Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)

Nr. 378† Boppard, Karmeliterkirche 1649?

Beschreibung

Grabplatte der Gertrud Schweickart geb. Mertloch. Im Jahr 1856 im Boden des Seitenschiffs "an der untern Kirchenthüre" nachgewiesen, 1886 noch vorhanden, heute verschollen. Der genaue Wortlaut der Grabinschrift ist nicht bekannt, nur, daß es sich bei der Verstorbenen um "Gertr. Mertlochin, Frau des Ant. Schweighart, † 1619"1) gehandelt hat. Dagegen sind im Rhein. Antiquarius wenigstens die mit "Namen" bezeichneten "Familienzeichen" dieser damals noch "ganz gut erhaltene(n)" Grabplatte überliefert.

Nach Rhein. Antiquarius.

  1. Mertloch Schweikart

Wappen:
Mertloch2)Schweickart3)

Kommentar

Bei der Verstorbenen4) handelte es sich vermutlich um die älteste Tochter aus der Ehe des Bopparder kurtrierischen Beamten Johannes Mertloch mit Anna Lorbecher5). Die zwischen 1618 und 1634 als Patin bezeugte Gertrud war seit etwa 1627 mit dem Bopparder Schöffen Anton Schweickart6) kinderlos verheiratet. Der etwa ab 1638 in Bacharach als Zollschreiber amtierende Anton war 1645 kurtrierischer Rat und Oberschultheiß in Oberwesel und stiftete in demselben Jahr gemeinsam mit seiner Frau ein "ewiges anniversarium vnnd allmosen" für die Karmeliterkirche in Boppard7). In zweiter Ehe war er seit 1650 mit Maria Portz verheiratet. Aus all diesen Informationen folgt, daß Gertrud vor 1650 verstorben ist und offensichtlich in die Grablege der Familie nach Boppard zurückgeführt wurde. Als Todesjahr kommt wegen der Verlesemöglichkeit von 4 zu 1 nur 1649 in Frage.

Anmerkungen

  1. So Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler 571.
  2. Aussehen nicht überliefert; vgl. aber das schlecht erhaltene Wappen auf der Grabplatte ihrer Mutter (wie Anm. 5).
  3. Aussehen nicht überliefert.
  4. Vgl. zum Folgenden Frauenberger, Bürgerbuch 1, 521
  5. Vgl. zu seiner vermutlichen (verlorenen) Grabplatte Nr. 368 und zu ihrer erhaltenen Grabplatte Nr. 386.
  6. Vgl. zum Folgenden Frauenberger, Bürgerbuch 1, 521 und 742.
  7. Vgl. die Überlieferung der 1661 bestätigten Urkunde in Archivium fol. 208-210.

Nachweise

  1. Rhein. Antiquarius II 5, 531.

Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 378† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0037808.