Inschriftenkatalog: Die Inschriften des Rhein-Hunsrück-Kreises II

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 79: Rhein-Hunsrück-Kreis II (2010)

Nr. 20† Mastershausen, Katholische Pfarrkirche St. Luzia 1412

Beschreibung

Glocke. Die offensichtlich beschädigte Glocke wurde 1896 in Metz zusammen mit zwei weiteren Glocken1) eingeschmolzen und zum Guss neuer Glocken verwendet2).

Nach BAT.

  1. o rex glorie (chris)tea) veni cum pace anno domini m cccc° xii s(ancti) albani et luciae u(irginis)

Übersetzung:

O Christus, König der Herrlichkeit, komm mit Frieden. – Im Jahr des Herrn 1412. – Des heiligen Alban und der heiligen Jungfrau Luzia.

Kommentar

Die beiden genannten Heiligen beziehen sich auf das Doppel-Patrozinium der erstmals im 13. Jahrhundert nachgewiesenen Kirche des erzstiftisch-trierischen Ortes, an der seit 1343 ein eigener, allerdings vom Kölner Domkapitel einzusetzender Pfarrer amtierte3). Als Inschrift wurde die der Kirchweihliturgie enstammende, auf Glocken weit verbreitete Bitte um Frieden gewählt4). Der Text scheint auf diesem Medium auch mit der Bitte um Abwehr von irdischem Unheil verbunden gewesen zu sein5).

Textkritischer Apparat

  1. Befund xte.

Anmerkungen

  1. Vgl. Einleitung Kap. 6.
  2. So Kdm.
  3. Vgl. dazu de Lorenzi, Beiträge 150 und Kdm. 203.
  4. Vgl. dazu Walter, Glockenkunde 162ff. sowie Poettgen, Mittelalterliche Glocken 10 und ders., Theologie früher Glockeninschriften 75f.
  5. So DI 1 (Badischer Main-und Taubergrund) Nr. 441.

Nachweise

  1. BAT Abt. 122 Nr. 15 fol. 320r (Abschrift Pfarrer Becker vom 6. Februar 1847).
  2. Kdm. Zell 205.

Zitierhinweis:
DI 79, Rhein-Hunsrück-Kreis II, Nr. 20† (Eberhard J. Nikitsch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di079mz12k0002009.