Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 185(†) Oberwesel, Kath. Pfarrkirche Unserer Lieben Frau 1.V.16.Jh., 1657
Beschreibung
Wandmalerei mit Kreuzigung am vierten Pfeiler des nördlichen Seitenschiffs. Hochrechteckiges Bild mit Christus am Kreuz, darunter Maria und Johannes Evangelist, am Kreuzbalken Täfelchen mit schwarz auf Weiß gemaltem Titulus (A). Daneben steht (unbezeichnet) der hl. Valentin im bischöflichen Ornat, den Blick auf ein zu seinen Füßen verdreht liegendes, epilepsiekrankes Kind gerichtet. In der linken unteren Ecke später hinzugefügter Wappenschild mit Initialen und Jahreszahl (B). Temperamalerei auf Kreidegrund, 1895-98 durch den Kölner Maler W. Batzem1) stark überarbeitet.
Maße: H. 174, B. 113, Bu. 3 (A), 1,5 (B) cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
- A
I(ESVS) N(AZARENVS) R(EX) I(VDEORVM)2)
- B
N. B. / G. F. / 1657
unbekannt3) |
Anmerkungen
- Vgl. zu ihm Kern.
- Joh 19,19.
- Schmales Hakenkreuz, bewinkelt von den Initialen N. B. G. F. belegt.
Nachweise
- von Lepel, Wandmalerei 14 mit Fig. 351.
- Clemen, Gotische Monumentalmalereien 346 mit Fig. 351.
- Kdm. Rhein-Hunsrück 2.2, 195 mit Abb. 97.
- Kern, Wandmalerei (Ms.).
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 185(†) (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0018509.
Kommentar
Der Grund für die ungewöhnliche Kombination der Kreuzigungsszene mit der Darstellung des hl. Valentin als Patron der Epileptiker ist ebenso ungeklärt wie die Beziehung der sich hinter den Initialen verbergenden Personen zu der von kunsthistorischer Seite in das 1. Viertel des 16. Jh. datierten Malerei.