch die linke Hälfte der in der Mitte geteilten Platte.

Erg. nach d'Hame.

Maße: H. 39, B. 39 (frgm.), Bu. 4,5 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Bild zur Katalognummer 441: Linke Hälfte der in der Mitte geteilten Platte des Epitaphs für den Klostergeistlichen Maternus Kutthaeus

Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz [1/1]

  1. 1684a) OBIIT [R(EVERENDVS) D(OMINVS)] / M[ATER]NVSb) K[VTTHAEVS] / P[ATER HVIVS MONASTERII]

Übersetzung:

1684 verstarb der ehrwürdige Herr Maternus Kutthaeus, Pater dieses Klosters.

Kommentar

Aus Bous bei Remich stammend, legte Maternus Kutthaeus2) 1642 seine Profeß als Mönch des Benediktiner-Klosters St. Matthias vor Trier ab. Zunächst Küchenmeister des Klosters, fungierte er ab 1670 in direkter Nachfolge von Pater Petrus Fankell3) als Propst und Beichtvater des Klosters Marienberg und erhielt ein vergleichbar bescheidenes Epitaph4).

Textkritischer Apparat

  1. Anno 1684 d'Hame.
  2. Die Buchstabenfolge ATER wurde abgearbeitet.

Anmerkungen

  1. Vgl. die Abb. bei Kdm. Abb. 186.
  2. Vgl. zu ihm Becker, Benediktinerabtei 737f.
  3. Vgl. Nr. 417.
  4. Aufgrund seiner durch die St. Mattheiser Überlieferung und d'Hame gleichermaßen mitgeteilte Profeßzeit von 44 Jahren (vgl. dazu Becker, Benediktinerabtei 738) müßte Kutthaeus im Jahr 1687 verstorben sein; möglicherweise liegt daher bei der eindeutig zu lesenden 4 der Grabinschrift ein Fehler des Steinmetzen vor.

Nachweise

  1. d'Hame, Confluvium II 2, 630.
  2. Kubach/Verbeek, Denkmälerinventar I 156.
  3. Kdm. Rhein-Hunsrück 2.1, 294.

Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 441 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0044107.