Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)

Nr. 250 St. Goar, Evang. Stiftskirche 1597

Beschreibung

Fragment der Grabplatte eines Unbekannten. Entdeckt im Juli 2000 während Ausschachtungsarbeiten zum Einbau einer Kirchenheizung, gegenwärtig rechts neben der Treppe zur Krypta aufgestellt. Die Grabplatte diente als Füllmaterial einer bis dahin unbekannten Gruft im westlichen Mittelschiff. Oberes Drittel einer schmalen Platte mit Umschrift (A) zwischen erhöhten Leisten, im Feld Rollwerktafel mit stark abgetretener, mehrzeiligem Grabgedicht (B), von dem noch vier Zeilen zu sehen sind.

Maße: H. 62,5, B. 63, Bu. 6,5 (A), 5 (B) cm.

Schriftart(en): Fraktur mit Kapitalis.

Bild zur Katalognummer 250: Fragment der Grabplatte eines Unbekannten

Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz [1/1]

  1. A

    AN(N)O DOMINI · 1597 / den · 15 · AVGVST I[sta) - - - / - - - / - - -b) v]erleyeb) Amen

  2. B

    Das walt Gott hie sch[la]f Ich fein In [- - -]einc) W[- - -] [- - -]

Kommentar

Bei der sorgfältig gearbeiteten Platte ist der Text in Fraktur und die Datumsangabe in feinstrichiger Kapitalis ausgeführt. Als Worttrenner dienen kleine Dreiecke.

Der in Ansätzen nachvollziehbare Text des Grabgedichtes weist auf das Begräbnis eines Kindes hin.

Textkritischer Apparat

  1. Vermutlich zu ergänzen Ist in Gott seliglich verschieden.
  2. Vermutlich zu ergänzen dem/r Gott eine fröhliche Auferstehung.
  3. Vermutlich zu ergänzen meinem Ruhebettelein.

Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 250 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0025004.