Inschriftenkatalog: Rhein-Hunsrück Kreis
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 60: Rhein-Hunsrück-Kreis I (2004)
Nr. 102(†) St. Goar, Evang. Stiftskirche zw. 1469 u. 1479 bzw. 1489
Beschreibung
Fürbitte eines unbekannten Stifters. Über zwei Seiten geführte Wandmalerei am östlichen Pfeiler des zweiten Joches des südlichen Seitenschiffs. In einem rot umrahmten Feld kniet links ein mit zwei unkenntlichen Wappen bezeichnetes Stifterehepaar mit gefalteten Händen vor dem auferstandenen, seine Wundmale präsentierenden Christus. Über dem mit einem schwarz-weiß gemusterten Mantel bekleideten Mann flattert der Rest eines Spruchbandes mit dem Schluß der schwarz auf Weiß gemalten Fürbitte. Insgesamt stark zerstört, vermutlich nicht restauriert1).
Maße: H. 76, B. 103, Bu. 3 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
-
[- - -]a) mei
unkenntlich | unkenntlich |
Textkritischer Apparat
- Die Fürbitte könnte o fili dei miserere mei gelautet haben; vgl. dazu DI 34 (Lkrs. Bad Kreuznach) Nr. 206.
Anmerkungen
- Die Malerei wird weder bei Bardenhewer/Renard, Wiederherstellung noch bei Clemen, Gotische Monumentalmalereien erwähnt und wurde erst 1963 von dem Kirchenmaler Willi Diernhöfer aufgedeckt; freundlicher Hinweis von Frau Susanne Kern, Bodenheim/Rhein.
- Vgl. zur Ikonographie Meinardus, Kelter-Christus 159f., der die (fragmentarisch erhaltene) Figur als ein Kelter-Christus-Bild verstanden haben will.
- Vgl. zur Datierung Nr. 99.
Nachweise
- Kern, Wandmalerei (Ms.).
Zitierhinweis:
DI 60, Rhein-Hunsrück-Kreis I, Nr. 102(†) (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di060mz08k0010209.
Kommentar
Die Darstellung2) bietet einen der zahlreichen Belege für die verschiedenen Auftraggeber der spätgotischen Ausmalung des nach 1444 neu erbauten Mittelschiffs3).