Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)

Nr. 43† Woppenroth, Evangelische Kapelle 1481

Beschreibung

Glocke des Meisters Clais von Echternach. Nach örtlicher Überlieferung1) stammte sie ursprünglich aus der unweit des Ortes gelegenen sogenannten Hellkirche. Offenbar wurde sie nach deren Untergang zusammen mit einer zweiten inschriftlosen Glocke in die 1750 erbaute Woppenrother Kapelle überführt und schließlich 1888 in Saarburg zugunsten zweier neugegossener Glocken eingeschmolzen.

Nach Kdm.2)

  1. maria heisen ichalle bose weder verdriben ichdatum mcccclxxxi

Versmaß: Deutsche Reimverse.

Kommentar

Aufgrund des Formulars3) wollte man die Glocke zunächst dem 1440 bis 1486 tätigen Glockengießer Tilmann von Hachenburg zuweisen; dies wurde jedoch von Köster unter Hinweis auf die Häufigkeit dieses Inschriftentyps und seine Verwendung auch von anderen zeitgenössischen Gießern zu Recht relativiert. Nach Poettgen weist das charakteristische datum zweifelsfrei auf den Trierer Glockengießer Clais von Echternach, der diesen Bestandteil in Glockeninschriften zwischen 1482 und 1490 viermal verwendet4).

Anmerkungen

  1. Vgl. zum Folgenden Kdm.
  2. Unter Berufung auf eine mündliche Mitteilung des damaligen Superintendenten A. W. Schüler.
  3. Vgl. zum Folgenden Köster.
  4. Freundliche Mitteilung von Jörg Poettgen, Schreiben vom 3. März 2009; vgl. auch die folgende Nr.

Nachweise

  1. Kdm. Bernkastel 204.
  2. Köster, Tilman von Hachenburg 168.

Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 43† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0004302.