Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 187† Boppard, Karmeliter-Kloster 1526
Beschreibung
Grabplatte des Priors Cornelius Castenholtz. Noch vor 1675 im Boden des Kreuzgangs überliefert, dürfte sie mit dem Abbruch der Klostergebäude im Jahr 1728 verschwunden sein. Ausführung unbekannt.
Nach Milendunck.
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Anno domini 1525 ianuarii 12 obiit venerabilis in christo pater frater Cornelius Castenholtz quondam huius conventus lector et prior cuius anima requiescat in pace amen
Übersetzung:
Im Jahr des Herrn 1525 am 12. Januar verstarb der ehrwürdige Vater in Christus, Bruder Cornelius Castenholtz, einst Lektor und Prior dieses Konvents, dessen Seele in Frieden ruhen möge, Amen.
Anmerkungen
- Vgl. zum Folgenden die biographischen Notizen bei Milendunck fol. 56 und den Hinweis bei Klein, Boppard 301.
- Vgl. dazu Nr. 173.
- Vgl. dazu Koch, Karmelitenklöster 37.
- Vgl. dazu Einleitung Kap. 1.
Nachweise
- Milendunck, Historia fol. 57.
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 187† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0018705.
Kommentar
Cornelius Castenholtz hatte als Lektor einen der niederen Weihegrade inne, der ihm die Unterstützung priesterlicher Handlungen erlaubte. Seit 15201) als Prior des Klosters tätig, förderte er 1521 die Renovierung des Kapitelsaals2) und wurde vermutlich deswegen auch dort begraben. Seine Grabplatte ließ man jedoch in den Boden des Kreuzgangs vor dem Eingang zum Kapitelsaal ein. Da Milendunck das Todesdatum in seiner Chronik unter dem Jahr 1526 verzeichnet und der Nachfolger von Castenholtz ebenfalls für dieses Jahr bezeugt ist3), dürfte das Todesdatum in der Grabinschrift nach dem Trierer Stil4) berechnet worden sein.