Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 408 St. Goar, Museum Schloß Rheinfels 1663
Beschreibung
Grabkreuz für den landgräflich-hessischen Zöllner Martin Fischbach, spätestens seit 1980 im Hof des damals eröffneten Museums1) aufgestellt. Einfaches, gut erhaltenes Kreuz aus Basalt mit profiliertem Rand und unbeschrifteter Rückseite. Die 11zeilige Inschrift ist auf die Kreuzarme und den Kreuzstamm verteilt, in der Kreuzvierung unterbrochen von einer großen Marke im Wappenschild.
Maße: H. 64, B. 44, Bu. 3 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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A(NNO) 1663 / STARB H(ERR) / MARTI(N) // FISCH=/BACH // 17 IAHR / GEWES//ENER / NACH//GENGERa) / VND BESE=/HER · AM / ZOLL ALHIER / ZV SANCT / GOAR
Martin Fischbach2) |
Textkritischer Apparat
- E klein an die senkrechte Cauda des G ligiert.
Anmerkungen
- Vgl. dazu Ensgraber, Museum pass. - Die Herkunft des in der bisherigen Literatur nicht behandelten Grabkreuzes ist unbekannt.
- Teilweise aus den Initialen M F B gebildete Marke Nr. 104.
- Vgl. dazu Schaaf, Familienbuch Oberwesel 560.
- Vgl. dazu Demandt, Rheinzollerbe 1, 64 und ebd. 2, 174 mit dem Eid der Nachgänger und Beseher von 1565.
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 408 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0040805.
Kommentar
Die breit proportionierte Kapitalis ist teilweise mit erhöhten Versalien versehen. Worttrenner fehlen.
Der noch 1648 in Oberwesel als Pate bezeugte Martin Fischbach3) übte am St. Goarer Zoll die wohl im Verlauf des 17. Jahrhunderts in einer Person vereinigten Ämter des Nachgängers und Besehers4) aus. Nur dem Zollschreiber unterstellt, hatte er in dieser Funktion das Anlegen der Schiffe zu überwachen und die Angaben der Schiffer über die von ihnen zu verzollenden Waren zu überprüfen und zu verzeichnen.