Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)

Nr. 79† Heyweiler, Evangelische Kirche E. 15./1. H. 16. Jh.

Beschreibung

Glocke. Noch 1886 in der Kirche überliefert, wurde sie vermutlich im Jahr 1917 zu Kriegszwecken abgeliefert1). Kleine Glocke, Gewicht 39 kg.

Nach Lehfeldt.

Schriftart(en): Kapitalis?

  1. HILF GOT DEN LVDEN2) AMEN

Kommentar

Das Glöckchen wurde vermutlich im Jahr 1733 anlässlich des Baus der ersten evangelischen Kirche in Heyweiler angeschafft; der ursprüngliche Standort ist nicht bekannt.

Die Datierung dieses sonst auf Glocken selten nachzuweisenden Spruches mit der Bitte um Hilfe orientiert sich einerseits an zwei den gleichen, in gotischer Minuskel ausgeführten Text tragenden Glocken3), andererseits an der von Lehfeldt nicht in Klein- sondern in Großbuchstaben wiedergegebenen Inschrift.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu und zum Folgenden Schellack, Kirche im Dorf 62.
  2. Wohl mit „Leuten“ bzw. „Volk“ (Sg. liut, Pl. lut) zu übersetzen, vgl. Lexer, Taschenwörterbuch 128.
  3. DI 34 (Lkrs. Bad Kreuznach) Nrn. 192 und 194.

Nachweise

  1. Lehfeldt, Bau- und Kunstdenkmäler 659.
  2. Busley, Kunstdenkmäler Simmern 89.
  3. Kdm. Rhein-Hunsrück 1, 393.

Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 79† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0007907.