Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 173† Boppard, Karmeliter-Kloster 1521
Beschreibung
Herstellungs- und Fürbittinschrift, in den oberen Bereich der Vertäfelung des Kapitelsaals ("in supremo tabulato domus capitularis") integriert, wohl 1728 mit dem Abbruch der Klostergebäude verschwunden. Ausführung unbekannt.
Nach Milendunck.
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Ad Christi optimi maximi gloriam tabulatura haec absoluta est cura et industria venerabilis patris fratris Cornelii Castenholtz sacrae theologiae lectoris primatis huius monasterii. Henricus bopardiensis tabularius fabre suos labores gratis pro suo anniversario impendit uterque invicem gratitudinis pietatis suffragium petit lector 1521
Übersetzung:
Zum Ruhm des besten und höchsten Christus ist diese Vertäfelung fertiggestellt worden durch die Sorge und Bemühung des ehrwürdigen Vaters, des Bruders Cornelius Castenholtz, Lektor der heiligen Theologie, Vorsteher dieses Klosters. Der Bopparder Heinrich Tabularius hat meisterhaft seine Arbeit kostenlos für sein Jahrgedächtnis aufgewendet; jeder von beiden erbittet, Leser, die Fürsprache aus Dankbarkeit und frommer Liebe.
Anmerkungen
- Vgl. zu ihm Nr. 187.
Nachweise
- Milendunck, Historia fol. 57.
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 173† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0017306.
Kommentar
Die bislang unbeachtete Inschrift verweist auf die Neuausstattung des Kapitelsaals durch eine Holzvertäfelung unter dem seit 1520 als Prior amtierenden Cornelius Castenholtz1). Über den wohl als Schreiner tätigen Bopparder Meister Heinrich Tabularius, der als Gegenleistung für sein Werk eine jährliche Messe an seinem Todestag erhielt, ist außer dieser inschriftlichen Erwähnung nichts bekannt. Möglicherweise kann sein Nachname auch als Berufsbezeichnung für "Täfler" gedeutet werden.