Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 244 Boppard, Ebertor (Rheinallee 50) 1595
Beschreibung
Grabplatte des Bopparder Bäckers Weirich Krai. Ursprünglich wohl im Boden der Karmeliterkirche, befindet sie sich spätestens seit 1885 an der hofseitigen Wand der Erweiterung des Ebertors1). Große schmale Platte aus Basalt mit Umschrift zwischen Linien, im Feld oben in einer flachen Rundbogennische reliefiertes Brustbild des Verstorbenen mit Mantel und Halskrause, die Hände gefaltet. Darunter Tafel mit Wappen im Kranz. Gut erhalten, linke Leiste nicht beschriftet.
Maße: H. ca. 185, B. 75, Bu. 5 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
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Weirich Krei2) |
Textkritischer Apparat
- In der Mitte der Jahreszahl alte Beschädigung.
- Sic!
- Die untere Leiste steckt im Boden, Text erg. nach Foto Nick.
Anmerkungen
- So NN., Eberbacher Hof Nr. 25.
- Initialen WK erhaben und ligiert.
- Vgl. zum Folgenden Frauenberger, Bürgerbuch 1, 416.
- Vgl. dazu Stollenwerk, Boppard 126f.
- Vgl. dazu Kreuzberg, Bopparder Karmel 103.
Nachweise
- Foto um 1900 (Glasplatte) von Jean Nick, Boppard (Privatsammlung Heinrich Nick, Boppard).
- Kubach/Verbeek, Denkmälerinventar I 247.
- Kdm. Rhein-Hunsrück 2.1, 466 mit Abb. 336.
- Pauly, Beiträge 1 mit Abb. S. 80.
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 244 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0024409.
Kommentar
Als nur bei der Datumsangabe eingesetzte Worttrenner der unauffälligen Kapitalis dienen Quadrangeln.
Weirich3), Sohn des Emmerich Krai (Krei, Kreen) aus Nassau (Rhein-Lahn-Kreis), war seit etwa 1570 in kinderloser Ehe mit Lucia, Witwe des Hans Spieß, verheiratet und arbeitete als Bäcker im nicht in die Stadtmauer einbezogenen Bopparder Vorort Niedersburg4). Aufgrund dessen Nähe zur Karmeliterkirche dürfte der Bäcker dort begraben worden sein. Zudem betreuten die Karmeliten die Marienbruderschaft der Bäcker5).