Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)

Nr. 136 Kirchberg, Katholische Pfarrkirche St. Michael 1608

Beschreibung

Epitaph der Anna Juliana von Koppenstein, innen in die Nordwand des Chors eingelassen1). Hochrechteckige Platte aus gelblichem Sandstein, oben zwei reliefierte Wappen, deren Helmdecken sich umschlingen, darunter Rollwerktafel mit achtzeiliger Inschrift. Der zusätzliche Wappenaufsatz stammt von einem anderen Grabdenkmal2). Die Platte ist insgesamt stark verwittert, mehr als zwei Drittel der um 1765 zuverlässig überlieferten Inschrift sind abgeplatzt.

Erg. nach der Würdtweinschen Epitaphiensammlung.

Maße: H. 79, B. 52, Bu. 2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (Thomas G. Tempel) [1/4]

  1. AN(N)O ◦ 160[8 DEN 10] / DECE[MBER IST DES WOL]/EDEL [STRENG, VND VESTE(N)] / FR[IDRICH WALERABa) VO(N) KOPE]/STEIN D[OCHTEREL(EIN) AN(N)A IVLIANA] / IN GOT[Tb) ENTSCHLAFFEN SEINES] / ALTERS [2 IAR 4 MONAT] / DERE(N) SE[LL GOT GENADE]c)

Wappen:
[Koppenstein]Steinkallenfels.

Kommentar

Das überhöhte A bei ANNO ist als zusätzliche Zier mit einem geschwungenen linken Schrägschaft versehen.

Anna Juliana war eines von elf Kindern aus der Ehe des damals in Kirchberg sitzenden kurfürstlich trierischen Amtmannes Friedrich Walrab von Koppenstein mit Maria Elisabeth von Steinkallenfels3). Das früh verstorbene Kind wurde vermutlich in der Koppensteinschen Gruft4) im Chor der Kirchberger Pfarrkirche bestattet.

Textkritischer Apparat

  1. BALERAS (?) Busley.
  2. Erhöhter Anfangsbuchstabe.
  3. Die letzte Zeile fehlt in der hs. Überlieferung; ergänzt nach dem Wortlaut bei Busley.

Anmerkungen

  1. Das Epitaph befand sich einem im Herbst 1966 aufgenommenen Foto nach zu diesem Zeitpunkt noch an der Außenwand der Kirche (vgl. LfD Mainz, Fotoarchiv, Neg.-Nr. 22014) und wurde wohl anlässlich der Kirchenrestaurierung 1968/69 ins Innere verbracht.
  2. Nr. 106.
  3. Vgl. dazu Zwiebelberg, Koppenstein 149f. – Friedrich Walrab ist 1620 als sponheimischer Amtmann in Kastellaun und 1635 als sponheimischer Amtmann in Dill bezeugt; freundlicher Hinweis von Peter Schößler, Schreiben vom 23. Dezember 2005.
  4. Vgl. dazu Nr. 200.

Nachweise

  1. Würdtweinsche Epitaphiensammlung fol. 7.
  2. Würdtweinsches Epitaphienbuch 306.
  3. Busley, Kunstdenkmäler Simmern 142.
  4. Kdm. Rhein-Hunsrück 1, 549.
  5. Kern, Kirchberg 4 mit Abb.

Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 136 (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0013608.