Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 181 Oberwesel, Kath. Pfarrkirche Unserer Lieben Frau 1.V.16.Jh.
Beschreibung
Wandmalerei mit Namensbeischrift des Hiob am dritten Pfeiler des südlichen Seitenschiffs. Im Vordergrund liegt der inschriftlich bezeichnete, mit schwärenden Wunden bedeckte Hiob, das nimbierte Haupt in seine linke Hand gestützt. Im Hintergrund deutet seine Ehefrau auf eine tote Rinderherde, zwischen der Hiob als Hirte entsetzt umherirrt. Schlecht erhaltene Temperamalerei auf Kreidegrund, im Jahr 1907 durch den Maler Aschenbroich1) stark überarbeitet.
Maße: H. 56, B. 123, Bu. 2,5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Versal.
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· Jop ·a)
Textkritischer Apparat
- Von den Worttrennern sind nur noch kleine Reste zu erkennen.
Anmerkungen
- Vgl. zu ihm Kern.
- Vgl. zum Folgenden Budde, Job 407ff.
Nachweise
- Kdm. Rhein-Hunsrück 2.2, 187 mit Abb. 93.
- Kern, Wandmalerei (Ms.).
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 181 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0018107.
Kommentar
Der an die Form des langen I der gotischen Majuskel erinnernde Versal ist im 1. Viertel des 16. Jahhunderts mehrfach nachweisbar.
Offensichtlich werden in dem Gemälde zwei Episoden aus Hiobs Prüfungen2) kombiniert: Das Wegtreiben bzw. Töten seiner Herden und die Darstellung des bereits vom beginnendem Aussatz Gezeichneten, der über sein früheres Glück und jetziges Elend sinniert.
Die Datierung orientiert sich an der kunstgeschichtlichen Einordnung.